Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht

Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht

Titel: Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge , Jackie Kessler
Vom Netzwerk:
konnte nur dazu führen, dass Luster sich fragte, ob er, Night, nicht auch auf Messers Schneide balancierte.
    Er würde Genaueres wissen wollen. Und das konnte Night nicht zulassen.
    Ein Teil von ihm wünschte sich, er könnte. Night respektierte Luster auf seine ganz eigene Art, und er bewunderte den Mann, weil er sich Sorgen um einen Teamkameraden machte. Aber er würde Bradford unter gar keinen Umständen die Wahrheit über den Schatten erzählen. Oder über die Stimmen, die er ständig auf Abstand halten musste, über den Kampf, den er kämpfte, um bei Verstand zu bleiben. Bradford nicht und auch niemandem sonst. Niemals, bei Gott!
    Also sagte er – und machte sich selbst glauben, es wäre die Wahrheit: »Klingt, als wäre es eine unglückliche Kombination von Stress und körperlicher Überanstrengung gewesen. Das hat seine Kräfte überreizt. Wenn ich mich recht erinnere, hat er nach diesem Zwischenfall ein paar Tage freigehabt, nicht? Vermutlich brauchte er nur ein wenig Ruhe.«
    »Vermutlich«, sagte Lester langsam. »Aber ganz sicher bist du nicht?«
    »Doch, ziemlich. Aber für den Fall, dass doch mehr dahinterstecken sollte … na ja. Du und ich, wir beide werden ein Auge auf ihn haben. Wir werden dafür sorgen, dass er seine Kräfte voll unter Kontrolle hat. Hat er ja auch, bis auf dieses eine Mal. Ich bin sicher, dass es George gut geht, aber wir sollten trotzdem auf der Hut sein. Das ist das Beste für uns alle.« Er lächelte grimmig. »Ich bin froh, dass du die Sache angesprochen hast. Versuch, dir keine Sorgen zu machen. Wie ich schon sagte, ich bin sicher, es geht ihm gut.«
    Luster nickte. »Rick, wenn er nicht … ist George dann eine Gefahr? Für sich selbst? Für Holly?«.
    »Nicht mehr und nicht weniger als jeder andere Außermenschliche auch.« Night gluckste vergnügt und schlug Luster sogar auf die Schulter. »Oder verbringst du deine freien Tage etwa damit, Victoria zu blenden?«
    Bradford lachte. »Richtig. Die Frau würde mir meinen eigenen Hintern ins Maul stopfen, wenn ich auch nur versuchen würde, ihr Gewalt anzutun.«
    »Na siehst du. Wir werden ihn im Auge behalten, für alle Fälle.« Wieder lächelte Night, und diesmal erreichte das Lächeln auch seine Augen. »Ich bin sicher, es geht ihm gut.«
    Alle Teams, Alpha bis Epsilon, hatten sich im Versammlungsraum des Hauptquartiers der Schwadron eingefunden. Sie standen in Rührt-euch-Stellung und hörten sich an, wie der Schlipsträger, den Corp erst vor Kurzem der Abteilung Außermenschliche zugeteilt hatte, um ihnen das neueste Wunder der Technik zu erklären, das ihre Arbeit und ihr Leben garantiert viel, viel einfacher machen würde. Die Abteilung New Chicago solle stolz daraufsein, so hörten sie, dass man sie auserwählt hatte, um die Beta-Version des neuen Gerätes zu testen. Darüber, dass ohnehin nur New Chicago – Sitz des Weltunternehmens Corp-Co und seiner Forschungs- und Entwicklungsabteilung – dafür infrage kam, fiel kein Wort.
    Night stand stoisch neben den anderen und zählte jede einzelne Sekunde bis zum Ende des Treffens. Er konnte es gar nicht erwarten, auf Patrouille zu gehen und seinen Schatten auf alle Verbrecher zu werfen, die vorhatten, sich auf Kosten Unschuldiger zu bereichern.
    Es versetzte ihm jedesmal einen unglaublichen Kick, wenn er den Schatten im Kampf benutzte.
    »Wie sie also sehen«, sagte der Schlipsträger glücklich, »werden sie über das Comlink direkt und in Echtzeit mit der Einsatzleitung verbunden sein. Vollkommen drahtlos, jeder auf einer eigenen Frequenz, sodass sie niemals in einer Warteschleife hängen, bis sie frei und ungestört mit einem Ops-Mitarbeiter sprechen können. Sie werden nicht mehr auf die Konsole in ihren Gleitern angewiesen sein oder auf Handgeräte, die in einer Kampfsituation oft hinderlich sind. Ist ja schließlich nicht so einfach, einen Schwinger auszuteilen, wenn man gleichzeitig eine Verbindung mit Ops herstellen will.«
    Die letzte Bemerkung wurde hier und da mit Gelächter quittiert. Night gelang es mit knapper Müh und Not, nicht genervt die Augen zu verdrehen.
    Dann trat ein Runner vor und präsentierte ihnen einen weißen Ohrknopf, der eindeutig wie eine Nacktschnecke aussah.
    Der Schlipsträger pries das Ding weiter an wie Sauerbier. »Das Gerät ist so geformt, dass es sich in Ihren Hörkanal schmiegt, und es stellt einen konstanten Datenaustausch mit Ops sicher.«
    »Klingt nach Informationsüberflutung«, rief einer der Helden

Weitere Kostenlose Bücher