P.S. Ich liebe Dich
wieder da?«
»Ja, und ihre Haare sind jetzt pink.«
»Ach du jemine! Dann soll sie sich lieber von mir fern halten. In Ordnung, Fräuleinchen, du siehst großartig aus, du wirst die Ballkönigin sein – viel Spaß heute Abend!«
Holly riss sich aus ihren Gedanken und blickte wieder in den Spiegel. Sie fühlte sich nicht wie dreißig. Andererseits – wie sollte man sich mit dreißig eigentlich fühlen? Früher war ihr dreißig endlos weit entfernt vorgekommen; sie hatte gedacht, in diesem Alter müsste man klug und erfahren sein und mitten im Leben stehen, mit Mann und Kindern und Beruf. Aber jetzt hatte sie nichts davon und fühlte sich genauso ahnungslos wie mit zwanzig, nur mit ein paar grauen Haaren und ein paar Lachfältchen dazu. Sie setzte sich auf die Bettkante und starrte weiter ihr Spiegelbild an. Eigentlich gab es nichts zu feiern.
In diesem Moment klingelte es an der Tür, und Holly hörte ihre Freundinnen aufgeregt plappern und kichern. Also nahm sie sich zusammen, atmete tief durch und setzte ein Lächeln auf.
»Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag«, riefen sie alle wie aus einem Munde.
Holly blickte in die fröhlichen Gesichter, und nun steckte sie die Begeisterung doch an. Rasch scheuchte sie alle ins Wohnzimmer und winkte dabei in Declans Kamera.
»Nein, Holly, du sollst ihn gar nicht beachten!«, zischte Denise und zog sie am Arm zur Couch, wo alle sie umringten und mit ihren Geschenken bedrängten.
»Mach meins zuerst auf!«, kreischte Ciara, wobei sie Sharon so unsanft aus dem Weg drängte, dass sie von der Couch kippte.
»Na schön, jetzt beruhigt euch erst mal ein bisschen«, sprach die Stimme der Vernunft (Abbey) und half der inzwischen hysterisch kichernden Sharon beim Aufstehen. »Ich finde, wir sollten erst mal den Sekt aufmachen und dann die Geschenke.«
»Okay, aber nur wenn sie meins als Erstes auspackt«, schmollte Ciara.
»Ja, Ciara, ich verspreche es dir«, sagte Holly betont ruhig und geduldig, als wäre Ciara ein kleines Kind.
Abbey rannte in die Küche und kehrte mit einem Tablett voller Sektgläser zurück. »Ein Glas Schampus, ihr Lieben?«
Die Sektgläser waren ein Hochzeitsgeschenk gewesen. Auf einem davon waren Gerrys und Hollys Namen eingraviert, aber Abbey hatte es taktvoll aussortiert. »Gut, Holly, jetzt kannst du die Gastgeberin spielen«, meinte sie und reichte ihr die Flasche.
Alle gingen in Deckung, während Holly sich ans Öffnen machte. »Hey, ich kann das ziemlich gut!«
»Tja, sie ist inzwischen echt ein Profi«, rief Sharon und tauchte kurz hinter der Couch auf, ein Kissen auf dem Kopf.
Der Sektkorken knallte, alle klatschten Beifall und kamen nacheinander aus ihren Verstecken.
»Ein himmlisches Geräusch«, sagte Denise und drückte theatralisch die Hand aufs Herz.
»Okay, jetzt mach aber endlich mein Geschenk auf!«, schrie Ciara.
»Ciara!«, riefen alle empört. »Erst anstoßen«, fügte Sharon hinzu.
Sie hoben die Gläser.
»Okay, auf meine superallerbeste Freundin auf der ganzen Welt, die ein echt hartes Jahr hinter sich hat. Sie ist die tapferste und stärkste Frau, die ich kenne, und für uns alle ein Vorbild. Auf dich, und ich wünsche dir, dass du dein Glück für die nächsten dreißig Jahre deines Lebens findest! Auf Holly!«
»Auf Holly!«, stimmten die anderen ein. In den meisten Augen schimmerten Tränen, nur Ciara kippte ihren Sekt auf einmal hinunter und war sofort wieder dabei, Holly ihr Geschenk aufzudrängen.
»Okay, jetzt musst du erstens dieses Diadem aufsetzen, weil du heute die Prinzessin bist, und zweitens ist hier mein Geschenk für dich!«
Die anderen halfen Holly, das funkelnde Krönchen aufzusetzen, das hervorragend zu ihrem glitzernden Oberteil passte, und in diesem Augenblick fühlte sie sich im Kreise ihrer Freundinnen tatsächlich wie eine Prinzessin. Vorsichtig entfernte sie das Klebeband von Ciaras ordentlich eingepacktem Geschenk.
»Ach, reiß es doch einfach auf!«, sagte Abbey zur großen Überraschung aller Anwesenden.
Verwirrt betrachtete Holly die Schachtel, die zum Vorschein kam. »Was ist das denn?«
»Lies doch, was draufsteht!«, sagte Ciara aufgeregt.
Holly begann vorzulesen: »Das ist ein batteriebetriebener … o mein Gott, Ciara! Du verdorbenes Biest!« Holly und ihre Freundinnen lachten.
»Na, den kann ich bestimmt brauchen«, kicherte Holly und hielt die Schachtel in die Kamera. Declan machte ein Gesicht, als wollte er sich übergeben.
»Gefällt er dir?«, fragte Ciara
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