Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Prost Mathilda - von Wolke sieben ab in den Vollrausch

Prost Mathilda - von Wolke sieben ab in den Vollrausch

Titel: Prost Mathilda - von Wolke sieben ab in den Vollrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Szillat
Vom Netzwerk:
gesagt.“ Mathildas Stimme klang ganz schrill vor Aufregung. Sie spürte, wie die Panik in ihr hochstieg, und versuchte sich mit aller Gewalt an Toms Oberkörper zu klammern. Dabei hatte sie doch gerade noch gehofft, dass nun alles wieder gut zwischen ihnen sei.
    Tom war schon nach zwanzig Minuten im Park aufgetaucht. Er hatte sich sofort neben Mathilda auf die Bank gesetzt und sie schweigend angeschaut. Mathilda hatte ihre Tränen nicht mehr länger zurückhalten können. Da hatte er sie in den Arm genommen und sie gehalten, bis sie sich beruhigt hatte. Schließlich hatten sie sich geküsst, wie sie sich noch nie zuvor geküsst hatten.
    Und nun sprach er schon wieder von Abschied? Mathilda verstand die Welt nicht mehr. Was sollte dieser ganze Mist überhaupt? Was für ein total beklopptes Spiel spielte Tom mit ihr? Neben der Panik machte sich plötzlich eine unglaubliche Wut in ihr breit.
    Diesmal löste Mathilda freiwillig ihre Umarmung.
    „Was ist eigentlich los mit dir?“, fuhr sie ihn an. „Was soll dieses ganze Theater mit Schlussmachen und dann wieder doch nicht und nun doch schon wieder?“
    Tom legte seine Hand besänftigend auf Mathildas Unterarm und schaute sie schweigend an. Mit einer ärgerlichen Geste schüttelte Mathilda seine Hand ab.
    „Hör auf damit und sag mir endlich, was mit dir los ist!“
    Er wischte sich mit den Händen über die Augen, bevor er leise sagte: „Wir hätten uns gar nicht noch einmal treffen dürfen.“
    „Was soll das heißen?“ Mathilda japste nach Luft.
    „Als du vorhin vor meiner Tür gestanden hast, da konnte ich einfach nicht anders. Ich musste mich noch einmal mit dir treffen.“ Tom machte einen erneuten Versuch, seine Hand auf ihren Unterarm zu legen. Diesmal ließ Mathilda es zu.
    „Was soll das heißen?“, fragte sie noch einmal.
    „Ich bin mit Tanja zusammen.“
    Mathilda spürte einen feinen, aber unglaublich schmerzhaften Stich in ihrem Herzen.
    „Mit Tanja zusammen?“, presste sie fassungslos hervor.
    Tom nickte und zog langsam seine Hand zurück.
    „Nach unserem ...
Streit
habe ich sie zufällig getroffen. Ich habe offenbar ziemlich fertig ausgesehen ...“ Tom hielt inne und fuhr sich mit den Händen durch die Haare. „Sie ist dann mit zu mir und wir haben die halbe Nacht gequatscht und dann ist es eben passiert ...“
    „Was ist passiert? Und von welchem Streit redest du überhaupt?“ Mathilda musste tief Luft holen, um weitersprechen zu können. „Wir haben uns doch gleich wieder vertragen.“
    Tom hob fast gleichgültig die Schultern. „Was soll schon passiert sein. Das weißt du doch ganz genau. Das was zwischen uns die nächsten fünf Jahre garantiert nicht passiert wäre.“ Seine Stimme triefte vor Trotz und Ironie.
    In Mathildas Ohren begann es zu rauschen. Ihr Herz hämmerte wie verrückt gegen die Rippen. Ruckartig sprang sie von der Bank auf. Tom machte es ihr nach.
    „Du hast mit ihr ...“ Sie konnte es einfach nicht aussprechen. Ganz plötzlich tauchten Bilder vor ihren Augen auf. Bilder von Tom und Tanja. Die schöne und selbstbewusste Tanja. Mit ihren langen schwarzen Haaren und ihrer schmalen Taille. Wie sie eng umschlungen daliegen, sich küssen und gegenseitig ausziehen und ...
    Mathilda biss sich in den Arm, um nicht laut aufzuschluchzen.
    „Meine Mutter hat recht“, sagte sie bitter. „Männer sind Schweine.“
    In diesen drei Wörtern schwang ihre ganze Enttäuschung, ihr ganzer Schmerz mit.
    Sie entfernte sich einen Schritt von Tom, nur um sofort wieder einen Schritt auf ihn zuzumachen.
    „Ich habe gedacht, du ... du liebst mich, Tom.“
    Mathilda schaute ihm direkt in die Augen. In seine unglaublich blauen Augen. Toms Gesicht, seine Haare und seine Hände. Hände, die so zärtlich und sanft sein konnten. Hände, die jetzt Tanja streicheln würden und es schon getan hatten. Tanja, die ja angeblich nur eine
gute Freundin
war. Wegen der man sich absolut keine Sorgen machen musste.
    Tom räusperte sich und sagte leise: „Das habe ich auch. Das musst du mir glauben.“
    Mathilda schaute ihn ungläubig aus großen Augen an. „Und dann hast du dich einfach wieder entliebt? Einfach so? Nur weil diese Tanja dich ein bisschen getröstet hat und mit dir ...?“ Toms gequälter Gesichtsausdruck ließ Mathilda aufhören zu reden.
    „Ganz so war es nicht. Ich mochte Tanja schon immer gerne.“
    Mathilda stockte der Atem. „Das hat aber vor Kurzem noch ganz anders geklungen.“
    Tom schoss mit der Schuhspitze einen kleinen

Weitere Kostenlose Bücher