P.S. Ich liebe Dich
»Wart ihr lange zusammen?«
»Sieben Jahre.«
»Puh, das ist echt lange.«
Er sah weg, und Holly merkte, dass er nicht gern darüber sprach. Also wechselte sie schnell das Thema.
»Übrigens«, begann sie, senkte aber gleich die Stimme, und Daniel beugte sich näher zu ihr herüber. »Ich wollte mich noch bedanken, dass du mich damals nach dem Film so nett getröstet hast. Die meisten Männer laufen weg, wenn sie eine Frau weinen sehen. Danke, dass du das nicht getan hast, ich weiß es wirklich zu schätzen.« Holly lächelte ihn an.
»Gern geschehen, Holly. Ich mag es halt nicht, wenn es dir schlecht geht.« Daniel erwiderte ihr Lächeln.
»Du bist ein echt guter Freund«, sagte Holly, mehr zu sich selbst.
Daniel schien sich darüber zu freuen. »Wie wäre es, wenn wir zusammen noch mal was trinken gehen, ehe du wegfährst?«
»Ja, vielleicht erfahre ich dann auch mal was über dich, wo du inzwischen schon meine gesamte Lebensgeschichte kennst«, lachte Holly.
»Ja, das wäre schön«, stimmte Daniel zu, und sie vereinbarten gleich einen Termin.
»O, hast du Ciara eigentlich schon dein Geschenk gegeben?«, fragte Holly.
»Nein, sie war immer so … so beschäftigt.«
Holly drehte sich zu ihrer Schwester um und sah, dass sie mit einem von Declans Freunden flirtete, was Declan offenbar gar nicht gefiel. Holly lachte – es war wohl doch nicht so weit her mit ihrem Plan, Daniel zu heiraten.
»Ich hole sie, ja?«
»Nur zu«, ermunterte sie Daniel.
»Ciara!«, rief Holly. »Hier ist noch ein Geschenk für dich!«
»Ooh!« Ciara stieß einen Jubelschrei aus und ließ den sehr enttäuscht wirkenden jungen Mann einfach stehen.
»Was ist es?«, fragte sie und ließ sich neben Holly und Daniel ins Gras sinken.
Holly nickte Daniel zu. »Von ihm.«
Aufgeregt wandte sich Ciara ihm zu.
»Ich hab mich gefragt, ob du vielleicht den Job als Barfrau im Club Diva möchtest?«
Ciara war sprachlos. Aber nur eine Sekunde. »O Daniel, das wäre super!«
»Hast du schon mal am Tresen gearbeitet?«
»Ja, schon oft«, antwortete sie mit einer wegwerfenden Handbewegung.
Daniel zog die Brauen hoch; er wollte gern etwas ausführlichere Informationen.
»O, ich hab schon in fast allen Ländern, in denen ich war, an der Bar gearbeitet, ehrlich!«, beteuerte sie aufgeregt.
»Dann glaubst du also, du wärst dazu in der Lage«, fragte Daniel und lächelte.
»Na klar!«, kreischte sie und schloss ihn in die Arme.
Ihr ist jede Ausrede recht, dachte Holly, während sie zusah, wie ihre Schwester Daniel praktisch erwürgte. Er wurde schon ganz rot im Gesicht und gab Holly SOS-Zeichen.
»Das reicht, Ciara«, meinte Holly, während sie Daniel befreite. »Du willst deinen neuen Chef doch nicht gleich umbringen.«
»O, tut mir Leid«, lenkte Ciara sofort ein. »Aber das ist soo cool! Ich habe einen Job, Holly!« Schon kreischte sie wieder los.
»Ja, ich hab es gehört«, lachte Holly.
Auf einmal wurde es ganz still im Garten, und Holly sah sich um. Was war los? Alle schauten zum Wintergarten hinüber, in dessen Tür Hollys Eltern mit einer großen Geburtstagstorte erschienen waren und begannen, Happy Birthday zu singen. Die Gäste stimmten ein, und Ciara sonnte sich in der allgemeinen Aufmerksamkeit. Als ihre Eltern ins Freie traten, sah Holly, dass jemand ihnen mit einem großen Blumenstrauß folgte. Die Torte wurde vor Ciara auf den Tisch gestellt, und nun kam der Fremde hinter seinem Bouquet hervor.
»Mathew!«, japste Ciara und wurde kreidebleich. Holly nahm schnell ihre Hand.
»Tut mir Leid, dass ich mich so blöd benommen habe, Ciara«, sagte Mathew mit einem unverkennbaren australischen Akzent. Ein paar von Declans Freunden lachten; offenbar war es ihnen peinlich, wenn jemand seine Gefühle aussprach. Natürlich war die Szene wie aus einer Daily Soap, aber genau das mochte Ciara.
»Ich liebe dich! Bitte lass mich zu dir zurückkommen!«, fuhr Mathew unbeirrt fort, und nun wandten sich wieder alle Blicke Ciara zu. Was würde sie antworten?
Einen Moment saß sie regungslos und mit zitternder Unterlippe im Gras, dann sprang sie plötzlich auf, rannte auf Mathew zu, schlang die Arme um seinen Hals und die Beine um seine Taille. Holly traten Tränen der Rührung in die Augen, während Declan seine Kamera ergriff und die Szene für die Nachwelt festhielt.
Daniel legte den Arm um Hollys Schulter und drückte sie. »Tut mir Leid, Daniel«, sagte Holly und wischte sich die Tränen weg. »Aber ich fürchte, sie hat dich
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