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Promenadendeck

Promenadendeck

Titel: Promenadendeck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Wir sind zwei anständige Menschen, nicht wahr, Hans?«
    »Ich nicht. Ich habe jetzt andere Gedanken …«
    »Sprechen Sie sie nicht aus. Bitte nicht.«
    »Ich möchte mit Ihnen allein sein während des heutigen Bordballes. Ist das möglich?«
    »Ich weiß es nicht. Es kommt darauf an, wie mein Mann den Tag verbringt. Säuft er weiter, ist er nach dem Abendessen soweit, daß er ins Bett fällt und wie ein Bär schläft. Es kann aber auch genau das Gegenteil eintreten … Hoffen wir, Hans!«
    »Ich könnte jetzt vor Freude juchhu schreien …«
    Sie lachte wieder, tauchte unter, streifte erneut seinen Unterleib und kam prustend hoch. Im Wellengang war nicht zu sehen, was unter Wasser geschah. Sie schwamm zur Einsteigleiter, kletterte empor, duschte das Salzwasser ab und zog dann ihren Bademantel an. Fehringer blieb im Pool, mit eleganten Bein- und Armbewegungen schwamm er hin und her und dachte dabei an den kommenden Abend. Und wenn Herbert mit dem Kopf gegen die Wand rennt – ich nehme sie mit in die Kabine! Ich habe noch nie so eine Frau besessen. Solch ein Wunder von Körper und Sexgier. Dafür kämpfe ich sogar gegen meinen Bruder. Hier hört einfach die bisherige Welt auf. Hier trete ich in ein neues Leben.
    Knut de Jongh griff nach seinem Bierglas, als Sylvia aus dem Pool gestiegen war, aber das Getränk war jetzt schal. Seine Frau blieb vor ihm stehen und sah auf ihn herab, mit spöttisch heruntergezogener Unterlippe.
    »Nun? Zufrieden? Oder hast du einen Unterwasserkoitus gesehen?«
    »Du redest wie eine Hure«, sagte er dumpf.
    »Vielleicht bin ich eine? Es soll biedere Hausfrauen geben, die sich als Callgirls so ihr Taschengeld verdienen, während der Mann zur Arbeit ist.«
    »Du bringst mich heute nicht auf die Palme!« De Jongh hob die Stimme. »Noch 'n Bier, Steward!« brüllte er über Deck, bevor der Steward vor ihm stand. »Ihr habt beim Schwimmen miteinander gequatscht?«
    »Er erzählte mir, er sei Autohändler.«
    »Welche Marke?«
    »Das hat er nicht gesagt.«
    »Ein schlechter Verkäufer! Immer die Marke zu nennen ist das wichtigste. Und wenn man beim Pinkeln nebeneinander steht: ›Kennen Sie schon den neuen ‚Hai‘ von …‹«
    Sylvia wandte sich ab und ging zur Umkleidekabine, um einen neuen Bikini anzuziehen. Wenig später kletterte Fehringer aus dem Pool und duschte sich ab. Als er an de Jongh vorbeigehen wollte, sprach ihn dieser an.
    »Sie vertreten eine Autofirma?«
    »Mehrere. Aber meistens Sonderanfertigungen. Zum Beispiel Motor von BMW, Chassis von Mercedes, die Karosserie von einem italienischen Blechschneider. Wenn man so will, also Traumwagen. Jeder Wunsch wird erfüllt. Ein Kunde – Namen dürfen wir ja nicht nennen – bestellte einen Wagen mit einem auf dem Hintersitz montierten goldenen Käfig für seinen Lieblingstiger.«
    »Das ist doch ein dummer Witz!« sagte de Jongh ärgerlich.
    »Nein. Wir tun alles, wenn man es bezahlt. Sie glauben gar nicht, was da für Wünsche kommen. Interessieren Sie sich für eine Sonderanfertigung, mein Herr?«
    »De Jongh, mein Name.«
    »Herr de Jongh. Wenn Sie …«
    »Ich brauche keinen goldenen Tigerkäfig in meinem Auto. Ich war nur neugierig, welche Marke Sie vertreten, weil meine Frau mir sagte, Sie verkaufen Autos. Wo haben Sie Ihr Geschäft?«
    »Bei solchen ausgefallenen Anfertigungen natürlich in den USA. In Minnesota.«
    »Natürlich. Bei uns gingen Sie pleite.«
    »Bestimmt.« Hans Fehringer grinste breit und ging davon, als der Steward jetzt das neue, kalte Bier brachte. De Jongh nahm einen tiefen Schluck und rülpste diskret. Ein cleverer Bursche, dachte er. Macht mit den Verrücktheiten der Menschen seine Geschäfte. Sogar hier an Bord, wie er vorhin andeutete.
    Er sah Fehringer nach, wie er in der Umkleidekabine verschwand, ohne bemerkt zu haben, daß Sylvia sie noch nicht verlassen hatte. Er lehnte sich zurück und beschäftigte sich genußvoll mit seinem kühlen Bier.
    In der Umkleidekabine stand Sylvia nackt hinter der Tür, als Fehringer hereinkam. Sie fiel ihm sofort um den Hals, küßte ihn wie eine Irre und rieb ihren Körper gegen seinen noch nassen Leib. Wortlos faßte er nach ihren Brüsten, bog Sylvia dann zurück und wollte seine Badehose hinunterstreifen – aber da glitt sie ihm aus dem Arm, stieg blitzschnell in ihr Bikinihöschen und warf sich den Bademantel um.
    »Du Aas!« sagte Hans Fehringer mit fliegendem Atem.
    »Bis heute abend!« Sie lachte hell und zog den Bademantel eng um ihre Taille. »Ein gutes

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