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Provinz Fünf (German Edition)

Provinz Fünf (German Edition)

Titel: Provinz Fünf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Popoff
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geben sich die Jäger zufrieden, wenn ihre heroische Jagd gefilmt wird mit mehreren tollen, nach wie vor holografischen Bildern, die zeigen, wie sie an der Spitze des großen Spiels stehen, mit einem Super-Gewehr in der Hand. Und was soll ich mit dem Dinosaurier tun? Oder besser gesagt, mit seinem riesigen, toten Körper?”
    „ Die einfachste Sache wäre, Du lässt Karel mit einem Traktor, Bagger, oder Baggerlader ein riesiges Loch ausgraben, um ihn zu begraben.”
    Sel sagte lächelnd: „So ein Quatsch! Ich würde den Dinosaurier wieder wegschicken, damit er noch einmal erschossen wird.”
    „ Ha, ist er nicht schon tot?”
    „ Im Prinzip schon aber nicht ganz. Das ist genau das, wo meine Idee herrührt. Ich implantiere in den Dinosaurier ein spezielles Gerät, das ihn lähmt, wenn er von einer Kugel getroffen wird. Es ist sehr schwierig, einen Zwölf-Tonnen-Dinosaurier mit einer Großwildbüchse zu Fall zu bringen. Wenn die Kugel den Körper trifft, wird dies sofort von dem implantierten Gerät angezeigt, und es spritzt eine Mischung aus mehreren Medikamenten in einige Zentren des Nervensystems des Dinosauriers. Dann brüllt der Dino fürchterlich und fällt tot um. Einige Stunden später, nachdem jeder hat auf ihn geklettert und Fotos gemacht hat, bringt Karel ihn wieder ins Leben zurück. Manchmal müssen wir ihnen etwas plastische Chirurgie verpassen, da sie sonst allmählich aussehen würden wie Veteranen sämtlicher Kriege der Welt. Ist jetzt alles klar?”
    „ Mehr oder weniger. Ich kann bloß nicht verstehen, wozu Du das alles brauchst, aber ich werde Dir keine Frage stellen.”
    „ Es ist in Ordnung, dann frage nicht. Und hör auf, Dich mit diesem Tee vollzusaugen. Ich werde bei Robert Drinks für uns bestellen.”
     
    Eugene lag auf dem Rücken in seinem Zimmer, grübelte über die Ereignisse des Tages und über seine Chancen auf Erfolg.
    Sel ist zu schlau und geheimnisvoll geworden. Er war vorher nicht so. Hm, ich frage mich, ob ich in der Lage sein werde, von ihm zu erfahren, wo diese verdammte Klinik ist. Ich muss vorsichtiger sein und ihn nicht drängen. Denn er könnte sich auch weigern, und mir nichts sagen.
    Verdammt noch mal, das Herumschnüffeln in der Werkhalle war kein Traum? Offensichtlich hat Karel es gesehen! Manchmal kann ich nicht unterscheiden, was Realität ist und was Träume sind.

5. Larika
     
    Das lokale Klima bekam Eugene nicht besonders gut. Es war viel zu heiß und schwül. Die Temperaturen fielen selten unter 30 Grad Celsius. Er war gewöhnt an die konstante Temperatur und Luftfeuchtigkeit der unterirdischen Stadt, und die neue Umgebung zermürbte ihn. Eugene ging fast nie aus dem Haus. Die Klimaanlage funktionierte die ganze Zeit, aber dennoch verschlechterte sich sein Gesundheitszustand.
    Eugene hatte, während der letzten drei Tage, die meiste Zeit im Bett verbracht. Er hatte zu kämpfen. Von nun an würde sein ganzes Leben von seiner eigenen Willenskraft abhängen. Er lag still, raffte seine Stärke zusammen. Nichts konnte ihn auf seinem Weg zu dem Ziel aufhalten, das er sich gesetzt hatte, nur der Tod, aber der erschreckte ihn nicht mehr. Nachdem er den Tod aus eigenem Antrieb verfolgt hatte, war dies jetzt nur eine Variante, nicht besser und nicht schlechter als die anderen, nur ein wenig anders. Es blieb nur das Ziel. Oder vielleicht war das der Selbsterhaltungstrieb? Eine mächtige und unerbittliche Hand in ihm sammelte Kräfte und bereitete sich für einen Kampf vor. Aber hin und wieder erschlaffte die Hand entspannt, weil die übermäßig geballte Faust, sein Herz zu sprengen drohte ...
     
    Es war an einem späten Vormittag. Eugene wurde von einem wunderbaren Lied geweckt. Außerhalb sang jemand eine italienische Canzonetta in einem schönen Bariton, der sich selbst auf der Gitarre begleitete. Die lokale Sonne strahlte in die Villa, was seinem Zimmer eine fröhliche Stimmung verlieh. Die, durch die Vorhänge gedämpften Sonnenstrahlen lagen weich auf den Möbeln. Sein Körper tat nicht weh und er hatte auch keine Kopfschmerzen. Er war glücklich. Zu der männlichen Stimme gesellte sich eine weibliche, die hier oder da ein Wort oder eine Strophe mitsang. Alles war voller Harmonie. Es war lange her, seitdem er sich das letzte Mal so wohl gefühlt hatte. Er lag in seinem Bett und erlebte die glücklichen Augenblicke, als wären sie Geschenke des Schöpfers. Die weibliche Stimme trällerte spielerisch: „Lass uns zusammen ‚Sonne in meinen Segeln ' auf

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