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P.S. Ich liebe Dich

P.S. Ich liebe Dich

Titel: P.S. Ich liebe Dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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hysterisch und insgesamt so, wie man sich die Frauen bei einer solchen Veranstaltung eben vorstellte. Aber Holly hatte einfach nicht die Energie mitzuhalten. Sharon konnte sich wenigstens immer mit ihrer Schwangerschaft entschuldigen und vorschützen, sie fühlte sich nicht wohl oder wäre müde. Abgesehen von der Tatsache, dass sie zur absoluten Langweilerin mutiert war, hatte Holly keine Entschuldigung.
    Ihr eigener Junggesellinnenabschied schien ihr erst gestern gewesen zu sein, obwohl er doch schon über sieben Jahre her war. Sie war mit zehn Freundinnen nach London geflogen, um zu feiern, aber dann hatte sie Gerry so vermisst, dass sie stündlich mit ihm telefonieren musste. Damals hatte sie sich so auf ihre Zukunft gefreut, alles war voller Hoffnung gewesen. Sie hätte auf die Leute hören sollen, die immer sagten, man dürfte sich nicht zu früh freuen …
    Das ganze Wochenende, das sie getrennt waren, hatte sie die Stunden gezählt, bis sie endlich wieder bei Gerry sein würde. Bald würde sie den Mann ihrer Träume heiraten und den Rest ihres Lebens mit ihm verbringen. Auf dem Rückflug nach Dublin war sie so aufgeregt gewesen, und obwohl es doch nur ein paar Tage gewesen waren, hatte es sich für sie angefühlt wie eine Ewigkeit. In der Ankunftshalle hatte Gerry sie mit einem riesigen Schild erwartet, auf dem stand: »Meine zukünftige Frau.« Als sie ihn entdeckt hatte, war sie auf ihn zu gerannt, hatte ihn umarmt und ganz fest an sich gedrückt. Sie wollte ihn gar nicht mehr loslassen. Was für ein Luxus es doch war, die Menschen, die man liebte, im Arm halten zu können, wann immer man das Bedürfnis danach verspürte. Die Szene auf dem Flughafen klang wie aus einem Film, aber sie war real gewesen: echte Gefühle, echte Liebe – echtes Leben. Und jetzt war das echte Leben ein Albtraum geworden.
    Ja, sie hatte es geschafft, sich jeden Morgen aus dem Bett zu wälzen und meistens sogar, sich anzuziehen. Ja, sie hatte einen neuen Job gefunden, hatte neue Leute kennen gelernt, hatte endlich wieder angefangen, einkaufen zu gehen und auch für sich allein Essen zuzubereiten. Aber begeistern konnte sie sich nicht dafür. Das war alles unecht, etwas, was man auf der Liste »Was normale Leute tun« abhaken konnte. Nichts davon füllte sie aus.
    Holly räusperte sich laut und tat so, als hätte sie einen Hustenanfall, um ihre Freundinnen zu wecken. Sie brauchte dringend jemanden, mit dem sie reden konnte, sie wollte weinen und dem ganzen Frust, der ganzen Enttäuschung Luft machen. Aber was konnte sie Sharon und Denise noch sagen, was sie nicht schon längst wussten? Welchen Rat sollten sie ihr noch geben? Sie erzählte doch nur immer das Gleiche. Manchmal kam jemand zu ihr durch, sodass sie sich ein paar Tage lang optimistisch fühlte, aber nur, um irgendwann später erneut in Verzweiflung zu versinken.
    Nach einer Weile hatte Holly genug davon, die Wände anzustarren, zog ihren Jogginganzug über und ging nach unten an die Hotelbar.

    Charlie, der Barmann, verdrehte die Augen, als der Tisch ganz hinten schon wieder in brüllendes Gelächter ausbrach. Genervt wischte er den Tresen ab und sah auf die Uhr. Halb sechs Uhr früh. Er wollte endlich heim. Als die Frauen von der Junggesellinnenparty tatsächlich früher als erwartet ins Bett gegangen waren, hatte er sich schon gefreut, dass er aufräumen und nach Hause gehen konnte, aber dann waren aus einem Club in der Innenstadt, der gerade zugemacht hatte, neue Gäste eingetroffen. Und die waren jetzt immer noch da. Eigentlich wäre es ihm lieber gewesen, wenn statt dieses arroganten Packs die Frauen geblieben wären. Die Leute wohnten nicht mal im Hotel, aber er musste sie trotzdem bedienen, weil es Freunde der Tochter des Hotelbesitzers waren. Er konnte das Mädchen und ihren affigen Freund nicht ausstehen.
    »Erzählen Sie mir nicht, Sie wollen noch mal nachlegen!«, lachte er, als eine der Frauen der Mädelsparty hereinkam.
    »Ich wollte bloß ein Glas Wasser«, brachte sie mühsam hervor und fügte ein entsetztes »O mein Gott!« hinzu, als sie sich im Spiegel hinter der Bar entdeckte. Charlie musste zugeben, dass sie ein wenig mitgenommen aussah; sie erinnerte ihn an die Vogelscheuche auf der Farm seines Vaters: Die Haare strohig und zerzaust wie Heu, die Augen dick mit dunklen Mascara-Ringen verschmiert, die Zähne und Mundwinkel vom vielen Rotwein verfärbt. Sie sah aus, als wäre sie in eine Schlägerei geraten, aber sie jammerte nur über ihren

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