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P.S. Ich liebe Dich

P.S. Ich liebe Dich

Titel: P.S. Ich liebe Dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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Alarmanlage los. Holly hob den Kopf leicht vom Kissen und öffnete ein Auge. Ach, nehmt doch mit, was ihr wollt, dachte sie, solange ihr mir ein Glas Wasser bringt, bevor ihr geht. Irgendwann merkte sie allerdings, dass es nicht die Alarmanlage war, sondern das Telefon, das neben ihrem Bett klingelte.
    »Hallo?«, krächzte sie.
    »O gut, es hat also nicht nur mich erwischt«, erklang vom anderen Ende der Leitung eine ebenfalls sehr matt klingende Stimme.
    »Wer ist da?«, krächzte Holly erneut.
    »Mein Name ist Sharon, glaube ich«, antwortete die Stimme. »Aber frag mich nicht, wer Sharon eigentlich ist, ich weiß das nämlich nicht. Neben mir im Bett liegt jedenfalls ein Mann, der glaubt, dass ich ihn kenne.«
    Im Hintergrund hörte Holly John lachen.
    »Sharon, was ist gestern passiert?«
    »Alkohol ist passiert«, antwortete Sharon schlaftrunken, »eine Unmenge Alkohol.«
    »Sonst irgendwelche Informationen?«
    »Nein.«
    »Weißt du, wie spät es ist?«
    »Zwei Uhr.«
    »Warum rufst du mich um diese nachtschlafende Zeit an?«
    »Zwei Uhr nachmittags, Holly.«
    »Oh. Wie kann das denn sein?«
    »Schwerkraft oder so. Ich hab das Thema in der Schule leider verpasst.«
    »O Gott, ich glaube, ich sterbe.«
    »Ich auch.«
    »Vielleicht sollte ich noch ein bisschen schlafen und hoffen, dass sich der Boden nicht mehr bewegt, wenn ich aufwache.«
    »Gute Idee, Holly. Ach ja, und willkommen im Club der Dreißiger.«
    »Das hat ja nicht gerade so angefangen, wie es weitergehen soll«, ächzte Holly.
    »Ja, das hab ich damals auch gesagt. Gute Nacht.«
    »Nacht.« Sekunden später war Holly wieder eingeschlafen. Im Lauf des Tages wachte sie immer wieder auf, weil das Telefon klingelte, aber die Gespräche erschienen ihr alle wie im Traum. Und sie unternahm zahlreiche Ausflüge in die Küche, um ihren Wasserhaushalt zu regulieren.
    Abends um neun gab Holly endlich den Forderungen ihres knurrenden Magens nach. Wie üblich war nichts im Kühlschrank, deshalb beschloss sie, sich etwas Feistes vom Chinesen zu gönnen. Eine Stunde später kuschelte sie sich im Pyjama auf die Couch und zappte durchs Samstagabendprogramm, während sie sich genüsslich voll stopfte. Gestern war es ihr fast unmöglich vorgekommen, ihren Geburtstag ohne Gerry zu überleben, aber jetzt stellte Holly überrascht fest, dass sie sich zum ersten Mal seit Gerrys Tod in ihrer eigenen Gesellschaft wohl fühlte. Anscheinend gab es doch eine kleine Chance, dass sie ohne ihn in der Welt zurechtkommen würde.
    Später rief Jack auf ihrem Handy an. »Hallo, Schwester, was machst du gerade?«
    »Ich sehe fern und esse was vom Chinesen«, antwortete sie.
    »Du hörst dich ziemlich fit an. Im Gegensatz zu meiner armen Freundin, die hier neben mir liegt und schrecklich leidet.«
    »Ich gehe nie wieder mit dir aus, Holly«, hörte sie Abbeys schwache Stimme im Hintergrund.
    »Du und deine Freundinnen, ihr habt sie auf Ideen gebracht, auf die sie selbst nie kommen würde«, witzelte Jack.
    »Nix da – soweit ich mich erinnere, mussten wir sie zu nichts zwingen.«
    »Sie sagt, sie kann sich an nichts erinnern.«
    »Ich auch nicht. Vielleicht passiert das, wenn man dreißig wird, früher ging es mir jedenfalls nie so. Übrigens vielen Dank für das Geschenk, es ist wunderschön.«
    »Freut mich, dass es dir gefällt. Ich hab ewig gesucht, bis ich das Richtige gefunden habe.«
    »Lügner.«
    Er lachte.
    »Jedenfalls wollte ich dich fragen, ob du morgen Abend zu Declans Auftritt kommst.«
    »Wo spielt er denn?«
    »In Hogan’s Pub.«
    »Auf keinen Fall. Ich werde nie wieder einen Fuß in einen Pub setzen, und schon gar nicht, wenn mich da eine Rockband mit kreischenden Gitarren und dröhnendem Schlagzeug erwartet.«
    »Ach, höre ich da etwa Anklänge der alten antialkoholischen Leier? Dann trink einfach nichts, aber komm mit, Holly. Declan ist total aufgeregt, und sonst will ihn ja keiner hören.«
    »Ha! Aber mit mir kann man’s ja machen.«
    »Ach komm, Holly. Declan würde sich echt freuen. Außerdem hatten wir zwei bei dem Essen neulich kaum Gelegenheit, uns zu unterhalten. Wir waren seit Urzeiten nicht mehr zusammen weg«, bettelte er.
    »Na ja, wir haben wohl kaum eine Chance auf ein vertrauliches Gespräch, wenn die ›Orgasmic Fish‹ loslegen«, meinte sie sarkastisch.
    »Sie heißen inzwischen ›Black Strawberries‹ – süß oder?«, lachte er.
    Holly stützte den Kopf in die Hand und stöhnte. »Bitte zwing mich nicht, mir das anzutun, Jack«, jammerte

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