P.S. Ich liebe Dich
erklären.
»Hallo«, sagte der Mann neben ihr und starrte ihr unverhohlen auf den Busen.
Charlie musste sich auf die Zunge beißen, während er ein Guinness zapfte und es sich eine Weile setzen ließ. Aber irgendwie glaubte er nicht, dass diese Frau Stevies Charme erliegen würde, vor allem, weil sie doch so in ihren Mann verliebt zu sein schien. Charlie freute sich schon richtig darauf mitzukriegen, wie der Freund der Cheftochter abserviert wurde.
»Hallo«, erwiderte Holly kurz und sah demonstrativ in die andere Richtung.
»Ich bin Stevie«, fuhr der Kerl fort und streckte ihr die Hand hin.
»Ich bin Holly«, murmelte sie und nahm seine Hand, um nicht allzu unhöflich zu wirken.
»Holly – was für ein hübscher Name«, erwiderte er und hielt ihre Hand so lange fest, dass Holly ihm schließlich doch ins Gesicht sehen musste. Er hatte große, leuchtend blaue Augen.
»Äh … danke«, sagte sie verlegen und wurde rot.
Charlie seufzte. Hatte er sich in dieser Holly so verschätzt?
»Darf ich Sie zu einem Drink einladen, Holly?«, baggerte der Freund der Cheftochter unbeirrt weiter.
»Nein danke, ich hab hier schon was zu trinken«, antwortete sie und trank einen Schluck von ihrem Wasser.
»Na schön, ich bringe jetzt die Gläser an meinen Tisch, aber dann komm ich zurück und spendiere der süßen Holly einen Drink«, versprach er und lächelte sie einschmeichelnd an.
Sobald er ihnen den Rücken zuwandte, verdrehte Charlie die Augen.
»Was ist denn das für ein Idiot?«, fragte Holly verwirrt, und Charlie lachte, froh, dass sie doch nicht auf diesen arroganten Schleimer hereingefallen war. Eine vernünftige Frau, auch wenn sie weinte, weil sie ihren Ehemann schon nach einem einzigen Tag vermisste.
Charlie senkte die Stimme. »Das ist Stevie, der Freund von Laura – die blonde Zicke, die gerade hier war. Ihrem Vater gehört das Hotel, deshalb kann ich ihr nicht die Meinung sagen, auch wenn es mich ständig in den Fingern juckt. Aber ich will meinen Job nicht verlieren.«
»Oh, aber sie ist es doch bestimmt wert, dass man ihretwegen seinen Job riskiert«, meinte Holly, starrte die hübsche Laura an und hatte gemeine Gedanken. »Na ja, ich mach mich mal auf die Socken. Gute Nacht, Charlie«, sagte sie dann und hüpfte vom Hocker.
»Gehen Sie jetzt ins Bett?«
Sie nickte. »Es ist Zeit, schon nach sechs«, erklärte sie und tippte auf ihre Armbanduhr. »Ich hoffe, Sie können auch bald Schluss machen«, fügte sie lächelnd hinzu.
»Darauf verlasse ich mich mal lieber nicht«, grinste er und sah Holly nach. Stevie folgte ihr, und Charlie rückte ein Stück näher zur Tür, um sehen zu können, was der Knabe vorhatte.
Holly gähnte und ging langsam den Korridor hinunter. Das Gespräch mit Charlie hatte ihr gut getan. Wenn sie zu Hause nicht schlafen konnte, war es immer viel zu spät, um jemanden anzurufen. Es wäre nett, einen persönlichen Barmann zu haben, mit dem man immer reden konnte, wenn man ihn brauchte. Andererseits hatte sie ja Daniel.
Als eine Hand ihre Schulter berührte, machte sie vor Schreck einen Satz.
»Hey, hey, keine Panik!«, flüsterte Stevie. »Ich bin’s doch nur.«
»Was zum Teufel denken Sie sich dabei, sich so an mich ranzuschleichen?«, fragte Holly wütend.
»Tut mir Leid«, lächelte er und strich Holly eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Er sah ziemlich betrunken aus.
Stirnrunzelnd wich Holly zurück. »Ich glaube, Sie haben da irgendwas falsch verstanden, Stevie. Gehen Sie bitte zurück zu Ihrer Freundin in die Bar.«
Er schwankte, und Holly bekam seine Alkohol- und Zigarettenfahne mitten ins Gesicht. Er grinste sie an. Kurz entschlossen wollte Holly kehrtmachen und in ihr Zimmer zurückgehen, aber er packte sie und versuchte sie zu küssen.
»Stevie!«, kreischte eine Frauenstimme. »Was soll das?«
Erschrocken wich Stevie zurück, und als Holly sich umdrehte, sah sie Laura auf dem Korridor stehen. Hinter Laura entdeckte sie Charlie, der ihr zuwinkte. Angeekelt wischte Holly sich Stevies Spucke aus dem Gesicht, während Laura sich ihren Freund vorknöpfte.
»Igitt!«, sagte Holly zu Charlie. »Das war ja ekelhaft!«
»Kann ich mir vorstellen«, lachte Charlie. »Ich hab durch die Tür gesehen, was passiert ist.«
»Na, vielen Dank, dass Sie mich gerettet haben!«, meinte Holly vorwurfsvoll.
»Tut mir Leid, aber ich konnte einfach nicht widerstehen zu warten, bis seine Freundin etwas davon mitkriegt«, entschuldigte er sich.
Das leuchtete Holly ein. Sie
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