P.S. Ich liebe Dich
ebenfalls. »Gut, ich hab mir nämlich schon ein bisschen Sorgen gemacht.«
»Sharon, du meinst es immer so gut mit mir, dass mir manchmal richtig übel wird!«, kicherte Holly. »Also, in dem Umschlag war auch noch das hier.« Damit überreichte sie ihren Freundinnen die Seite aus dem Reiseprospekt.
Amüsiert beobachtete sie, wie die beiden Gerrys Schrift zu entziffern versuchten, und schließlich schlug sich Denise die Hand vor den Mund. »O wow!«, rief sie und stand halb auf.
»Was denn? Was?«, wollte Sharon aufgeregt wissen. »Hat Gerry dir eine Reise geschenkt?«
»Nein«, antwortete Holly ernst und schüttelte den Kopf.
»Oh.« Enttäuscht setzten sich Sharon und Denise wieder hin.
Holly ließ das Schweigen eine Weile in der Luft hängen, dann sagte sie: »Nein, er hat uns eine Reise geschenkt!« Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus.
Kurz entschlossen holte sie eine Flasche Wein, und die drei Freundinnen machten es sich gemütlich, um das große Ereignis zu besprechen.
»Das ist echt unglaublich«, sagte Denise, nachdem sie die Nachricht einigermaßen verdaut hatte. »Gerry ist wirklich ein Schatz.« Holly nickte stolz, weil ihr Mann es mal wieder geschafft hatte, sie alle zu überraschen.
»Du bist also zu dieser Barbara gegangen?«, wollte Sharon wissen.
»Ja, und sie war echt nett«, antwortete Holly lächelnd. »Sie hat sich Zeit genommen und mir alles von dem Gespräch erzählt, das sie damals mit Gerry geführt hat.«
»Toll«, meinte Denise und nahm einen Schluck Wein. »Wann war das eigentlich?«
»Ende November.«
»Im November?«, wiederholte Sharon nachdenklich. »Das war nach der zweiten Operation.«
Holly nickte. »Barbara meinte, dass er ziemlich schwach ausgesehen hat.«
»Ist es nicht komisch, dass keiner von uns eine Ahnung hatte?«, bemerkte Sharon.
Die anderen nickten.
»Tja, sieht so aus, als kämen wir endlich mal nach Lanzarote!« Denise hielt ihr Glas hoch.
»Auf Gerry!«
»Auf Gerry!«, stimmten Holly und Sharon ein.
»Seid ihr denn sicher, dass Tom und John nichts dagegen haben?«, fragte Holly, weil ihr plötzlich einfiel, dass ihre Freundinnen ja auch an ihre Partner denken mussten.
»John hat garantiert nichts dagegen!«, lachte Sharon. »Wahrscheinlich freut er sich sogar, wenn er mich mal eine Woche los ist!«
»Ja, und ich kann meine zweite Woche Urlaub später nehmen und dann mit Tom wegfahren, was mir sehr gut in den Kram passt«, stimmte Denise ihr zu. »Dann hängen wir wenigstens nicht gleich beim ersten Mal zwei Wochen am Stück aufeinander!«
»Ihr lebt ja sowieso schon praktisch zusammen!«, lachte Sharon und knuffte sie.
Denise lächelte kurz, sagte aber nichts dazu, und so ließen sie das Thema fallen. Holly ärgerte sich ein wenig, weil das immer so lief. Sie wollte so gerne wissen, wie es ihren Freundinnen wirklich mit ihren Männern ging, aber aus lauter Angst, ihr wehzutun, wurden ihr die interessanten Einzelheiten vorenthalten. Anscheinend fürchteten sie sich davor, ihr gegenüber zu erwähnen, dass sie glücklich waren, aber sie wollten sich auch nicht bei ihr ausweinen, wenn mal etwas nicht so gut klappte. So wie Ciara, die geglaubt hatte, ihre Trennung wäre verglichen mit Hollys Situation eine Lappalie, die man ihr gegenüber lieber nicht ansprach. Stattdessen wurde Holly mit irgendwelchem banalen Zeug abgespeist … und das ging ihr allmählich auf die Nerven. Man konnte sie doch nicht auf ewig vor dem Glück anderer Menschen abschirmen, was sollte das bringen?
»Ich muss schon sagen, der Heinzelmann in deinem Garten macht gute Arbeit«, stellte Denise mit einem Blick über den Garten fest und riss Holly damit aus ihrer Grübelei.
Holly wurde rot. »Stimmt. Tut mir Leid, dass ich vorhin so genervt reagiert habe, Denise. Wahrscheinlich sollte ich wirklich mal nach nebenan gehen und mich bedanken.«
Als Denise und Sharon gegangen waren, holte Holly eine Flasche Wein aus dem Keller und ging hinüber zu ihrem Nachbarn. Sie klingelte und wartete.
»Hallo, Holly«, begrüßte ihr Nachbar Derek sie, als er aufmachte. »Kommen Sie doch rein!«
Holly sah an ihm vorbei zur Küche, wo die ganze Familie beim Abendessen saß, und wich unwillkürlich ein Stück zurück.
»Nein, nein, ich möchte nicht stören, ich wollte nur das hier rüberbringen«, sagte sie rasch und drückte ihm die Weinflasche in die Hand. »Als kleinen Dank.«
»Das ist aber sehr nett von Ihnen«, meinte Derek, blickte auf das Etikett hinunter und sah Holly
Weitere Kostenlose Bücher