P.S. Ich liebe Dich
sind ohne Uniform einfach hübscher … «, murmelte sie, während er seine Muskeln spielen ließ.
»Zum Glück trägt sie Handschellen, Paul, sonst wärst du jetzt echt in Schwierigkeiten!«, neckten ihn die anderen.
»In großen Schwierigkeiten, allerdings«, murmelte Denise wieder, als der Rest der Hüllen fiel. »Ach Leute, ich danke euch sehr!«, kicherte sie, in einem völlig anderen Ton als bisher.
»Alles okay, Holly? Du hast kaum den Mund aufgemacht, seit wir in den Bus gestiegen sind«, erkundigte sich Sharon, während sie ihrer Freundin ein Glas Sekt reichte und sich selbst Orangensaft nahm.
Nachdenklich blickte Holly aus dem Fenster auf die vorbeifliegenden grünen Wiesen. Auf den Hügeln grasten Schafe, kleine weiße Flecken, die tapfer zu neuen Höhen emporstrebten. Steinmauern trennten die Felder wie unregelmäßige Puzzleteile. Holly hätte für ihre vielen Fragen auch gern das eine oder andere passende Puzzleteil gefunden.
»Ja«, antwortete sie mit einem leisen Seufzer. »Alles okay.«
»Ich muss Tom anrufen!«, ächzte Denise und ließ sich auf das Doppelbett plumpsen, das sie mit Holly im Hotelzimmer teilte. Sharon war im Beistellbett bereits eingeschlafen und hatte nicht auf Denises Vorschlag reagiert, dass sie wegen ihres rapide anschwellenden Bauchs doch lieber im Doppelbett schlafen sollte. Sie war früher zu Bett gegangen als die anderen, weil das besoffene Gealber sie irgendwann genervt hatte.
»Ich habe strikte Anweisungen, dich daran zu hindern«, gähnte Holly. »Wir verbringen hier ein Frauenwochenende.«
»Ach bitte!«, wimmerte Denise.
»Nein. Ich konfisziere dein Telefon«, entgegnete Holly streng, schnappte das Handy aus Denises Hand und stopfte es in den Schrank neben dem Bett.
Denise sah aus, als wollte sie gleich anfangen zu weinen. Während sie zusah, wie Holly sich auf dem Bett ausstreckte und die Augen schloss, fasste sie einen Plan. Sie würde einfach warten, bis ihre Freundin eingeschlafen war und Tom dann anrufen. Den ganzen Tag über war Holly so still gewesen, dass es Denise zu irritieren begann. Wenn man sie etwas fragte, bekam man einsilbige Antworten, und jeder Versuch, ein Gespräch anzufangen, schlug unweigerlich fehl. Es war klar, dass Holly keinen Spaß hatte, aber was Denise richtig aufregte, war die Tatsache, dass sie sich nicht mal Mühe gab. Okay, es war nicht leicht für Holly, aber an Denises Junggesellinnenabschied hätte sie doch nicht die Stimmung verderben müssen.
Als Holly sich zurücklegte und die Augen schloss, begann sich das Zimmer zu drehen, und sie machte die Augen schnell wieder auf. Es war fünf Uhr früh, was bedeutete, dass sie seit zwölf Stunden pausenlos getrunken hatte. Kein Wunder, wenn ihr der Kopf dröhnte. Sharon hatte das einzig Vernünftige getan – sie war ins Bett gegangen. Hollys Magen rebellierte, ihr Kopf war wie ein Karussell … Ruckartig setzte sie sich auf und versuchte, die Augen offen zu halten, um nicht seekrank zu werden.
Sie drehte sich zu Denise um, aber dem lauten Schnarchen nach zu urteilen war eine Kommunikation mit ihr unmöglich. Holly seufzte und blickte sich um. Sie wünschte sich nichts sehnlicher, als endlich wieder zu Hause zu sein, in ihrem eigenen Bett, umgeben von vertrauten Gerüchen und Geräuschen. Vorsichtig tastete sie auf der Bettdecke nach der Fernbedienung und machte ohne Ton den Fernseher an. Irgendwelche Verkaufsshows zogen über den Bildschirm. Holly sah zu, wie ein neues Messer präsentiert wurde, mit dem man Orangen schneiden konnte, ohne sich den Saft ins Gesicht zu spritzen. Dann kamen die erstaunlichen Socken, die in der Wäsche nie verloren gingen und stets paarweise zusammenblieben.
Denise schnarchte und trat Holly gegen das Schienbein, als sie sich umdrehte. Holly zuckte zusammen und rieb sich das Bein, während sie zusah, wie Sharon sich vergeblich bemühte, sich auf den Bauch zu rollen. Schließlich machte sie es sich resigniert auf der Seite bequem. Holly sprang auf, rannte zur Toilette, hielt den Kopf über die Kloschüssel und wartete. Hätte sie doch nur nicht so viel getrunken. Aber das ständige Gerede über Männer und Glück zu zweit war ihr so auf die Nerven gegangen, dass sie den ganzen in der Bar verfügbaren Wein gebraucht hatte, um nicht alle anzuschreien, sie sollten den Mund halten. Mit Grausen dachte sie an die nächsten zwei Tage. Denises Freundinnen, die Holly bisher nur von Denises Geburtstagspartys kannte, waren doppelt so schlimm wie Denise, laut,
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