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Prosecco um Mitternacht

Prosecco um Mitternacht

Titel: Prosecco um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tori Carrington
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meinte sie, hob ein Kissen vom Boden auf und legte es sich unter den Kopf.
    Will versuchte, ihr das Kissen wegzunehmen. “Ich bin nicht engstirnig, sondern denke eben wie der Durchschnittsmann.”
    Renae schob seine Hand von ihrem Kissen. “Und das bedeutet?”
    Er gab den Kampf um das Kissen auf und schnappte sich selbst eines von der anderen Seite des Bettes. “Das bedeutet, dass ich die Dinge so sehe, wie ich sie sehen will. Wenn ich mich dazu entschließe, die Dinge aus deiner Sicht zu betrachten, tja, dann verpufft meine Fantasie von dem lesbischen Pärchen, oder? Denn eine echte Lesbe würde sich nicht zum anderen Geschlecht hingezogen fühlen, ganz gleich, wie sexy der betreffende Mann ist.” Er zwinkerte ihr zu. “Was mich zurückbringt zu meinem Eindruck, dass du keine echte Lesbe bist.”
    “Du hast ziemlich gewundene Gedankengänge, aber immerhin haben sie dich zu dem richtigen Ergebnis geführt. Tabitha ist allerdings tatsächlich lesbisch.”
    Will rollte sich auf die Seite und stützte sich auf den Ellbogen. “Erzähl. Vielleicht muss meine Lesben-Fantasie doch keinen langsamen und qualvollen Tod sterben.”
    Renae zog das Kissen unter ihrem Kopf hervor und schlug ihn damit. Nachdem sie es sich wieder bequem gemacht hatte, schwieg sie eine Weile und schaute zur Decke. Dann sagte sie schließlich: “So, und nun erzähl mir mal von deiner Freundin, der Assistenzärztin.”

7. KAPITEL
    W ill starrte Renae entgeistert an. Gerade eben noch war er auf einer warmen Woge der Zufriedenheit dahingetrieben, und jetzt kam ein großer weißer Hai aus dem Nichts, um sich auf sein Privatleben zu stürzen.
    “Oh. Falsche Frage?”
    “Nein … nein. Weniger die falsche Frage als der falsche Zeitpunkt.”
    Renae drehte sich auf die Seite, um ihn anzusehen. “Na ja, da wir ständig im Bett landen, wenn wir uns begegnen, wann wäre dann der richtige Zeitpunkt?”
    Will brachte es nicht fertig, ihr ins Gesicht zu schauen. “Keine Ahnung. Vielleicht nie?” Ihn hatte plötzlich jeder Sinn für Humor verlassen.
    “Versteht ihr euch gut im Bett, du und deine Assistenzärztin?”, wollte Renae wissen.
    Was für eine Frage, dachte er. “Um ehrlich zu sein, wir haben noch nie richtig miteinander geschlafen.”
    Renae runzelte die Stirn. “Noch nie?”
    Er schüttelte den Kopf.
    Ihr Lächeln wurde breiter, und er hatte den Verdacht, er würde es noch bereuen, dass er die Katze aus dem Sack gelassen hatte. “Na, dann gibt es auch keinen Grund, so schuldbewusst dreinzublicken, wie du es gerade jetzt tust.”
    Ihre Worte ließen ihn stutzen. “Wie bitte?”
    Renae bewegte sich in ihrer Nacktheit mit wundervoller Selbstverständlichkeit. “Möchtest du, dass ich dir erkläre, wie ich die Sache sehe?”
    Es gab eine ganze Menge anderer Dinge, die er lieber gewollt hätte, aber er wusste nicht, wie er diesem Gespräch ausweichen sollte. “Ja, gern.”
    “Nun, du fühlst dich schlecht, weil du mit mir im Bett liegst, während wir über deine Freundin reden.”
    “Weiter.”
    “Was ich sagen will, ist, wenn du nicht mit ihr schläfst, dann betrügst du sie auch nicht.”
    “Ein interessanter Standpunkt.” Allerdings trug es nicht das Geringste dazu bei, seine Schuldgefühle zu mildern.
    “Im Ernst. Denk mal drüber nach. Solange ihr zwei keine körperliche Beziehung habt, kannst du unmöglich körperlich untreu sein.”
    “Folgt man deiner Argumentation, kann ein Mann, der heiraten will, alles tun, bis er die Worte ‘Ja, ich will’ ausspricht.”
    Sie lachte. “Nein, Dummkopf. Das setzt ja eine Übereinkunft voraus. Eine Verlobung.” Ihre Augen weiteten sich. “Ihr seid doch nicht verlobt, du und die Assistenzärztin, oder?”
    “Nein.”
    “Dem Himmel sei Dank. Einen Moment lang hast du mir ganz schön Angst gemacht.”
    “Na, überleg mal, was du mit mir machst.”
    Sie stützte sich auf den Ellbogen. “Das setzt dir ganz schön zu, nicht wahr?”
    “Nein”, log er. “Die Tatsache, dass ich mit dir darüber rede, bereitet mir viel mehr Sorge.”
    Ihre Augen leuchteten. “Weil ich die andere Frau bin.”
    “Weil du nackt in meinem Bett liegst.”
    “Ach so.” Renae zog einen Schmollmund, womit sie die Sinnlichkeit ihrer Lippen noch unterstrich. “Möchtest du, dass ich gehe?”
    Die Unterhaltung hatte seine Lust vorübergehend gedämpft. Doch als er jetzt Renaes Brustspitzen betrachtete, ihre zarte Haut und das kleine Haardreieck zwischen ihren Beinen, erwachte sein Verlangen von Neuem.

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