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Pronto 1318

Pronto 1318

Titel: Pronto 1318 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Blicke nun richteten.
    „Benutze es nicht“, sagte Pronto laut, damit Blinds mithören konnte. „Ich bin mir darüber klar, daß es sich um einen kompakten Vernichtungsstrahler handelt, der wahrscheinlich nach eurem körperlichen Tod in Tätigkeit tritt und die Leichen verschwinden läßt. Beinahe hätte er reagiert, Freund. Kannst du mich klar hören?“
    Er sagte etwas in hohen, zwitschernden Lauten. Blinds fuhr leicht zusammen, und sein Gesicht sah wieder so aus, als wollte es alle Augenblicke zu zucken beginnen.
    Endlich kam ein klarer Gedankenimpuls, die einzige Möglichkeit zur einwandfreien Verständigung.
    „Du hast recht geraten, Freund. Ich fühle mich hier wohl. Was hast du gemacht? Ich sehe dich und deinen Gefährten mühevoll atmen.“
    Blinds fragte hastig, und Pronto übersetzte im Sinne des Wortes.
    „So! Na gut, dann sage ihm, daß wir seinetwegen unseren Kabinendruck herabgesetzt haben und damit auch die Luftdichte.“
    Der Fremde spitzte die seltsamen Lippen. Ansonsten blieb sein winziges Gesicht unbewegt.
    „Er lächelt“, erklärte Pronto. „Er hat dich verstanden. Dein Bewußtsein liegt vor ihm so offen, wie es nur sein kann.“ Blinds war noch immer mißtrauisch. Nach einer zweistündigen Besprechung sagte er rauh:
    „Bio, du hast hier Geheimnisse der menschlichen Flotten preisgegeben, daß es mich den Kopf kostet.“
    Der Fremde warf rasch ein: „Freund, frage deinen Gefährten, ob er wohl annimmt, daß wir nicht längst über eure künstlichen Besatzungen informiert sind. Das wissen wir schon seit langer Zeit.“
    Blinds zuckte nur mit den Schultern, ehe er an den Fingern abzählte:
    „Du, Bio, hast erklärt, daß wir des Krieges müde sind. Du hast von unserem harten Kampf und von unserem Personalmangel gesprochen. Du hast ferner erklärt, daß die Bios längst nicht so schnell geboren werden können wie die Hilfsmannschaften der Fremden. Das ist ein Minus für uns. Wir werden keine andere Wahl haben, als ihn doch zu töten. Das sollte er verstehen.“
    Pronto sah in die Augen des anderen.
    Er hatte wieder die Furcht im Blick. Leise gab er durch:
    „Freund, wir sind auch müde. Habe ich dir nicht ebenfalls entscheidende Informationen gegeben? Warum wohl haben wir ein Gerät entwickelt, das uns noch nach dem Tode völlig vernichtet? Sieh, wir sind körperlich so schwach, daß wir gewisse Strahlen und Vibrationen niemals ertragen könnten, sobald eure Wissenschaftler nur auf den Gedanken kämen, daß solche harmlosen Dinge für uns gefährlich sind. Ihr könntet jede Raumschlacht gewinnen, indem ihr einfach die Offiziere ausschaltet. Ich habe dir auch gesagt, daß unsere Ersatzmannschaften nicht gut sind. Dieser Raumsektor wurde deshalb aufgegeben, weil wir die erforderliche Wachflotte nicht mehr bemannen können. Es kann sein, daß ich sofort sterben werde, wenn ich mit dem Angebot zu meinem Kommandeur komme. Es ist heiliges Gesetz, daß niemand von uns in eure Hände fallen darf, weder lebend noch tot. Ich habe ein schweres Verbrechen begangen, indem ich mich euch ergab. Du hast mich aber dazu gezwungen. Wer hat nun mehr verraten?“
    Pronto übersetzte erneut, und Blinds wandte sich murrend ab.
    „Ich komme nicht mehr mit. Die Sache ist paradox. Wenn er zu seinen Leuten zurückkommt, werden sie enorm wichtige Informationen besitzen. Kommen wir wieder heim, geht es diesen Kerls an den Kragen. Wir wissen alle zuviel, sowohl er als wir. Dazu kommt noch die närrische Tatsache, daß wir abgeschnitten sind.“
    Pronto sah den Unbekannten mit dem unaussprechlichen Namen sinnend an.
    „Ich werde dich einfach Freund nennen, hörst du! Wofür einen anderen Namen erfinden. Den deinen versteht doch niemand. Warum seid ihr vor 43 Jahren Terra-Zeit über einen unserer Planeten hergefallen? Was waren die wirklichen Gründe?“
    „Freund“ richtete sich etwas hastig auf.
    „Ihr habt zuerst angegriffen“, behauptete er. „Eines eurer Forschungsschiffe zerstörte einen Kolonialplaneten meiner Rasse. Wir hatten euch nichts getan. Wir wußten überhaupt nicht, daß es außer uns noch intelligentes Leben in der Galaxis gibt. Unsere Heimat liegt in einem Sternsystem 1600 Lichtjahre von eurer Ursprungswelt entfernt. Wir könnten auf den Planeten, die ihr als Kolonialwelten erwogen habt, überhaupt nicht leben. Sieh mich an, und du weißt, daß wir dünne Luft und eine geringe Gravitation benötigen. Freund, sprich nicht davon, wer hier angefangen hat. Wir sind drei intelligente Wesen, jedes

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