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Pronto 1318

Pronto 1318

Titel: Pronto 1318 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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wissen, ob man hinauf kann.“
    Pronto nickte den Leuten kurz zu.
    „Warten Sie hier. Ich spreche mit Ihrem Kommandanten. Wo ist er denn?“
    „Eben mit der Ärztin nach hinten gegangen, Sir. Da müssen Verwundete sein. Sagen Sie, Sir, was haben Sie für Leute mitgebracht? Etwas gefällt mir nicht an den Burschen.“
    Es war der große, breitgebaute Mann, dessen Augen in erwachendem Mißtrauen die Wagen erfaßten.
    „Mag sein, daß sie etwas seltsam sind. Terraner, wissen Sie!“
    „Sind das Uniformen, Sir?“
    „Nein, Sonderkleidung. Davon aber später. Warten Sie hier.“
    2412 sandte einen Stoßimpuls von erschreckender Stärke. Es war schon mehr als eine Warnung, da der FS-Captain begann, einzelne Leute einer scharfen Prüfung zu unterziehen. Der geringste Widerspruch –!
    Er wagte nicht, weiterzudenken, nur sein Gehirn begann zu arbeiten. Es waren knappe Feueranweisungen, und zwei Mann verschwanden hinter den Wagenbrüstungen.
    „Captain Blinds!“ schrie Triftal von hinten. „Ich darf Sie ersuchen, sofort hierherzukommen.“
    „Er hat Blinds gefunden“, kam die telepathische Meldung von einem Wagen.
    Pronto drehte sich langsam um.
    Sein waches Bewußtsein strahlte einen einzigen Begriff aus. Er genügte, um die große Entladehalle in eine Hölle zu verwandeln.
    Als alles vorbei war, ließ Pronto die Waffe sinken und schritt zu dem heulenden Frischluftgebläse hinüber. Der Strom strich über die versengten Haare hinweg und kühlte Geist und Körper.
    Er lachte rauh und unbeherrscht, als er die Ärztin stumm auf dem Boden sitzen sah.
    „Ich will wirklich ein Affe sein, wenn wir nicht doch verloren sind. Dieser FS-Captain merkte nach zehn Minuten, daß mit uns etwas nicht stimmte. Wir sind zu klug, verstehen Sie! Kluge Leute antworten aber anders als durchschnittliche Menschen. Außerdem ist es so gut wie unmöglich, daß sich unter rund 500 Akademieschülern nur intellektuelle Ausgaben befinden. Ja, Ausgaben habe ich gesagt! Unser hochverehrter Gesamtvater hat es zu gut gemeint.“
    Er lachte erneut, und sie sah ihn aus trüben Augen an. Wieder war ihr Hirn wie tot und abgeriegelt.
    „Bringt mir Blinds her“, sagte er laut.
    Der Offizier erschien. Breitbeinig blieb er vor Pronto stehen.
    „Und jetzt, Bio? Hast du alles erreicht, was du erreichen wolltest? Sieh dich um, hier ist alles, was dein sogenanntes Herz begehrt. Nun kannst du ja den Planeten erobern und eine Bio-Affen-Kultur errichten.“
    Pronto lachte nur.
    „Blinds, ich gebe dir wieder deine schöne Uniform, damit dein Selbstbewußtsein die nötige Stärkung erfährt. Es widert mich an, die Kleidung eines Normalen zu tragen. Ziehe dich aus. Meine Kluft paßt dir sowieso nicht.“
    „Ich werde glücklich sein, den Gestank nicht mehr in der Nase zu verspüren. Retortenzögling“, fauchte der Captain zurück.
    „Ihr solltet euch gegenseitig auffressen“, warf Antra ein. „Ich verstehe nicht recht, warum der eine in dem Bio keinen Menschen sehen will und warum der andere in dem Menschen etwas Widerwärtiges, Unterlegenes erblickt. Darf ich euch als bescheidene Medizinerin sagen, daß an der Art eurer Entstehung so gut wie kein Unterschied besteht? Das glaubt ihr nicht, wie? Nehmt Steinbrocken in die Fäuste, und ich werde euch beide Affen nennen. Wo gibt es hier etwas zu trinken?“
    Pronto warf dem giftig blickenden Offizier die Uniform an den Kopf, und der stauchte die graue Kombi auf den Boden.
    „Ich werde dich trotzdem fertigmachen, Bio“, schwor Blinds. „Und wenn ich dafür die ganze Flotte betrügen sollte.“
     
5. KAPITEL
     
    „Eben lassen sie sich fallen“, sagte Blinds bedächtig. „Hör zu, Bio, du willst wirklich mitkommen? Noch hast du Zeit.“
    Er drehte sich langsam um, und die Neugierde verschleierte seine Augen. Auf dem mächtigen Bildschirm der Depotstation glitzerte die stählerne Hülle eines Großschlachtschiffes von der Rufus-Flotte. Der Gigant war dicht neben dem Haupteingang gelandet. Die Spezialfahrzeuge schwärmten über den blankgefegten Felsboden, und Männer in schweren Strahlschutzanzügen kontrollierten die atomaren Schmelzbohrer, mit denen sie die Eingänge zum Lager freigebrannt hatten.
    „Ich hatte dich etwas gefragt, Affe“, betonte Blinds gehässig. „Du willst wirklich mitkommen? Unter mein Kommando gehen? Das liegt bei dir. Die sehr rar gewordenen Kanonenschützen können sich ihre Kommandanten aussuchen, dafür gebe ich dir mein Wort. Also?“
    Pronto blickte an seiner Uniform

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