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Pronto 1318

Pronto 1318

Titel: Pronto 1318 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Messungen einigermaßen erträgliche Verhältnisse nahe des Haupteingangs ergaben.
    Wahrscheinlich gehörten diese Analysen zur Aufgabe der Satellitenbesatzungen.
    Pronto fühlte den besorgten Gedanken der Ärztin. Sie saß schräg hinter ihm, und diesmal schien sie ihre Bewußtseinssperre geöffnet zu haben.
    Der Impuls kam nicht klar, nur vermittelte er eine gewisse Unruhe.
    „Was ist?“ fragte sie nervös. „Schwierigkeiten?“
    „Sie werden kommen“, murmelte er. „Ich dachte an den Wert der Vorräte für eine Flotte, die in einem Sonnensystem mit nur einem Planeten eingeschlossen ist. Der kommandierende Admiral wird von Terra zweifellos den Befehl erhalten, das System zu verlassen und eine andere Einheit zu verstärken. Das tut ein guter Kommandeur aber nur mit vollausgerüsteten Schiffen.“
    Es dauerte durch die unhandlichen Transporter über eine Stunde, bis sie das andere Ende des Labyrinths erreichten. Die Kraftstation erschien klein, doch die beiden Hochleistungsreaktoren mit den gekuppelten Strombänken vermittelten ein Gefühl der Beruhigung. Es schien alles in bester Ordnung zu sein.
    Prontos erneute Qual begann, als sie dicht hinter dem Führungswagen anhielten. Es war genau vor dem weiten Eingang der Kontroll- und Wachstation, deren Besatzung erregt und neugierig in den davorliegenden Hohlraum getreten war.
    Dort gab es einige kleinere Gebäude, die anscheinend für Wohnzwecke benutzt wurden.
    „Nimm ja Haltung vor dem Offizier an“, gab Pronto durch. „Du bist ein Akademieschüler von Terra, klar?“
    2412 verzichtete auf eine Antwort. Er nickte nur.
    Pronto schwang sich langsam aus dem Wagen, nahm mit einer flüchtigen Bewegung den Funkhelm ab und klemmte ihn unter den Arm. Müde schritt er zu dem ebenfalls auftauchenden Wachhabenden hinüber. Er überragte ihn um Kopfeslänge.
    „Hallo – Triftal, freut mich, Sie zu sehen. Ich bin Blinds. Haben Sie etwas Wasser da? Wir sind ziemlich fertig. Drüben in P-132 war die Hölle.“
    Der Mann ergriff zögernd die Hand.
    Er gab sich steif, reserviert und etwas unpersönlich.
    „Sie werden sich natürlich meinem Befehl unterstellen müssen, Captain Blinds.“
    „In Ordnung, wie Sie wollen. Geben Sie uns jetzt nur Wasser und Verpflegung. Ich habe 492 junge Burschen dabei, und die haben allerlei erlebt.“
    „Ich darf die Bestände des Depots nicht angreifen. Sie sind für die Rufus-Flotte bestimmt. Ah, Dr. Maybord, wie fühlen Sie sich? Entschuldigen Sie, Captain.“
    Aus trüben Augen sah er dem jählings enteilenden FS-Mann nach. Da 2412 nicht beachtet wurde, genügte ein kurzer Wink, um ihn auf Triftal zu schalten. Blinds war nach wie vor verschwunden, doch konnte seine Entdeckung nicht mehr lange auf sich warten lassen.
    Der alte Vagen verschwand nach hinten, um die ankommenden Transporter einzuweisen. Es geschah das, was er nicht anders erwartet hatte: Die Wachbesatzung der Station war vollzählig anwesend.
    Pronto erblickte lauernde Augen und verkniffene Gesichter. 2412 zog sich unauffällig aus der Schußlinie, und die Ärztin schien mit dem Captain ebenfalls etwas in den Hintergrund zu gehen. Es wurde Zeit.
    Pronto schob die auf der Brust baumelnde Strahlwaffe zurück. Etwas schwankend ging er auf die Männer des Sicherheitsdienstes zu. Disziplin gehörte zu den überspitzten Angelegenheiten dieser raumumspannenden Organisation, und so war es ausgeschlossen, daß sich einer der Männer ungefragt an die Offiziere wenden konnte.
    Er erfaßte ihre Gedanken, die von Sorge und Pein berichteten. Nur zwei der Rotuniformierten schienen sich über die eigenartigen Kombinationen der auf den Transportern wartenden Prontos zu wundern.
    Es hatte sich noch nicht zu einem Verdacht entwickelt, aber es konnte jeden Moment geschehen.
    „Captains Blinds“, stellte er sich vor, und die Leute grüßten respektvoll. „Sagen Sie, ist das alles, was es hier unten noch an Menschen gibt?“
    Er deutete auf das kleine Häuflein der achtzehn Mann.
    „Wirklich alles? Ich dachte, ein so großes Depot hätte eine starke Besatzung.“
    „Die Robotabwehr macht das überflüssig, Sir“, murrte der Sergeant. „Uns gefällt es nicht, daß oben alles vernichtet sein soll. Wir werden das sondieren müssen. Ich schlage vor, zusätzlich zu den Radioaktivitäts-Messungen einige Affen nach oben zu schicken. Wir haben noch etwa 100 Bios hier. Dr. Maybord könnte ihnen den hypnotischen Befehl geben, nach einigen Stunden zum Abfahrtsschacht zurückzukommen. Wir möchten

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