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Prost Mathilda - von Wolke sieben ab in den Vollrausch

Prost Mathilda - von Wolke sieben ab in den Vollrausch

Titel: Prost Mathilda - von Wolke sieben ab in den Vollrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Szillat
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weshalb Mathilda sofort Hoffnung schöpfte.
    Sie schluckte hart und sagte leise: „Darf ich reinkommen?“
    Tom zuckte die Schultern und trat zur Seite. „Natürlich. Wenn es einen guten Grund dafür gibt.“ Mathilda schaute ihm fest in die Augen und nickte. „Den gibt es!“ Dennoch wagte sie sich keinen Schritt von der Stelle. Tom verschränkten die Arme vor der Brust und schaute sie einen kurzen Moment lang durchdringend an. Dann fragte er: „Hast du meine SMS nicht gelesen?“
    Mathilda merkte, wie der kalte Schweiß aus sämtlichen Poren ihres Körpers hervortrat.
    Nur nicht aufgeben, jetzt bloß nicht schlappmachen, sprach sie sich in Gedanken Mut zu.
    „Genau darüber möchte ich mit dir reden. Es ist wirklich nicht so, wie du vielleicht denkst, aber ...“
    „Warte!“ Tom schnitt ihr mit einer raschen Handbewegung das Wort ab. „Eigentlich passt mir das jetzt überhaupt nicht. Und“, er hob leicht spöttisch die Augenbrauen an, „reinkommen möchtest du ja offenbar doch nicht.“ Das war keine Frage, sondern eine Feststellung. Mathilda biss sich auf die Unterlippe und überlegte, wie sie ihn am besten dazu bringen konnte, sie nicht wegzuschicken oder noch viel besser, mit ihr zu kommen.
    „Tom, ich ...“ Wieder fiel er ihr ins Wort, indem er die Hand hob. Mathilda spürte, dass das, was er ihr gleich sagen würde, ihr nicht gefallen würde.
    „Mein Entschluss steht fest. Daran gibt es nichts mehr rumzureden. Wirklich nicht.“ Mathilda war sich nicht ganz sicher, was sie mehr verletzte: seine Worte oder der eiskalte Blick, mit dem er sie bedachte.
    Bitte, bitte, lass uns reden. Komm mit mir und lass einfach nur wieder alles gut sein!, schrie alles in ihr, aber sie brachte es einfach nicht über die Lippen. Ihr ganzer Körper begann vor Aufregung zu zittern. Sie verschränkte die Arme um ihren Körper, um das Zittern irgendwie in den Griff zu bekommen und vor Tom zu verbergen.
    Tom bemerkte es dennoch und sagte etwas versöhnlicher: „Es tut mir wirklich leid, Mathilda.“
    Sie riss sich zusammen. „Können wir uns nicht wenigstens einen Moment unterhalten?“
    Er überlegte und sagte schließlich: „Ja. Vielleicht sollten wir das wirklich tun.“
    „Wann und wo?“
    Tom zögerte nur kurz. „In einer halben Stunde im Park.“
    „Danke.“ Mathilda wusste nicht, was sie sonst sagen sollte.
    Er nickte ihr zu und schloss die Tür.
    Ich bin mit Alkohol aufgewachsen. Mein Vater war schwerer Alkoholiker. Meine Mutter unfähig, ihn zu verlassen. Wenn er getrunken hatte, was ja eigentlich fast täglich vorkam, wurde er aggressiv. Manchmal schlug er meine Mutter. Einmal, ich war gerade sechs Jahre alt, sprang ich ihm auf den Rücken und schlug auf ihn ein, während er meine Mutter, die am Boden lag, mit seinen Füßen trat
.
    Das Schlimmste war, dass meine Mutter nur immer sich bemitleidet. – Was sie alles ertragen musste. Was sie alles über sich ergehen lassen musste. Wie es ihrem Kind dabei ging, darüber konnte sie sich scheinbar keine Gedanken machen. Als ich selbst erwachsen war, habe ich ihr einmal gesagt, dass ich nicht verstehen kann, warum sie das ihrem Kind angetan hatte. Sie verstand überhaupt nicht, was ich damit meinte. Sie war doch das Opfer – ja, genauso hat sie das gesehen. Ich glaube, auch heute, wo ihr Mann schon viele Jahre tot ist, sieht sie das immer noch so. So hat der Alkohol nicht nur das Leben meines Vaters zerstört, sondern auch das seiner Frau – und auch das seines Sohnes (fast!)
.
    Achim, 46 Jahre

Abschied!
    „Ich bin nur gekommen, weil meine SMS ’ne feige Aktion war. “
    Mathilda hörte Toms Worte, dennoch drückte sie sich ganz fest an seinen Körper heran – umschlang ihn mit beiden Armen und wünschte sich nichts mehr, als dass sie ihn nie wieder loslassen müsste. Nie wieder!
    „Es war wirklich schön mit dir ...“, murmelte Tom in ihr Haar. Er war noch immer ganz atemlos. Mathilda legte ihre Hand auf seine Brust und spürte sein Herz darunter schnell und hart schlagen. Sie bedeckte sein Gesicht mit vielen kleinen Küssen.
    „Ich liebe dich“, sagte sie noch einmal.
    „Hmm ...“ Tom schnurrte wie ein kleines Kätzchen.
    Doch schließlich löste er sich aus ihrer Umarmung und räusperte sich leise.
    „Mathilda, Süße, es geht nicht. Versteh es doch.“ Tom versuchte sie mit ausgestreckten Armen auf Abstand zu bringen.
    „Aber warum denn nicht? Ich werde mich doch ändern. Mich nicht mehr so kindisch benehmen. Das habe ich dir doch schon alles

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