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Prosecco um Mitternacht

Prosecco um Mitternacht

Titel: Prosecco um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tori Carrington
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ihn mit angeblich vergessenen Traditionen auf, und er verteidigte sich. Für eine kleine Weile gelang es Will, Renae, Janet und die Arbeit zu vergessen und sich stattdessen ganz auf seine Mutter und alles, was er an England und ihr liebte, zu konzentrieren.
    Renae stand hinter ihrer Wohnungstür und atmete tief durch. Schon das Nachhausekommen war unangenehm. Sie wusste, dass Will in seiner Wohnung war, weil sie seinen Geländewagen auf dem Parkplatz gesehen hatte. Allein zu wissen, dass er sich im selben Gebäude befand, nur durch zwei Türen von ihr getrennt, ließ ihre Hormone verrückt spielen.
    “Da ist ja jemand, den ich in letzter Zeit kaum gesehen habe.” Renae lächelte Tabitha an, die auf der Wohnzimmercouch saß und den Hals reckte.
    “Hallo.”
    “Selber hallo. Pack deine Sachen weg und setz dich zu mir. Ich weiß ja nicht, was du vorhast, aber ich mache es mir vor dem Fernseher bequem.”
    Renae brauchte ganze zwei Minuten, um die paar Sachen wegzuräumen, die sie unterwegs gekauft hatte – Milch, Saft, Eier, ein Brot. Sie warf die Plastiktüten in die Recyclingtonne, nahm Mineralwasser aus dem Kühlschrank und ging zurück ins Wohnzimmer. Tabitha hatte die scheußlichen Kissen und Überwürfe zur Seite geräumt, sodass es richtig gemütlich aussah. Renae ließ sich neben ihre Freundin auf die Couch aus Wildlederimitat fallen und reichte ihr ein Mineralwasser. Zum Glück war Nina nirgendwo in Sicht.
    Tabby dankte ihr und sagte: “Erzähl mir, was bei dir alles so passiert ist.”
    Renae kam es selbst eigenartig vor, dass in so kurzer Zeit so viel passiert war. Vielleicht war aber auch gar nicht so viel passiert, und sie machte nur viel Aufhebens darum.
    Sie dachte an ihren Plan für Women Only, den sie versteckt hatte. Es kam ihr merkwürdig vor, dass ihre beste Freundin und die Frau, mit der sie sich eine Wohnung teilte, nichts davon wusste.
    “Hast du noch immer Sex mit dem Doc vom Stockwerk unter uns?”
    Renae schmiegte sich tiefer in die Polster und schlug die Beine übereinander. “Nein, das hat vor ein paar Tagen aufgehört.”
    Nach ihrer Unterhaltung mit Lucky heute Mittag hatte sie darüber nachgedacht, wie ihre Mutter wohl auf die Neuigkeit reagieren würde, dass sie mit einem Chirurgen schlief. Zweifellos wäre Daisy Truesdale überglücklich, dass ihre Tochter sich einen Arzt geangelt hatte. Andererseits war es ebenso gut möglich, dass sie deswegen nicht einmal mit der Wimper zuckte. Schließlich wussten die Truesdale-Frauen, wie man sich einen Mann mit Geld schnappte. Sie erschauerte.
    “Wow, das muss ja ein Gedanke gewesen sein.”
    Renae sah Tabitha an. “Entschuldige. Ich bin wohl keine gute Gesellschaft heute.”
    “Wer sagt denn, dass du zu irgendeiner anderen Zeit eine gute Gesellschaft bist?”
    Renae grinste. “Unsere lange Freundschaft beweist es, oder?”
    “Ja, das stimmt wohl.”
    Eine Weile saßen sie schweigend da, und Renae dachte über die vielen Jahre nach, die sie Tabitha nun kannte. Und darüber, wie sie ihr von ihrem Verdacht gegen Nina erzählen sollte, ohne die Freundin zu verstören und ihre Freundschaft zu gefährden.
    Tabitha spielte mit der Fernbedienung, stellte den Ton leiser und entschied sich für eine Soap Opera. Der attraktive Mann und die wunderschöne Frau auf der Mattscheibe kamen Renae ziemlich unwirklich vor.
    “Ich habe dir schon immer gesagt, dass Männer nichts als Ärger machen”, meinte Tabitha tadelnd.
    Renae lachte. “Meine Stimmung hat mit Dr. Will gar nichts zu tun.”
    “Nein, natürlich nicht.”
    “Da wir gerade von Leuten sprechen, die nichts als Ärger machen – wo steckt Nina?”
    Tabitha zeigte mit dem Daumen zum Flur. “Im Schlafzimmer.”
    “Oh. Ich dachte, sie sei nicht hier.”
    Ihre Freundin runzelte die Stirn. “Du magst sie nicht besonders, oder?”
    Renae überlegte, ob sie ihr von den verschwundenen Notizen und ihrer vom Handy gelöschten Telefonliste erzählen sollte, verzichtete jedoch darauf. Es stimmte, sie hatte Nina von Anfang an nicht gemocht, aber es würde wohl doch zu boshaft klingen, wenn sie Nina ohne den geringsten Beweis laut verdächtigte.
    Sie legte Tabitha den Arm um die Schultern. “Wichtig ist doch nur, dass du sie magst.”
    “Und das tue ich.”
    Sie lehnten sich beide zurück. Renae hatte weiter den Arm um ihre Freundin gelegt, und diese körperliche Nähe spiegelte die emotionale wider.
    “Sie lobt dich übrigens in den höchsten Tönen”, berichtete Tabitha.
    Renae verschluckte

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