P.S. Ich liebe Dich
mich wohl in seiner Gegenwart … « Jetzt nahm sie sich doch einen Keks und knabberte daran herum. »Aber ich weiß nicht, ob ich jemals wieder für eine Beziehung bereit sein werde, Mum.« Wieder hielt sie inne. »Ich weiß nicht, ob ich je wieder so lieben kann, ich kann es mir nicht vorstellen, aber ich würde es gern glauben.« Sie lächelte ihre Mutter traurig an.
»Nun, du wirst es nie wissen, solange du es nicht versuchst«, meinte Elizabeth ermutigend. »Es ist wichtig, nichts zu überstürzen, Holly, aber ich möchte vor allem, dass du glücklich bist. Das hast du verdient. Ob du mit Daniel glücklich bist oder mit dem Mann auf dem Mond oder mit sonst irgendwem – ich wünsche dir, dass du glücklich wirst.«
»Danke, Mum.« Holly lächelte schwach und legte den Kopf auf die Schulter ihrer Mutter. »Ich weiß nur einfach nicht, was ich dafür tun muss.«
So tröstlich das Gespräch mit ihrer Mutter an jenem Tag auch war, brachte es Holly einer Entscheidung dennoch nicht näher. Zuerst einmal musste sie Weihnachten ohne Gerry überstehen.
Der Rest der Familie schloss sich ihnen im Wohnzimmer an, und einer nach dem anderen begrüßte Holly mit herzlichen Umarmungen und Küssen. Dann scharten sich alle um den Weihnachtsbaum, tauschten Geschenke aus, und Holly ließ ihren Tränen freien Lauf. Sie hatte nicht mehr die Energie, sie zu verbergen oder sich deswegen zu schämen. Aber die Tränen waren eine seltsame Mischung aus Glück und Trauer. Ein merkwürdiges Gefühl, gleichzeitig allein zu sein und doch geliebt zu werden.
Schließlich setzten sie sich zum Essen an den großen Tisch. Holly lief das Wasser im Mund zusammen.
»Ich hab heute eine Mail von Ciara bekommen«, verkündete Declan.
Alle gaben angemessen interessierte Laute von sich.
»Sie hat auch ein Bild mitgeschickt«, fuhr er fort und reichte den Ausdruck herum. Holly lächelte: Ciara mit Mathew beim Weihnachtsbarbecue am Strand. Ihre Haare waren blond, ihre Haut braun gebrannt, und sie und ihr Freund machten einen sehr glücklichen Eindruck. Eine Weile starrte sie nachdenklich auf das Bild und war stolz, dass ihre Schwester nun doch ihren Platz gefunden zu haben schien. Hoffentlich würde ihr das auch gelingen. Sie reichte das Bild an Jack weiter, der ebenfalls lächelte und es lange studierte.
»Heute soll es schneien«, berichtete Holly, während sie sich eine zweite Portion auf den Teller häufte. Sie hatte schon den obersten Knopf ihrer Hose aufgemacht, aber heute war schließlich Weihnachten, das Fest der Liebe … und der Völlerei.
»Nein, es schneit bestimmt nicht«, widersprach Richard, der gerade einen Knochen abknabberte. »Es ist doch viel zu kalt dafür.«
Holly runzelte die Stirn. »Richard, wie kann es denn zu kalt zum Schneien sein?«
Er leckte sich gründlich die Finger ab, rieb sie an seiner Serviette trocken, stopfte sein Hemd in die Hose, und Holly hätte fast gelacht, als ihr plötzlich sein Pulli auffiel: Er war aus schwarzer Wolle, mit einem großen Weihnachtsbaum auf der Brust. »Es muss milder werden, sonst schneit es nicht«, erklärte er.
Holly kicherte. »Richard, in der Antarktis hat es ungefähr minus tausend Grad, und da schneit es auch. Das ist wohl kaum mild.«
Abbey kicherte ebenfalls.
»So funktioniert das aber«, erwiderte Richard nüchtern.
»Wie du meinst«, gab Holly nach.
»Er hat Recht«, fügte Jack nach einer Weile hinzu, und alle hörten auf zu kauen, um ihn anzustarren. Diesen Satz hatten sie hier wahrscheinlich noch nie gehört. Jack erklärte weiter, wie Schnee entstand, und Richard half ihm bei den wissenschaftlichen Einzelheiten. Dann lächelten sich die beiden Brüder bestätigend zu und freuten sich, dass sie so schlau waren. Abbey sah Holly mit hochgezogenen Brauen an und sie tauschten viel sagende Blicke.
»Magst du ein bisschen Gemüse zu deiner Sauce, Dad?«, fragte Declan ernsthaft, während er seinem Vater die Schüssel mit dem Broccoli reichte.
Alle blickten auf Franks Teller und lachten. Wie üblich breitete sich dort ein Saucenstausee aus.
»Sehr witzig«, erwiderte Frank und nahm seinem Sohn die Schüssel ab. »Aber wir leben sowieso zu nah am Meer, um viel davon abzukriegen.«
»Um was abzukriegen? Sauce?«, neckte ihn Holly, und alle lachten.
»Nein, Schnee, du Dummerle«, entgegnete er und zwickte sie in die Nase wie früher, als sie noch klein war.
»Also, ich wette eine Million, dass es heute schneit«, rief Declan und sah seine Geschwister der Reihe nach
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