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Projekt Wintermond

Projekt Wintermond

Titel: Projekt Wintermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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könnte schwören, dass mir gestern ein Wagen gefolgt ist.« Sie erzählte Frank McCaul von ihrem Verdacht.
    »Haben Sie sich das Kennzeichen gemerkt?«
    »Ich bin gar nicht darauf gekommen, mir die Nummer einzuprägen. Es ging alles viel zu schnell.«
    McCaul zuckte mit den Schultern. »Könnte auch ein Zufall gewesen sein. Falls Ihnen der Wagen noch einmal auffällt, sollten Sie sich das Kennzeichen notieren und die Polizei verständigen.«
    Jennifer zögerte. »Haben Sie noch Interesse, mich zu begleiten, wenn ich den Leichnam meines Vaters identifiziere? Ich hätte nichts dagegen.«
    »Warum haben Sie Ihre Meinung geändert?«
    »Nach allem, was heute passiert ist, bin ich Ihnen das schuldig. Glauben Sie, Ihr Wagen hält bis Turin durch?«
    »Ich bin sicher.«
    »Gut. Ich rufe den ermittelnden Beamten an und sag ihm Bescheid. Außerdem muss ich die Autovermietung von dem Unfall verständigen.«
    Als Jennifer sich vom Fenster abwandte, sagte McCaul: »Was hat Ihr Vater auf dem Wasenhorn gemacht?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Mein Freund in Rom sagte mir, die Leiche habe schon lange da oben gelegen.«
    »Mein Vater ist vor zwei Jahren spurlos verschwunden. Seitdem habe ich nichts von ihm gehört.«
    »Das muss hart für Sie gewesen sein.«
    »Allerdings. Zumindest werde ich jetzt endlich Gewissheit haben.« Jennifer drückte die Zigarette aus. »Ich habe Angst davor, den Toten zu identifizieren.«

    Mark hielt vor dem Hotel Berghof, sah auf dem Parkplatz aber keinen blauen Nissan. Er überlegte, was er als Nächstes tun sollte. Die geheime Beschattung Jennifers machte ihm zu schaffen. Er fragte sich, ob es nach dem Unfall nicht Zeit wurde, diese Farce zu beenden. Vielleicht hatte tatsächlich jemand versucht, sie zu töten. Schließlich hatte Kelso ihn aus diesem Grund um Jennifers Beschattung gebeten.
    Wo steckten eigentlich Kelso und seine Agenten? Er hatte sie über Funk und Handy nicht erreicht. Mark beschloss, Jennifer die Wahrheit zu sagen und sich später mit den Konsequenzen auseinander zu setzen. Mit entschlossenen Schritten betrat er das Hotel und ging zu der Dame hinter der Rezeption. »Ich suche Jennifer March. Sie ist Gast Ihres Hauses.«
    »Frau March hat uns vor einer halben Stunde verlassen.« Die Frau hob die Brauen. »Sie sind Amerikaner, nicht wahr? Sind Sie ein Freund von Frau March?«
    »Könnte man sagen. Wohin ist sie gefahren?«
    »Nach Turin, glaube ich.«
    »Die Polizei sagte mir, sie hätte einen Unfall gehabt…«
    »Sie haben davon gehört?« Die Frau schüttelte den Kopf. »Zum Glück hat sie überlebt. Sie hat das Hotel in Begleitung von Herrn McCaul verlassen.«
    »Mit wem?«
    »Chuck McCaul. Ein Amerikaner. Der Zusammenstoß mit seinem Geländewagen hat Frau March das Leben gerettet – und meinem Bruder Anton, der auf dem Beifahrersitz saß.«
    McCaul. Mark überlegte, woher er den Namen kannte.
    »Wissen Sie, wer dieser McCaul ist?«
    »Sein Sohn starb auf dem Furkapass. Eine furchtbare Tragödie. Er hatte ein Zimmer in unserem Hotel. Ein seltsamer Zufall.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Wenige Tage vor seinem Tod hat der junge Mann den Leichnam auf dem Wasenhorn gefunden.«
    Jetzt erinnerte sich Mark wieder an den Namen. Chuck McCaul. Der Bergsteiger, der Paul Marchs Leiche gefunden hatte. Mark hätte der Dame gern noch weitere Fragen gestellt, aber die Zeit drängte. »Frau March hat das Hotel vor einer halben Stunde verlassen?«
    »Ungefähr.«
    »Danke.«
    21
    Turin

    Die Karabinieri-Zentrale war in einem großen, modernen, grauen Gebäude mit vier Stockwerken und Tiefgarage untergebracht. McCaul parkte den Nissan auf der anderen Straßenseite und stieg mit Jennifer die Treppe zur Pforte hinauf. Jennifer bat um ein Gespräch mit Caruso. Wenig später erschien ein kleiner, übergewichtiger Mann mit Schnurrbart und grauen Augen, die die Besucher eingehend musterten. Er reichte Jennifer die Hand und begrüßte sie in perfektem Englisch: »Ich bin commissario Caruso, Signorina. Wir haben am Telefon miteinander gesprochen.«
    Sein Blick wanderte zu McCaul. Jennifer stellte ihn vor.
    » Commissario, das ist Frank McCaul.«
    Caruso reichte ihm die Hand. »Was mit Ihrem Sohn passiert ist, tut mir Leid. Die Schweizer Polizei teilte mir mit, dass Sie hergekommen sind, um seinen Leichnam zu identifizieren.« Er wandte sich wieder Jennifer zu. »Nach unserem Telefonat war ich ziemlich verwirrt. Woher kennen Sie sich?«
    »Das möchte ich Ihnen gern in Ruhe erklären.«
    »Kommen Sie. In

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