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Promises - Nur mit dir (German Edition)

Promises - Nur mit dir (German Edition)

Titel: Promises - Nur mit dir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Sexton
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Lehrerlaubnis sowie die unterstützenden Briefe mit, die ich von einigen der Eltern erhalten hatte. Wenn die Eltern wollten, dass ich ihre Kinder unterrichtete, warum musste die Schule sich dann überhaupt einmischen?
    Es war seltsam, die Highschool zu betreten. Ich war seit meiner Schulzeit vor fünfzehn Jahren nicht mehr hier gewesen, aber es schien, als hätte sich nichts verändert. Die Wandmalerei war dieselbe; das merkwürdige gefleckte Linoleum war dasselbe. Selbst der komische Geruch war noch der gleiche. Ich war mir sicher, dass ich zu meinem alten Spind gehen und ihn öffnen konnte, und dass darin immer noch meine Bücher auf mich warten würden. Diese Umgebung brachte all diese Gefühle aus den Highschool-Jahren zurück, in denen ich versucht hatte, mein wahres Ich zu verbergen. Es half meinem Selbstbewusstsein kein bisschen.
    Der »Ausschuss« bestand aus vier Leuten. Mr Stevens, der Leiter der Band, war einer von ihnen. Alice Rochester stellte mir die Lehrer vor, und ich war überrascht, dass sie offenbar einfach davon ausgingen, dass wir uns alle beim Vornamen nennen würden.
    »Das ist Ann, unsere Mathelehrerin.« Alice zeigte auf eine kleine Blondine, die jünger war als ich und wahrscheinlich jeden einzelnen ihrer männlichen Schüler um den Finger gewickelt hatte. »Und Roger, unser Naturwissenschaftslehrer.« Er war etwa in meinem Alter, aber klein und pummelig. »Und ich denke, Bill, unseren Bandleiter, kennen Sie bereits.« Natürlich trug er eine Fliege. Ich schüttelte reihum die Hände und setzte mich dann auf den Stuhl, den sie für mich freigelassen hatten.
    »Jared«, begann Alice, »wir haben in letzter Zeit viel über Sie gehört. Einige unserer Schüler haben von Ihnen gesprochen, und wir hatten auch einige Anrufe von Eltern.«
    »Hören Sie, wenn es hier um die Nachhilfe geht, ich habe Schreiben von den Eltern, und ich habe meine Lehrerlaubnis …«
    »Sie haben sie mitgebracht? Oh, gut! Ich wollte schon danach fragen. Also, ich gehe davon aus, dass Sie wissen, warum Sie hier sind?«
    »Ich nehme an, ich bin hier, weil irgendjemand meint, dass ich nicht ein paar Kinder unterrichten kann, ohne mich wie ein Pädophiler zu benehmen und einige von ihnen zu begrapschen, aber ich versichere Ihnen …«
    Plötzlich entstand eine große Unruhe, und Papier raschelte. Alle schauten zur Decke und wirkten äußerst verlegen. Abgesehen von Mr Stevens. »Jared«, sagte er freundlich, »ich fürchte, Sie haben den Zweck dieses Treffens gründlich missverstanden.«
    »Ach ja?«
    »Wäre ich hier, wenn wir vorhätten, Ihnen wegen Ihrer sexuellen Orientierung Vorwürfe zu machen?«
    »Ähm …« Ich kam mir wie ein Idiot vor. Ich blickte in die Runde. Alice und Roger waren immer noch nervös und schauten auf einen Punkt irgendwo über meinem Kopf, aber Ann lächelte mich an. »Du meine Güte. Es tut mir leid.« Warum konnte ich nie die Klappe halten? Konnte ich nicht einfach abwarten, was sie zu sagen hatten, bevor ich anfing sie zu beschimpfen? Ich holte ein paarmal tief Luft, und als ich mich wieder umblickte, stellte ich erleichtert fest, dass sie mich wieder anschauten. »Mann, ist das peinlich. Hören Sie, wie wäre es, wenn ich einfach den Mund halte und wir noch mal von vorne anfangen?«
    Alice schenkte mir wieder ihr Zahnpastalächeln. »Jared, ich hatte ja keine Ahnung, dass Sie erwartet haben, angegriffen zu werden, als Sie diesen Raum betraten, aber das erklärt einige Teile unseres Gesprächs neulich.« Gerade als ich dachte, es könnte nicht noch peinlicher werden. »Ich hätte mich klarer ausdrücken sollen. Der Grund, warum wir Sie heute hergebeten haben, ist folgender: Wir würden Ihnen gern eine Stelle hier an der Schule anbieten.«
    Wenn Sie mir erzählt hätte, dass sie sich nackt ausziehen und vom Dach springen würde, hätte ich nicht überraschter sein können. »Sie meinen, einen Job?«
    »Ja. ›Einen Job.‹« Ihr Mund verzog sich zu einem schiefen Grinsen, und ich glaube, sie zwinkerte beinahe, als sie das sagte. »Um die Wahrheit zu sagen, Jared, die meisten unserer Lehrer sind momentan überlastet. Sie unterrichten mehr Fächer, als sie bewältigen können, und viele von ihnen unterrichten Fächer, auf die sie gar nicht spezialisiert sind. Vor allem die Kurse in höherer Mathematik und Naturwissenschaften waren, nun ja, etwas problematisch.«
    »Was Alice aus purer Höflichkeit nicht sagt«, warf Ann ein, »ist, dass Roger und ich nicht den blassesten Schimmer davon haben, was

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