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Projekt Wintermond

Projekt Wintermond

Titel: Projekt Wintermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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tosende, dunkle Wasser der Bucht.
    »Ungefähr hundert Meter weiter draußen sind Markierungsbojen«, sagte sie. »Sie warnen die Fischer vor den Felsen am Ufer.«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Wenn Vater den Plastikbeutel über Bord geworfen hat, könnte er sich an einer Boje orientiert haben, um sich die Stelle zu merken.«
    »Das wäre eine Möglichkeit«, sagte Mark, war aber keineswegs überzeugt. Sein Blick huschte nervös zwischen dem Kühlschrank und Staves hin und her, der ihnen im Moment den Rücken zuwandte.
    »Was ist?«
    »Wir können nicht untätig hier sitzen und warten, bis Kelso zurückkommt«, flüsterte Mark. »Wir müssen etwas unternehmen. Behalte Staves im Auge, Jennifer. Sag mir sofort Bescheid, wenn er aufs Fenster zusteuert.«
    »Was hast du vor?«
    »Mal sehen, ob ich das Messer unter dem Kühlschank finde.«
    »Sei vorsichtig.«
    Mark wartete, bis Staves sich dem Steg zuwandte. Dann kniete er sich auf den Boden, schob eine Hand unter die linke Seite des Kühlschranks und tastete über den Boden.
    »Hast du’s?«, fragte Jennifer.
    »Nein.«
    »Versuch es auf der anderen Seite.«
    Mark schob eine Hand unter die Lücke und schürfte sich die Haut auf. »Da ist irgendwas…«
    »Schnell! Staves kommt zurück!«, drängte Jennifer.
    Eine Sekunde später berührten Marks Finger einen schmalen, metallenen Gegenstand. Er presste eine Schulter gegen den Kühlschrank, hob ihn ein paar Zentimeter an und schob seine Finger in die Lücke, bis er das Ding zu fassen bekam. Es war ein rostiges Kartoffelmesser.
    »Beeil dich, Mark!«
    Mark kroch zurück zum Tisch und steckte sich das Kartoffelmesser in letzter Sekunde, ehe Staves einen prüfenden Blick durchs Fenster warf, in die Tasche.
    »Wir müssen so tun, als würden wir uns unterhalten«, sagte Mark. Jennifer beobachtete Staves aus den Augenwinkeln. Er warf einen unschlüssigen Blick in die Küche, ehe er sich wieder abwandte.
    Mark stieß einen Seufzer aus. »Hoffentlich hat er nichts bemerkt.«
    Staves schlenderte wieder auf den Steg zu. Plötzlich kam Jennifer ein Gedanke. »Die Kassette könnte unter dem Steg versteckt sein.«
    »Was?«
    »Vater könnte den Plastikbeutel unter dem Steg befestigt haben, an einem der Holzpflöcke. Da würde ihn so schnell keiner suchen .«
    Mark drehte sich zum Steg um, der von hohen Wellen überspült wurde. »Ja, kein schlechtes Versteck, falls die Wellen den Plastikbeutel nicht längst weggeschwemmt haben. Wie viel Zeit bleibt uns noch?«
    Jennifer schaute auf die Uhr. »Eine Minute.«
    Hinter der Tür zur Diele waren Schritte zu hören. Offenbar kehrte Kelso zurück. Mark dachte fieberhaft nach. Sein Blick fiel auf den roten Feuerlöscher. »Sollen wir ihm sagen, was wir wissen?«, flüsterte er. »Ich hätte eine Idee, wie wir ein bisschen Zeit herausschinden könnten. Ihr müsst euch aber genau an meinen Plan halten.«
    »Was schlägst du vor?«
    Mark erklärte seinen Plan. »Kelso wird uns alle töten, wenn wir es ihm nicht sagen.«
    »Und wenn wir es ihm sagen, tötet er uns auch, Jennifer.«
    86
    Die Tür flog auf. Die Waffe in der Hand, betrat Kelso die Küche. Wie aufs Stichwort kam Staves durch die Gartentür herein und knallte die Tür hinter sich zu. Seine Miene war eisig.
    »Haben sie sich gut benommen?«, fragte Kelso.
    Staves zeigte mit seiner Pistole auf Mark. »Vielleicht irre ich mich, aber ich glaube, Ryan ist aufgestanden.«
    Kelso hob eine Augenbraue. »Was sagen Sie, Ryan?«
    »Ich weiß nicht, was er meint.«
    »Durchsuchen Sie ihn«, befahl Kelso.
    Staves stieß Mark gegen die Wand, durchwühlte seine Taschen und fand das rostige Kartoffelmesser. Er hielt es Kelso unter die Nase.
    »Na, na, Ryan«, sagte Kelso zu Mark. »Da war aber einer ungezogen. Sie halten sich wohl für besonders schlau, was?«
    Der Agent ballte die Faust und schmetterte sie Mark ins Gesicht. Seine Wange platzte auf. Blut spritzte. Mark kämpfte um sein Gleichgewicht. Staves verpasste ihm einen Fußtritt in den Magen. Stöhnend sank Mark zu Boden.
    »Steh auf!«
    Mark drückte eine Hand auf seinen Magen und erhob sich schwerfällig. Aus seinen Mundwinkeln sickerte Blut. Kelso richtete die Waffe auf Marks Schläfe und sagte zu Jennifer: »Hat noch jemand Überraschungen parat? Ich warne Sie. Wenn Staves Sie durchsucht und feststellt, dass Sie gelogen haben, verpasse ich Ryan eine Kugel. Und? Gibt es noch mehr Überraschungen?«
    »Nein!«, rief Jennifer verzweifelt.
    Kelso wandte sich an Mark. »Sie haben

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