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Projekt Wintermond

Projekt Wintermond

Titel: Projekt Wintermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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wirklich? Er wird Sie ebenso töten wie Grimes und Fellows. Der Mann ist ein Psychopath. Dem kann man unmöglich vertrauen.«
    »Wollen Sie mir einen Deal vorschlagen, Ryan?«
    »Warum nicht?«
    Staves hob die Pistole und schlug sie Mark ins Gesicht.
    »Da haben Sie meine Antwort. Los, an die Arbeit.«
    Nach fünf Minuten wusste Mark, dass das Motorboot nicht seetauglich war. Im Tank waren zwar ein paar Liter Sprit, aber das Boot war seit Jahren nicht benutzt worden, und der Motor würde sicher gar nicht erst anspringen. Außerdem war das Holz an einigen Stellen morsch.
    »Das ist die reinste Zeitverschwendung. Ich würde nach wenigen Minuten ertrinken. Das Boot ist nicht sicher.«
    Staves trat fluchend gegen den Schiffsrumpf.
    »Ich mache Ihnen einen Vorschlag, Staves.«
    »Sie wissen doch, was ich von Ihren Vorschlägen halte.«
    »Aber Sie hätten die Möglichkeit, eher als Kelso an die Kassette heranzukommen. Wollen Sie sich meinen Vorschlag nun anhören oder nicht?«
    »Okay. Reden Sie.«
    »Bobby hat etwas vergessen. Das könnte die Basis für einen Deal zwischen uns sein.«
    »Was für ein Deal?«
    »Sie lassen uns gehen und bekommen dafür die Kassette.«
    In Staves’ Augen funkelte Misstrauen. »Spucken Sie aus, was Sie zu sagen haben.«
    »Vielleicht ist die Kassette gar nicht an einer Boje. Sie könnte woanders versteckt sein.«
    »Und wo?«
    »Unter dem Steg«, sagte Mark und erklärte es ihm.
    »Sie haben uns etwas verschwiegen«, zischte Staves wütend.
    »Hätten Sie das an meiner Stelle nicht auch getan? Ich dachte, Jennifer und Bobby hätten eine größere Überlebenschance, wenn ich nur mit Ihnen verhandle. Gegen Kelso habe ich keine Chance. Und Sie auch nicht. Kelso interessiert sich nur für seine eigenen Pläne. Er will alles für sich allein. Hören Sie zu. Wenn die Kassette am Steg versteckt ist, nehmen Sie das Ding und lassen uns gehen. Sie müssten nicht mit Kelso teilen.«
    Staves zögerte. »Und wenn die Kassette nicht da ist? Wenn sie doch an einer Boje hängt?«
    »Es bleibt bei unserer Abmachung.«
    Staves schürzte die Lippen und musterte Mark von oben bis unten.
    »Ich möchte Ihr Wort, Staves.«
    Staves zog ein rotes Nylonseil aus dem Motorboot und warf es Mark zu. »Hier. Binden Sie sich das um die Taille.«
    »Warum?«
    »Ich will nicht, dass Sie ersaufen, wenn Sie einen Blick unter den Steg werfen.« Er grinste. »Jedenfalls nicht, bevor wir gefunden haben, was wir suchen.«
    Sturmgepeitschte Wellen ließen das Bootshaus erbeben. »Sie haben gehört, was Kelso gesagt hat, Staves. Wir müssen warten, bis der Sturm sich gelegt hat. Bei diesem Wetter wäre es der reinste Selbstmord, aufs Meer zu fahren.«
    »Wir ändern den Plan. Sie tun, was ich sage.«
    88
    Danny Flynn kaute auf seiner Zigarre, während er sich mit langweiligen Büroarbeiten herumschlug. Das Telefon klingelte. Er stellte den Lautsprecher ein und hob ab. »Flynn.«
    Regen peitschte gegen die Fensterscheibe. Ein Orkan zog über Manhattan hinweg. Blitze zuckten am Himmel.
    Flynn fragte sich, ob die Stromleitungen durchhielten oder ob er seine Schicht eher beenden konnte. Die Verbindung war miserabel. Dennoch erkannte er Lou Garudas Stimme und verstand, was er wollte. Flynn verzog das Gesicht.
    »Hast du getrunken, Lou?«
    »Ich bin stocknüchtern. Hast du mich verstanden?«
    »Ja. Und die beiden Killer, die den Jungen entführt haben, sollen zur Roten Mafia gehören?«
    »Ganz sicher bin ich mir nicht, Danny. Ich sitze hier auf Long Island in meinem Wagen und hab die Schnauze gestrichen voll. Ein Kollege von mir hat mich gebeten, Erkundigungen über die Moskajas einzuholen. Mann, ich hab gesehen, wie der Junge entführt wurde, und die beiden Typen könnten Ausländer gewesen sein! Die ganze Sache stinkt zum Himmel, Danny.«
    »Und was habe ich damit zu tun?«
    »Ich hab vor zwei Jahren an einem merkwürdigen Fall gearbeitet. Ein Typ namens Paul March verschwand spurlos, und seine Frau wurde ermordet. Erinnerst du dich?«
    »Nee. Was willst du eigentlich von mir?«
    »Ich bin dem Buick bis zur Reardon Avenue gefolgt, hab ihn dann aber aus den Augen verloren.«
    »Du musst mir einen Gefallen tun.«
    »Noch einen? Was willst du diesmal?« Lou Garuda erklärte es ihm.
    89
    Jennifer hörte einen furchtbaren Schrei. Mark und Staves waren in der Dunkelheit nirgendwo zu sehen. Sie machte sich schreckliche Sorgen. Was, wenn Marks Plan nicht aufging und Staves ihn tötete? Vielleicht bezahlte er die Suche nach der Kassette mit

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