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Prosecco um Mitternacht

Prosecco um Mitternacht

Titel: Prosecco um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tori Carrington
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Moment gefürchtet hatte, dass er jetzt am liebsten davongelaufen wäre. Endlich lockerte sie ihre Umarmung und sah ihn lächelnd an.
    Janet war sehr hübsch. Ihr weiches braunes Haar war zu einem praktischen Pferdeschwanz zusammengebunden, ihr Make-up schlicht, und ihr Poloshirt und die Cargopants sahen sehr kalifornisch aus.
    “Du siehst zum Anbeißen aus”, stellte sie fest.
    Will erschrak und versuchte, nicht daran zu denken, dass er genau diese Worte erst vor fünf Tagen gesagt hatte – aber er hatte nicht Janet gemeint, sondern Renae.
    “Wie war dein Flug?”, erkundigte er sich und nahm ihre Taschen.
    “Danke, gut. Lang, aber ganz in Ordnung. Es gab keinen freien Platz im Flugzeug, was immer unangenehm ist, aber jetzt ist es ja überstanden.”
    Will spürte, wie brüchig und gezwungen sein Lächeln war. “Ich habe dort drüben geparkt.” Er ging los, und sie blieb an seiner Seite.
    Ihr Lachen ließ ihn innehalten. “Wo brennt’s denn?”
    Will merkte, wie schnell er ging, und zwang sich, seine Schritte zu verlangsamen.
    “Junge, du musst dich ja mächtig freuen, mich zu sehen.”
    Janet legte ihm die Hand auf den Arm, und Will zuckte fast zusammen.
    Sie betrachtete ihn neugierig.
    “Entschuldige”, sagte er. “Ich habe in letzter Zeit nicht viel Schlaf bekommen.”
    Sie nahm ihre Hand fort. “Ich glaube, ich weiß, warum.”

12. KAPITEL
    W ill starrte Janet schockiert an. “Was?”, krächzte er leise.
    Sie schaute auf den Gehsteig vor ihnen. “Ich sagte, ich glaube, ich weiß, weshalb du in letzter Zeit so wenig Schlaf bekommen hast. Daddy hat es mir erzählt.”
    Wie bitte? Ihr Vater wusste von ihm und Renae?
    “Er bat mich, nichts zu sagen, aber ich konnte nicht anders.” Janet lächelte strahlend. “Herzlichen Glückwunsch, dass du für eine Beförderung in Betracht kommst.”
    Wills Erleichterung war so groß, dass er fast laut aufgestöhnt hätte. “Ach das.” Erneut wurde er sich seines Dilemmas bewusst. Als er merkte, dass sie auf eine weitere Reaktion von ihm wartete, sagte er rasch: “Ganz schön aufregend, nicht wahr? Dass man mich endlich für eine Beförderung vorsieht, meine ich.”
    Sie lachte. “Was hast du denn gedacht, was ich meinte?”
    Er zuckte mit den Schultern. Sie erreichten seinen Geländewagen, der in der Kurzparkerzone des Flughafens abgestellt war. Ein Schritt nach dem anderen, sagte er sich. Genau so würde er es machen.
    Der nächste Schritt ermöglichte es ihm, Janet nicht anzusehen, denn er öffnete die Heckklappe des Wagens und warf die Taschen hinein. “Ich hatte nicht die leiseste Ahnung, wovon du gesprochen hast.” Er stieg in den Wagen und ließ den Motor an. “Wie war das Seminar?”, erkundigte er sich, um das Gespräch von sich auf sie zu lenken.
    “Toll. Ich habe viel über neue Techniken und Medikamente erfahren. Ich habe das Gefühl, mein Kopf ist bis zum Platzen mit all diesen neuen Informationen gefüllt …”
    Will lehnte sich entspannt zurück und hörte zu, wie Janet ihm von den neuesten medizinischen Forschungen berichtete und von anderen Medizinern, die sie kennengelernt hatte, und wie sehr sie sich schon auf das nächste Seminar freute.
    Seine Gedanken schweiften ab. Wieso war ihm früher eigentlich nie aufgefallen, wie sehr sie dazu neigte, wie ein Wasserfall zu reden?
    Er fädelte sich in den Verkehr auf dem Airport Highway ein und ärgerte sich, dass der Flughafen so weit außerhalb der Stadt lag. Eine halbe Stunde Fahrt in dem heißen Wagen lag vor ihm, ehe er Janet zu Hause absetzen konnte.
    Eine halbe Stunde, die die reinste Hölle ist.
    Plötzlich registrierte er, dass Janet neben ihm verstummt war und aus dem Fenster schaute. Fast sah es so aus, als hätte sie den gleichen Gedanken gehabt wie er. Was natürlich Unfug war. Er projizierte lediglich seine Gefühle auf sie.
    Will räusperte sich. “Wie ist L.A. so? Ich bin noch nie da gewesen.”
    Sie wandte ihm wieder das Gesicht zu. “Ich habe nicht viel von der Stadt mitbekommen. An einem Tag haben wir eine Bustour nach Anaheim gemacht, aber ich hatte diese wundervolle Assistenzärztin aus Minnesota kennengelernt, und wir unterhielten uns die ganze Fahrt über. Ich kann mich nicht einmal mehr an die Farbe des Busses erinnern.”
    Sie war in L.A. gewesen und hatte nichts von der Stadt gesehen. Weder den Rodeo Drive noch das Grauman’s Chinese Theatre? Wie langweilig!
    Will umklammerte das Lenkrad fester.
    “Es kam mir ganz schön vor. Anders. Wir hatten Smog. Um ehrlich

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