P.S. Ich liebe Dich
hört sich ja wohl superjämmerlich an?«
Holly strich die Segel. »Na gut, wie du meinst. Ich rufe die anderen an und … «
Aber Ciara hatte bereits aufgelegt.
Holly beschloss, den Anruf, der ihr am unangenehmsten war, gleich hinter sich zu bringen und wählte die Nummer von Hogan’s.
»Hallo, hier bei Hogan’s.«
»Hallo, kann ich bitte Daniel Connelly sprechen?«
»Ja, einen Moment bitte.« Sie wurde auf die Warteschleife gelegt, und »Greensleeves« dröhnte ihr ins Ohr.
»Hallo?«
»Hi, Daniel.«
»Ja, mit wem habe ich das Vergnügen?«
»Hier ist Holly Kennedy.« Nervös tänzelte sie in ihrem Schlafzimmer herum und hoffte, dass er wenigstens ihren Namen erkannte.
»Wer?«, schrie er, während der Lärm im Hintergrund immer lauter wurde.
Peinlich berührt ließ Holly sich aufs Bett fallen. »Holly Kennedy! Declans Schwester.«
»Oh, Holly, hi, warte mal eine Sekunde, ich such mir gerade mal eine ruhigere Ecke.«
Wieder wurde Holly mit »Greensleeves« bedröhnt. Sie sprang vom Bett auf, tanzte durchs Zimmer und sang laut mit.
»Tut mir Leid, Holly«, sagte Daniel, als er den Hörer wieder aufnahm, und fing gleich an zu lachen. »Magst du ›Greensleeves‹?«
Holly wurde knallrot und schlug sich an die Stirn. »Äh, nein, eigentlich nicht. Ich wollte dich zum Grillen einladen.«
»Oh, prima.«
»Freitag in einer Woche, da hat Ciara Geburtstag – du erinnerst dich doch bestimmt an meine Schwester Ciara?«
»Ja, die mit den rosa Haaren.«
Holly lachte. »Blöde Frage, was? Na ja, Ciara wollte, dass ich dich einlade und dir ganz subtil mitteile, dass sie dich heiraten und Kinder mit dir haben möchte.«
Daniel lachte. »Aha … das war ja eine ganz neue Art der subtilen Mitteilung.«
Holly überlegte, ob Ciara wohl sein Typ war.
»Sie wird fünfundzwanzig«, erklärte sie aus unerfindlichen Gründen, ohne auf seine Bemerkung einzugehen.
»Oh … gut.«
»Denise und dein Freund Tom kommen auch, außerdem wird auch Declan mit seiner Band da sein. Also kennst du schon eine ganze Menge Leute.«
»Und du?«
»Na klar!«
»Gut, dann kenne ich sogar noch mehr Leute, was?«
»Wunderbar, Ciara wird sich freuen.«
»Na ja, ich käme mir doch sehr unhöflich vor, wenn ich die Einladung einer Prinzessin ausschlage.«
Holly murmelte irgendeine zusammenhanglose Erwiderung. Plötzlich fiel ihr etwas ein. »Oh, da ist noch was!«
»Na, dann schieß los!«, lachte er.
»Ist die Stelle am Tresen eigentlich noch frei?«
Zwanzig
Gott sei Dank ist wenigstens schönes Wetter, dachte Holly, als sie ihr Auto abschloss und die Straße zum Haus ihrer Eltern überquerte. In den letzten Wochen hatte es ständig geregnet. Ciara war die ganze Woche über völlig aufgelöst und unausstehlich gewesen, weil sie Angst um ihre Grillparty hatte, aber dann war zum Glück die Sonne zurückgekehrt.
Holly war stolz auf ihr Geschenk. Sie hatte Ciara einen Schmetterling für ihr Bauchnabel-Piercing gekauft, mit einem kleinen rosa Kristall auf jedem Flügel. Perfekt passend zu Ciaras neuem Tattoo und ihren rosaroten Haaren. Holly folgte dem Klang fröhlicher Stimmen und freute sich, dass der ganze Garten voller vertrauter Gesichter war. Denise war mit Tom und Daniel gekommen, und die drei hatten sich im Gras niedergelassen. Sharon war ohne John da und unterhielt sich mit Hollys Mutter. Ciara stand in der Mitte des Gartens, rief jedem etwas zu und genoss es, der Mittelpunkt zu sein. Sie trug ein rosa Bikini-Oberteil und abgeschnittene Jeans.
Holly überreichte ihr Geschenk, das Ciara sofort aufriss. Beim Einpacken musste man sich für sie wirklich keine große Mühe geben.
»O Holly, das ist ja toll!«, rief Ciara und fiel ihrer Schwester um den Hals.
»Ich dachte mir, das würde dir bestimmt gefallen«, sagte Holly. Ihr Schwesterchen hätte es allerdings auch sofort herausposaunt, wenn dem nicht so gewesen wäre.
»Ich werde es gleich dranmachen«, verkündete Ciara, pulte ihr Piercing aus dem Nabel und ersetzte es durch den Schmetterling.
Holly schüttelte sich. »Das hätte ich mir jetzt nicht unbedingt ansehen müssen, danke.«
Überall duftete es köstlich nach Gegrilltem, und Holly lief das Wasser im Mund zusammen. Wie nicht anders zu erwarten, drängelten sich die Männer ums Feuer, mit ihrem Vater auf dem Ehrenplatz. Steinzeitjäger, die dafür sorgten, dass ihre Familien zu essen hatten.
Als Holly Richard ausfindig gemacht hatte, ging sie zu ihm hinüber. Ohne lange Vorrede kam sie zum Thema:
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