P.S. Ich liebe Dich
hier«, meinte Elizabeth
ironisch.
»Na ja, ich weiß jedenfalls nicht, welches gruseliger ist«, sagte Declan nachdenklich.
»Holly, was machst du eigentlich an deinem Geburtstag?«, fragte Abbey und beugte sich herüber.
»Ach, stimmt ja!«, rief Ciara. »Du wirst ja bald dreißig!«
»Ich mache überhaupt nichts«, wehrte Holly ab, »und ich möchte auch keine Überraschungsparty oder so was. Bitte.«
»Oh, du musst aber … «, setzte Ciara an.
»Nein, sie muss überhaupt nichts, wenn sie nicht will«, fiel ihr Vater ihr ins Wort und zwinkerte Holly verschwörerisch zu.
»Danke, Dad. Ich geh vielleicht einfach mit ein paar Freundinnen abends einen trinken oder so. Nichts Aufregendes.«
Richard schnalzte tadelnd mit der Zunge, als das Foto bei ihm ankam, und gab es rasch weiter an seinen Vater, der bei Ciaras Anblick leise in sich hineinlachte.
»Ja, ich bin ganz deiner Meinung, Holly«, sagte Richard. »Solche Geburtstagsfeste sind immer ein bisschen peinlich. Erwachsene Menschen benehmen sich plötzlich wie kleine Kinder und trinken viel zu viel. Du hast vollkommen Recht.«
»Eigentlich mag ich Partys, Richard«, konterte Holly. »Nur bin ich dieses Jahr absolut nicht in Feierstimmung.«
Einen Augenblick herrschte Schweigen, dann überbrückte Ciara: »Ein Mädels-Abend also, ja?«
»Kann ich mitkommen und meine Kamera mitbringen?«, fragte Declan.
»Was?«
»Ich brauche ein bisschen Material über die Kneipenszene und so fürs College.«
»Na ja, wenn es dir was bringt … aber wir gehen bestimmt nicht in diese ganzen Trendschuppen, die du so toll findest.«
»Nein, nein, es ist mir ganz egal, wo ihr hing … autsch!«, schrie er auf und starrte Timothy drohend an. Timmy streckte ihm die Zunge heraus, und das Gespräch ging weiter. Als der Hauptgang vertilgt war, verschwand Ciara und kehrte mit einer großen Tasche zurück. »Geschenke!«, verkündete sie. Timmy und Emily jubelten. Holly hoffte, dass Ciara überhaupt an die beiden gedacht hatte.
Ihr Vater bekam einen bunt angemalten Bumerang und tat so, als wollte er damit auf seine Frau werfen. Richard nahm ein T-Shirt mit der Landkarte von Australien entgegen, die er sofort seinen Kindern erklärte. Meredith ging leer aus. Jack und Declan erhielten beide ein T-Shirt mit seltsamen Bildern und der Unterschrift: »Ich war im Busch«, und Hollys Mutter freute sich über eine Sammlung mit alten Rezepten der Aborigines; Holly war richtig gerührt, denn Ciara hatte ihr einen Traumfänger aus bunten Federn und Stöckchen mitgebracht. »Damit alle deine Träume wahr werden«, flüsterte Ciara ihr ins Ohr und küsste sie auf die Wange.
Zum Glück hatte Ciara für Timmy und Emily Süßigkeiten dabei, die allerdings ziemlich große Ähnlichkeit mit den gängigen Produkten aus dem Laden um die Ecke aufwiesen und unverzüglich von Richard und Meredith konfisziert wurden, weil die Kinder sich nicht die Zähne kaputtmachen sollten.
»Na, dann gib mir das Zeug zurück, damit ich meine eigenen Zähne damit kaputtmachen kann«, verlangte Ciara.
Timmy und Emily starrten traurig auf die Geschenke der anderen und bekamen prompt einen Tadel von Richard, weil sie sich nicht ordentlich auf die Landkarte von Australien konzentrierten. Timmy zog Holly eine Grimasse, und ihr Mitleid war schon wieder wie ausgeblasen.
»Wir sollten uns auf den Weg machen, sonst schlafen die Kinder noch im Sitzen ein«, mahnte Meredith kurze Zeit später. Die angeblich so müden Kinder waren hellwach und versetzten Holly und Declan unter dem Tisch fleißig Fußtritte.
»Nun, ehe alle wieder verschwinden«, rief Hollys Vater laut über den Tisch und das allgemeine Geplapper verstummte. »Ich möchte gern einen Toast ausbringen auf unsere wunderbare Tochter Ciara, denn wir feiern heute ihre Rückkehr.« Er lächelte seine Tochter an, und Ciara sonnte sich in der Aufmerksamkeit, die ihr zuteil wurde. »Wir haben dich vermisst, Liebes, und sind froh, dass du wohlbehalten wieder zu Hause bist«, beendete Frank seine kurze Rede. Dann hob er das Glas und rief: »Auf Ciara.«
»Auf Ciara!«, wiederholten alle und tranken ihre Gläser aus.
Als sich die Tür hinter Richard und Meredith geschlossen hatte, begannen auch die anderen nach und nach aufzubrechen. Holly trat in die kühle Luft hinaus und ging allein zu ihrem Auto. Ihre Eltern standen an der Tür und winkten, aber sie fühlte sich schrecklich einsam. Sonst war sie nach solchen Einladungen immer zusammen mit Gerry nach Hause
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