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P.S. Ich liebe Dich

P.S. Ich liebe Dich

Titel: P.S. Ich liebe Dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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ab.«
    »Das ist gar kein Problem, denn normalerweise werden die Termine erst ein paar Wochen vor dem Abflug bestätigt, also müssen wir Ihre Frau sowieso nicht vorher anrufen. Aber ich sage meinen Kollegen auch Bescheid, damit bestimmt nichts schief geht.«
    »Herzlichen Dank für Ihre Hilfe, Barbara«, sagte er, und wieder war ein trauriges Lächeln in seinen braunen Augen.
    »Es war mir ein Vergnügen, Mr. …?«
    »Nennen Sie mich einfach Gerry.«
    »Nun, es war mir ein Vergnügen, Gerry, und ich bin sicher, dass Ihre Frau einen sehr schönen Aufenthalt haben wird. Meine Freundin war letztes Jahr auf Lanzarote, und es hat ihr sehr gut gefallen.«
    »Nun, dann gehe ich mal lieber wieder nach Hause, damit keiner denkt, ich wäre gekidnappt worden. Ich darf eigentlich nicht aufstehen, wissen Sie«, lachte er, und Barbara spürte plötzlich einen Kloß im Hals.
    Rasch sprang sie auf, um ihm die Tür aufzuhalten. Im Vorbeigehen lächelte er sie noch einmal an, und sie sah zu, wie er langsam ins Taxi stieg, das vor der Tür auf ihn gewartet hatte. Gerade als Barbara die Tür zumachen wollte, kam ihr Chef herein. Barbara schaute zu Gerry hinüber, der noch darauf wartete, dass das Taxi losfuhr; er lachte und hielt ermutigend die Daumen nach oben.
    Barbaras Chef warf ihr einen grimmigen Blick zu, weil sie die Theke unbeaufsichtigt gelassen hatte, und marschierte gleich in den Pausenraum. »Barbara!«, schrie er. »Haben Sie etwa wieder geraucht?«
    Sie wandte sich zu ihm um.
    »Gott, was ist denn mit Ihnen los?«, fragte er verdutzt. »Sie sehen ja aus, als wollten Sie gleich anfangen zu heulen.«

    Am 1.Juli saß Barbara schlecht gelaunt hinter ihrem Schreibtisch im Reisebüro von Swords. Immer wenn sie arbeiten musste, war schönes Wetter. Gestern und vorgestern hatte sie frei gehabt, und da hatte es natürlich wie aus Kübeln gegossen. Heute genau das Gegenteil. Typisch. Natürlich musste auch noch jeder Kunde, der mit kurzen Hosen oder knappem Oberteil hereinspazierte und einen penetranten Geruch nach Kokos-Sonnencreme verbreitete, ihr unverzüglich mitteilen, dass es diesen Sommer noch nie so herrlich warm gewesen war wie heute. Barbara rutschte in ihrer unbequemen, kratzigen Uniform unruhig auf ihrem Stuhl herum. Sie hatte das Gefühl, als wäre sie wieder in der Schule, und schlug frustriert mit der Faust gegen den Ventilator, der sich mal wieder weigerte zu funktionieren.
    »Ach, lass doch, Barbara«, stöhnte Melissa. »Dadurch wird es nur schlimmer.«
    »Als wäre das überhaupt möglich«, grummelte Barbara, drehte sich zu ihrem Computer und hämmerte wütend auf die Tastatur ein.
    »Was ist denn heute in dich gefahren?«, erkundigte sich Melissa lachend.
    »Ach, nichts«, antwortete Barbara durch zusammengebissene Zähne. »Es ist nur der bisher wärmste Tag des Jahres, und wir sitzen in diesem beschissenen Job fest, in einem stickigen Raum ohne Klimaanlage in einer potthässlichen, kratzigen Uniform«, rief sie und hoffte, dass ihr Boss sie hörte. »Weiter nichts.«
    Melissa kicherte. »Hör mal, warum gehst du nicht ein paar Minuten nach draußen und schnappst ein bisschen frische Luft? Ich kümmere mich so lange um die Kundschaft«, sagte sie mit Blick auf die Frau, die gerade hereingekommen war.
    »Danke, Mel«, sagte Barbara, erleichtert, dass sie einen Moment fliehen konnte. Sie schnappte sich ihre Zigaretten. »Bin gleich wieder da.«
    Melissa blickte viel sagend auf die Zigaretten. »Hallo, kann ich Ihnen helfen?«, wandte sie sich dann mit einem Lächeln der neuen Kundin zu.
    »Ja, ich hätte gern gewusst, ob Barbara noch hier arbeitet.«
    Barbara, die schon an der Tür war, überlegte, ob sie schnell weglaufen oder zurück an die Arbeit gehen sollte. Schließlich entschied sie sich, wenn auch mit einem tiefen Seufzer, für Letzteres. Sie sah die Frau an; sie war hübsch, aber sie starrte ziemlich nervös zwischen Barbara und Melissa hin und her.
    »Ja, ich bin Barbara«, sagte sie.
    »Oh, gut!« Die Frau machte einen erleichterten Eindruck und nahm hastig vor Barbaras Schreibtisch Platz. »Ich hatte schon Angst, dass Sie womöglich gar nicht mehr hier sind.«
    »Das ist ihr geheimster Wunsch«, brummte Melissa leise und bekam dafür von Barbara prompt einen Rippenstoß.
    »Kann ich Ihnen behilflich sein?«, fragte Barbara.
    »O ja, das hoffe ich sehr«, meinte die Frau aufgeregt, während sie ihre Tasche durchwühlte. Barbara zog die Augenbrauen hoch und warf Melissa einen raschen Blick zu. Sie

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