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Projekt Omega

Projekt Omega

Titel: Projekt Omega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Mennigen
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sagte Decker enttäuscht.
    Cotton schüttelte den Kopf. »Wir haben vielleicht keine Einladung für die Party, wir gehen aber trotzdem hin. Lenny hat mir am Telefon das Passwort für die geladenen Gäste verraten. Wer es am Eingang nennt, darf rein. Verständlicherweise wird Lenny auf sein Erscheinen verzichten. Denn sollten wir erwischt werden und rauskommen, dass wir das Passwort von ihm haben, wollte ich an seiner Stelle auch ungern in Lomax’ Nähe sein.«
    Decker seufzte. »Wissen Sie, es gibt ein paar Dinge, ohne die ich gut leben kann. Mich in aller Öffentlichkeit in Reizwäsche zu präsentieren steht ganz oben auf dieser Liste. Ich schwöre Ihnen, das wird am Samstag Bambis letzter Auftritt.«
*
    Am späten Samstagnachmittag fuhren die beiden Agents mit Styles in dessen Schrottmühle in die Hamptons , wo New Yorks Superreiche in pompösen Villen residierten. Von dort ging es über eine Küstenstraße weiter.
    »Dieser Lomax ist der einflussreichste Sexfilmproduzent von New York«, verriet Styles seinen Fahrgästen unterwegs.
    Für Cotton nichts Neues. Seinen Recherchen zufolge galt Lomax als ein Mann, der wenig Worte machte. Wenn ihm etwas missfiel, ließ er Taten sprechen, die fast ausnahmslos illegal waren. Er hatte sein Leben lang in der Rotlichtbranche gearbeitet. Mit Ausnahme der Jahre, in denen er wegen diverser Sittlichkeits-, Drogen- und sonstiger Delikte von der Justiz aus dem Verkehr gezogen worden war. Momentan war er wieder mal auf Bewährung draußen.
    Seine Villa lag hinter hohen Mauern verborgen, deren Kronen mit gerolltem Bandstacheldraht gesichert waren. Das schmiedeeiserne Tor stand offen, sodass sie ungehindert auf das Gelände fahren konnten. Der mehrere Hektar große Besitz umfasste neben der Villa zwei Gästehäuser, einen Tennisplatz und viel Grünland mit einem beachtlichen Baumbestand. Am Ende der Zufahrt parkten über zwei Dutzend der teuersten Luxusautos, die man für Geld kaufen konnte; darunter Maybach und Bugatti, Lamborghini und Ferrari.
    »So, da wären wir.« Styles näherte sich im Schritttempo dem zweistöckigen Hauptgebäude.
    Auf den ersten Blick entpuppte sich Lomax’ Villa weniger als architektonisches Wunderwerk, eher als ein wuchtiger Betonklotz mit Schießschartenfenstern.
    Styles parke seine Klapperkiste abseits der Ferraris & Co an der Rückseite des Hauses und stieg aus. Mit Cotton und Decker im Schlepptau marschierte er über eine kiesbestreute Fläche zurück zur Frontseite des grauen Betonmonsters.
    Auf dem Weg zum Eingang spürte Decker zunehmend Lampenfieber. Seit sie als Zwölfjährige in einer Schulvorführung die »Wendy« aus »Peter Pan« gespielt hatte, war sie nicht mehr so nervös gewesen.
    Mit Herzklopfen näherte sie sich dem Vordereingang. Die verchromte Haustür mit blau getönten Glasscheiben stand weit offen. Flankiert wurde sie von zwei muskelbepackten Gorillas in dunklen Armani-Anzügen.
    »Mister Lomax erwartet uns, wir sind eingeladen«, beeilte sich Styles der Frage der breitbeinig postierten Türsteher zuvorzukommen. »Das Stichwort lautet ›Swordfish‹.«
    Die Wachmänner musterten die Ankömmlinge misstrauisch. Schließlich gab ihnen einer wortlos den Weg frei.
    Hinter dem Eingang fanden sich die Agents und ihr Begleiter in einer marmorgepflasterten Halle wieder. An allen Ecken und Enden thronten nackte Steinfiguren-Nymphen. Offensichtlich existierten in dem Haus keine Trennwände zu den Zimmern. Das Erdgeschoss war ein einziger weitläufiger Salon. Zwei Stufen führten vom Foyer in den tiefer gelegenen Wohnbereich. Die hintere Wandseite bestand in ihrer gesamten Breite aus Glas, was den Ausblick auf die Terrasse gestattete. An deren Stirnseite grenzte ein prachtvoller Pool. Den dahinter liegenden Park hatte ein talentierter Landschaftsarchitekt angelegt.
    Im Salon wimmelte es von Menschen. Ungezwungen standen sie in kleinen Gruppen herum. Die Männer feixten mit den Ladys, die zumeist damit beschäftigt schienen, dass ihre Champagnergläser nicht zu lange gefüllt blieben. Auf einer Freifläche zwischen dem Mobiliar verrenkten ein paar Girls ihre Glieder zum stampfenden Rhythmus eines Rapsongs, der aus in den Wänden integrierten Boxen dröhnte.
    Decker musterte die anwesenden Frauen mit tellergroßen Augen, handelte es sich bei ihnen doch ausnahmslos um erstaunlich junge und attraktive Geschöpfe. Cotton wunderte sich vor allem über die vorherrschende Kleiderordnung. Trugen die Herren der Schöpfung zumeist legere Sommergarderobe,

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