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Pronto 1318

Pronto 1318

Titel: Pronto 1318 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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gefallen. Über die nicht erfolgte Verbindung mit der dortigen Zentrale brauchen Sie sich nicht zu wundern, da sämtliche Hohlräume eingestürzt sind. Ich befand mich auf einem Besichtigungsgang, desgleichen etwa 700 Akademieschüler von Terra, die als Spezialoffiziere zur Weiterbildung der neuen Bios vom Otler-Typ ausgebildet werden sollten. Die Männer sitzen auf den Wagen, die Sie sicherlich sehen können.“
    „Allerdings. Ich wunderte mich.“
    „Wir waren in einem Gangsystem, das infolge seiner Enge dem Druck standhielt. Mehr als 200 Männer sind trotzdem verschüttet worden. Wir haben bei dem aus dem Schutt geborgenen Kommandanten der Wachstation den elektronischen Schlüssel für die Panzerpforte gefunden. Nun sind wir hier. Captain, ich verstehe nicht recht. Warum öffnen Sie nicht sofort? Meine Leute sind fertig. Es wird höchste Zeit.“
    „Nach meinen Befehlen darf kein Unbefugter das Nachschublager betreten“, klang es aus dem Lautsprecher. Immerhin schien der Mann unsicher zu werden, was Pronto mit sicherem Instinkt registrierte. Da fiel unvermittelt der Alte ein:
    „Hier spricht Sergeant Vagen, Sir“, knarrte er ins Mikrophon. „Ich habe Sie gesehen, als ich mit Arbeitsbios ins Depot kam. Sir – Rufus ist vernichtet worden. Es wird niemand mehr geben, der Ihnen Sonderbefehle erteilen kann. Verzeihen Sie, Sir, aber worauf warten Sie noch? Unsere Städte existieren nicht mehr. Wir erlebten in P-132 Erdbeben, die sämtliche Hallen und Großstollen einstürzen ließen bis auf einen Käfiggang mit Otler-Bios. Die Affen haben wir natürlich zurückgelassen. Wir sind aber immer noch 500 Mann, dazu Dr. Antra Maybord von der medizinischen Station.“
    Das Gesicht des fremden FS-Offiziers hatte sich entspannt. Jetzt schlug er überrascht die Augen auf.
    „Wie, Sie haben eine Frau dabei? Eine Ärztin? Wo?“
    Pronto drehte sich langsam um. Antra fand seinen Blick, und ein leicht spöttisches Lächeln umspielte ihre Lippen. Gewandt schwang sie sich vom Wagen und schritt auf die Bildfläche zu.
    Weiter hinten klang ein kaum vernehmbares Geräusch auf. Er bemerkte, daß Captain Blinds von starken Armen erfaßt und nach hinten gerissen wurde.
    Prontos Aufmerksamkeit richtete sich voll und ganz auf die junge Frau. Er wich nicht zurück, als ihr verstaubtes Haar sein Kinn streichelte.
    „Hallo, Captain Triftal, hier spricht Dr. Maybord. Ich glaube, wir kennen uns, nicht wahr?“
    Ihr Lächeln war müde. Selbst ein schlechter Beobachter mußte feststellen, daß sie am Ende ihrer Kräfte war.
    „Natürlich“, kam es sanfter zurück. „Doktor, ist bei Ihnen alles in Ordnung?“
    „Aber sicher. Nur ersticken wir langsam. Könnten Sie uns einen Mann zu dieser Pforte schicken, damit wir den Weg zu Ihnen finden? Ich brauchte dringend Medikamente und Wundplasma. Wir haben wenigstens 20 Verwundete. Die Felsen stürzten überraschend ein.“
    Er fuhr sich mit der Hand über das dunkle Haar, ehe er durchgab:
    „In Ordnung, ich werde sofort öffnen. Warten Sie hinter dem Tor auf den Mann. Er wird sofort losfahren. Warten Sie aber unbedingt! Es sind Sicherheitssperren eingebaut, die ich infolge einiger Kurzschlüsse nicht mehr alle abschalten kann. Auch wir hatten hier schwere Beben. Ich werde die Luftversorgung für diese Räume kurzzeitig einschalten, damit Sie sich erholen können. Die Wagen können Sie mitbringen.“
    Das Gesicht verschwand, und ein anderer Uniformierter tauchte auf. Sie bemerkten aus plötzlich aufglänzenden Augen, daß seine Finger Schalter und Kontaktknöpfe berührten. Gleich darauf begann es hell zu zischen, und die großen Stahlflügel schwangen surrend auf.
    Ein Schwall kühler Luft traf sie. Es war gleich vorüber, als die erhitzten Luftmassen des Stollens eindrangen und einen zarten Sog verursachten.
    Pronto begann zu brüllen. Es waren knappe, harte Befehle, wie man sie zweifellos von einem Captain des Sonderkorps zu erwarten hatte. Der wieder aufgetauchte FS-Captain schien aufmerksam zu beobachten. Wahrscheinlich war die Aufnahme auf Breitwinkel geschaltet worden, wonach ihm so leicht nichts entgehen konnte.
    „Der erste Transporter anfahren“, schrie Pronto hochaufgerichtet nach hinten. „Etwas vorfahren und dann an die Wände stellen. Platz machen für die anderen Wagen und warten. Beeilung.“
    Summend ruckte das vorderste Fahrzeug an. Fünfzig Bios aus der Pronto-Klasse winkten grinsend zu der großen Bildfläche hinüber, und Captain Triftal grüßte huldvoll zurück.
    So

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