P.S. Ich liebe Dich
sie auch jede Kleinigkeit wissen wollen. Sie erzählte alles, woran sie sich erinnern konnte, bis Holly keine weiteren Fragen mehr einfielen.
»Danke, Barbara, herzlichen Dank für Ihre Mühe.« Holly umarmte Barbara über den Schreibtisch hinweg.
»Kein Problem, gern geschehen«, lächelte sie und war sehr zufrieden mit sich und ihrer guten Tat. »Lassen Sie uns bei Gelegenheit wissen, wie es Ihnen gefallen hat. Hier sind Ihre Unterlagen.« Sie reichte Holly den dicken Umschlag und sah ihr nach, wie sie das Reisebüro verließ. Vielleicht war dieser Job doch gar nicht so übel.
»Was in aller Welt war denn das?« Da Melissa vor Neugier fast platzte, erzählte Barbara ihr die ganze Geschichte.
»Ich gehe jetzt in die Pause!«, ertönte die Stimme ihres Chefs, als sie gerade am Ende angekommen war. Die Tür zu seinem Büro fiel ins Schloss. »Barbara, keine Zigaretten im Pausenraum!«, fügte er hinzu, doch dann drehte er sich noch einmal um und sah die beiden Frauen verwundert an. »Herr des Himmels, was ist passiert? Warum weinen Sie denn alle beide?«
Neunzehn
Als Holly zu Hause ankam, saßen Sharon und Denise auf ihrer Gartenmauer und ließen sich die Sonne auf den Pelz brennen.
»Mensch, ihr seid ja schnell hergekommen«, rief Holly und versuchte, munterer zu klingen, als ihr zumute war. Sie fühlte sich erschöpft und war eigentlich überhaupt nicht in der Stimmung, ihren Freundinnen alles zu erklären.
»Als du angerufen hast, hat Sharon sofort Feierabend gemacht und mich in der Stadt abgeholt«, berichtete Denise, während sie Holly musterte und einzuschätzen versuchte, wie schlimm die Situation war.
»Oh, das hättet ihr nicht extra machen müssen«, erwiderte Holly tonlos, während sie den Schlüssel in die Haustür steckte.
»Hey, hast du den Garten gemacht?«, fragte Sharon, um die Stimmung aufzulockern, und sah sich um.
»Nein, ich glaube, das hab ich meinem Nachbarn zu verdanken.« Holly zog den Schlüssel wieder aus der Tür und suchte an ihrem Bund nach dem richtigen.
»Meinst du?« Denise versuchte, das Gespräch in Gang zu halten, während Sharon etwas besorgt beobachtete, wie Holly mit den Schlüsseln kämpfte.
»Entweder war es mein Nachbar, oder es wohnt ein kleiner Heinzelmann in meinem Garten«, fauchte Holly und fuchtelte immer hektischer mit ihren Schlüsseln herum. Denise und Sharon sahen einander ratlos an.
»Ach, Scheiße!«, schrie sie plötzlich und schmiss den Schlüsselbund wütend auf den Boden. Denise konnte gerade noch zur Seite springen, sonst hätte er sie am Knöchel getroffen.
»Hey, mach dir doch damit keinen Stress«, meinte Sharon leichthin und hob ihn auf. »Das passiert mir ständig. Ich könnte schwören, die Dinger tauschen heimlich die Plätze, nur um mich zu ärgern.«
Holly lächelte matt, war aber dankbar, dass Sharon sich um die Schlüssel kümmerte und dabei mit beruhigender Stimme auf sie einredete, als wäre sie ein kleines Kind. Endlich sprang die Tür auf, und Holly rannte hinein, um die Alarmanlage abzuschalten. Zum Glück erinnerte sie sich an den Code – das Jahr, in dem Gerry und sie sich kennen gelernt hatten, und das Jahr ihrer Heirat.
»Macht es euch doch schon mal im Wohnzimmer gemütlich, ich komme gleich nach.« Sharon und Denise befolgten die Aufforderung, während Holly ins Badezimmer ging, um sich kaltes Wasser ins Gesicht zu spritzen. Sie musste sich irgendwie aus diesem Trancezustand befreien, ihren Körper wieder in den Griff bekommen und sich so über diese Reise freuen, wie Gerry es beabsichtigt hatte. Als sie sich ein klein wenig lebendiger fühlte, ging sie zu ihren beiden Freundinnen ins Wohnzimmer.
Sie zog den Hocker zur Couch hinüber und setzte sich ihnen gegenüber.
»Okay, ich will euch nicht länger auf die Folter spannen. Ich habe heute den Umschlag für Juli aufgemacht, und das hier war drin.« Sie wühlte in ihrer Handtasche nach der kleinen Karte, die an den Reiseprospekt geheftet gewesen war, und reichte sie ihren Freundinnen. Darauf stand:
Gute Reise – und einen schönen Holly-day!
P.S. Ich liebe Dich.
»Ist das alles?« Wenig beeindruckt rümpfte Denise die Nase, aber Sharon boxte sie in die Rippen. »Autsch!«
»Das ist aber eine nette Karte«, log Sharon höflich. »Lustiges Wortspiel.«
Holly musste lachen, denn sie wusste, dass Sharon nicht die Wahrheit sagte, weil sich dann immer ihre Nasenflügel blähten. »Blöde Kuh!«, rief sie und schlug Sharon ein Kissen auf den Kopf.
Sharon lachte
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