Promises - Nur mit dir (German Edition)
aushelfen.«
»Es ist okay …«
»Sag es ihnen«, drängte Matt so leise, dass nur ich ihn hörte.
Ich ignorierte ihn. »Ich komme schon klar.«
»Nein, tust du nicht, Jared«, warf Mom sanft ein. »Du kannst es nicht allein schaffen.«
»Du wirst freie Tage und Urlaub nehmen wollen«, warf Lizzy ein.
»Ringo wird im nächsten Frühling seinen Abschluss machen …«, warf ich ein.
»Sag es ihnen«, verlangte Matt mit etwas mehr Nachdruck. Lizzy warf ihm einen neugierigen Blick zu, aber sonst schien niemand etwas zu bemerken.
»Jared«, unterbrach Brian, »er wird nicht bleiben. Du weißt das. Er wird aufs College gehen. Wir könnten einen anderen Schüler von der Highschool als Aushilfe anheuern, aber das wird das Problem auch nicht lösen.«
»Was schlägst du dann vor?«, fragte ich ihn.
»Nun, wir könnten die Möglichkeit prüfen, Ringo gehen zu lassen und jemanden Vollzeit zu beschäftigen.«
»Das können wir uns nicht leisten. Vor allem, da ein Vollzeitangestellter Sozialleistungen erwarten würde.«
»Vielleicht wird es Zeit, darüber nachzudenken, den Laden zu verkaufen.«
»Nein …«
»Sag es ihnen!« Diesmal war es so laut, dass sie Matt nicht ignorieren konnten.
»Nein!«, zischte ich ihn an.
»Uns was sagen, Jared?«, fragte Lizzy mit herausforderndem Blick.
»Es ist nichts!«, sagte ich zu ihr, dann drehte ich mich zu Matt um. »Nicht jetzt!« Ich konnte nicht glauben, wie wütend ich plötzlich auf ihn war. Wir hatten seit Tagen darüber gestritten, und die Tatsache, dass er mich nun so unter Druck setzte, machte mich unglaublich sauer.
Aber er sah mir direkt ins Gesicht, und er wirkte genauso aufgebracht. »Es ist nicht ›nichts‹!« Er sah mir weiter in die Augen und fuhr fort: »Man hat Jared ab dem kommenden Halbjahr eine Vollzeitstelle als Lehrer an der Highschool angeboten.«
»Was?«, fragte Brian.
»Das ist großartig!«, entfuhr es Mom.
»Warum hast du uns nichts davon erzählt?«, wollte Lizzy wissen.
Ich hörte sie kaum. »Du verdammter Mistkerl! Ich kann nicht fassen, dass du das gerade getan hast!«
»Warum nicht? Seit einer Woche versuche ich dich dazu zu bringen, es ihnen zu sagen …«
»
Was?«
Jetzt klang Lizzy auch sauer.
»Du wusstest, dass ich nichts sagen wollte.« Ich wurde lauter.
Er dagegen wurde leiser und sprach mit wachsendem Ärger immer abgehackter. »Und du denkst nicht, dass dein Jobangebot für diese Diskussion relevant ist?«
»Du hattest kein Recht dazu!«
»Ich hatte
kein Recht
? Was zum Teufel soll das denn heißen?«
Jetzt brüllte ich wirklich. »Du hattest
kein Recht
, weil es dich verdammt noch mal nichts angeht!«
Alle erstarrten. Ich sah, wie in seinen stahlgrauen Augen alle Türen zuschlugen, was seit Monaten nicht mehr vorgekommen war. Sein Blick wurde eisig, sein Gesicht reserviert und ausdruckslos. »So ist das also. Ich kann nicht glauben, dass ich das nicht früher begriffen habe.«
Er stand auf und machte Anstalten zu gehen.
»Was zum Henker soll das heißen?« Ich gab mir Mühe, nicht zu brüllen, versuchte, meine Stimme ruhig zu halten. Es wäre mir beinahe gelungen. Brian wirkte schrecklich unbehaglich. Lizzy wirkte mordsmäßig sauer, und ich hatte das Gefühl, dass sie auf mich sauer war. Was Mom dachte, konnte ich nicht sagen.
»Es heißt, dass ich hätte merken sollen, was los ist. Du hast eine Grenze gezogen, nicht wahr? Und ich soll sie nicht überschreiten. Und anscheinend verläuft diese Grenze direkt vor der Schlafzimmertür!« Brian sprang auf, nahm das Geschirr, das ihm am nächsten stand, und brachte es in die Küche. Mom und Lizzy rührten sich nicht. Matt war noch nicht fertig. »Du spuckst große Töne, aber Tatsache ist, dass du dich immer noch dafür schämst, wer du bist, und du schämst dich dafür, mit mir zusammen zu sein!«
»Das tue ich nicht!«
»Oh doch! Tu nicht so, als wüsstest du nicht, wovon ich rede. Denkst du etwa, mir wäre nicht aufgefallen, dass wir plötzlich nicht mal mehr zusammen essen gehen können? Klar, es ist kein Problem für dich, schwul zu sein, aber nur weil du dein Leben in einer beschissenen Seifenblase verbringst! Sobald es darum geht, sich den Leuten tatsächlich zu stellen, steckst du den Kopf in den Sand.«
»Das ist nicht fair!«
»
Fair?
Hast du eine Ahnung, was ich deinetwegen bei der Arbeit durchmache? Hast du je darüber nachgedacht? Denkst du, das ist ›fair‹? Ich bitte dich, dir mir zuliebe etwas Mühe zu geben, und du willst noch nicht mal
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