P.S. Ich liebe Dich
gerade abserviert.«
»Macht nichts«, lachte er. »Man sollte Job und Privatvergnügen sowieso lieber auseinander halten.« Genau genommen machte er einen erleichterten Eindruck.
Mathew wirbelte Ciara in seinen Armen herum.
»Ach, nehmt euch doch ein Hotelzimmer, dann seid ihr ungestört!«, rief Declan, und alles lachte.
»Wir fahren mit Holly in Urlaub!«, sangen die Freundinnen den ganzen Weg bis zum Flughafen. John hatte seine Fahrdienste angeboten, aber inzwischen bereute er es schon. Die drei Frauen benahmen sich, als hätten sie noch nie das Land verlassen. Holly kam es vor wie eine Ewigkeit, seit sie sich das letzte Mal so auf etwas gefreut hatte. Sie hatte das Gefühl, sie wäre wieder in der Schule, auf Klassenfahrt. Ihre Taschen waren voll gestopft mit Süßigkeiten, Schokolade und Zeitschriften, und sie konnten einfach nicht aufhören zu singen. Ihr Flug ging erst um neun Uhr abends, und sie würden in den frühen Morgenstunden ihr Quartier erreichen.
Als sie am Flughafen waren, kletterten alle aus dem Auto, während John die Koffer aus dem Kofferraum hievte. Denise rannte über die Straße in die Wartehalle, als würde dadurch irgendetwas schneller gehen, aber Holly wartete neben dem Wagen, während Sharon sich von ihrem Mann verabschiedete.
»Du passt gut auf dich auf, ja?«, sagte er besorgt. »Dass du mir keine Dummheiten machst da unten.«
»Natürlich passe ich auf mich auf, John.«
Er flüsterte ihr etwas ins Ohr, und sie nickte. »Ich weiß, ich weiß.«
Dann küssten sie sich lange zum Abschied, und während Holly sie beobachtete, wühlte sie im vorderen Fach ihrer Handtasche nach dem Augustbrief von Gerry. Sie würde ihn am Strand aufmachen. Was für ein Luxus. Sonne, Sand, Meer und Gerry, alles gleichzeitig.
»Holly, pass bitte gut auf meine wundervolle Frau auf, ja?«, rief John und holte Holly damit aus ihren Gedanken.
»Mach ich, John. Wir sind aber nur eine Woche weg, weißt du«, lachte Holly und drückte John an sich.
»Ich weiß, aber nachdem ich gesehen habe, was ihr so treibt, wenn ihr zusammen weggeht, mache ich mir schon ein bisschen Sorgen.« Er lächelte. »Viel Spaß, Holly, du hast es wirklich verdient.«
John sah ihnen nach, wie sie ihr Gepäck über die Straße schleiften.
Als sich die Flughafentür hinter ihnen geschlossen hatte, holte Holly erst einmal tief Luft. Sie liebte Flughäfen, den Geruch, den Lärm, die ganze Atmosphäre, Leute in Aufbruchstimmung oder bei der Heimkehr. Sie sah gern zu, wie die frisch Angekommenen von ihren Familien jubelnd begrüßt und umarmt wurden. Überhaupt war es der perfekte Ort, um Menschen zu beobachten. In Flughäfen spürte man die Aufregung, die Vorfreude darauf, bald etwas ganz Besonderes zu erleben. Am Gate in der Schlange zu stehen, kam ihr immer vor, als wartete sie im Vergnügungspark auf die Achterbahn. Sie fühlte sich wie ein kleines Mädchen.
Sie folgte Sharon, und nach einer Weile fanden sie Denise beim Check-in in einer extrem langen Schlange.
»Ich hab euch doch gesagt, wir hätten früher da sein sollen«, stöhnte Denise.
»Aber dann hätten wir am Gate ewig warten müssen«, gab Holly zu bedenken.
»Ja, aber da gibt’s wenigstens eine Bar«, entgegnete Denise. »Außerdem ist es der einzige Platz in diesem ganzen blöden Gebäude, wo man rauchen kann.«
»Also«, begann Sharon mit ernster Miene, »ich will euch beiden mal was sagen, gleich jetzt, bevor wir losfliegen: Ich werde mich weder sinnlos besaufen noch mir die Nächte um die Ohren schlagen. Ich möchte mich einfach nur am Pool oder am Strand mit meinem Buch entspannen, gut essen und früh schlafen gehen.«
Voller Entsetzen starrte Denise sie an. »Können wir jemand anders mitnehmen, Holly?«
Holly lachte. »Nein, ich stimme Sharon völlig zu. Ich will auch nur entspannen. Keinerlei Freizeit-Stress.«
Denise schmollte wie ein kleines Mädchen.
»Ach, keine Sorge, Schätzchen«, meinte Sharon leise. »Da gibt’s bestimmt andere Kinder in deinem Alter, mit denen du spielen kannst.«
Denise zeigte ihr den erhobenen Mittelfinger. »Wenn wir da sind, werde ich jedenfalls allen erzählen, dass meine beiden Freundinnen furchtbare Langweiler sind.«
Sharon und Holly kicherten.
Nach dreißig Minuten in der Schlange konnten sie endlich einchecken, und danach deckte Denise sich für ein ganzes Leben mit Zigaretten ein.
»Warum starrt die Tussi da drüben mich so an?«, fragte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen und musterte dabei eine junge
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