P.S. Ich liebe Dich
Frau am Ende der Bar.
»Wahrscheinlich, weil du sie anstarrst«, antwortete Sharon und blickte auf ihre Armbanduhr. »Nur noch fünfzehn Minuten.«
»Nein, mal ehrlich, Leute«, Denise drehte sich zu ihnen um. »Das ist kein Verfolgungswahn, sie starrt uns an.«
»Dann geh doch zu ihr rüber und frag sie, ob sie mit dir rausgeht, um die Sache zu regeln«, scherzte Holly, und Sharon kicherte.
»Achtung, sie tanzt an«, trällerte Denise und drehte sich weg.
Holly blickte auf und sah eine dünne blonde Frau mit Riesensilikonbrüsten auf sie zukommen. »Hol schon mal den Schlagring raus, die sieht ziemlich gefährlich aus«, neckte Holly, und diesmal wäre Sharon vor Lachen fast erstickt, weil sie gerade einen Schluck von ihrem Wasser trank.
»Hallo!«, quietschte die Frau.
»Hallo«, antwortete Sharon und bemühte sich, ein ernstes Gesicht zu machen.
»Ich wollte nicht unhöflich sein, aber ich musste einfach rüberkommen und nachsehen, ob Sie es wirklich sind!«
»Doch, ich bin es tatsächlich«, erwiderte Sharon ironisch. »Höchstpersönlich.«
»Oh, ich wusste es!«, quietschte die junge Frau wieder und hüpfte vor Aufregung auf und ab. Erwartungsgemäß bewegte sich ihr Busen nicht entsprechend. »Meine Freundinnen meinten dauernd, ich würde mich irren, aber ich wusste einfach, dass Sie es sind. Da drüben stehen sie übrigens, meine Freundinnen«, erklärte sie und zeigte zur Bar, wo die anderen vier lächelten und winkten. »Ich heiße Cindy … «
Wieder erstickte Sharon beinahe an ihrem Wasser.
» … und ich bin ein großer Fan von Ihnen.« Vor lauter Aufregung schnappte ihr fast die Stimme über. »Ich liebe eure Sendung, ich hab sie mir bestimmt schon zwanzigmal angesehen. Sie spielen die Prinzessin Holly, nicht wahr?«, fragte sie und deutete mit einem manikürten Fingernagel auf Holly.
Holly machte den Mund auf, um zu antworten, aber Cindy plapperte unbeirrt weiter.
»Und Sie ihre Kammerzofe!« Sie zeigte auf Denise. »Und Sie« – jetzt war Sharon an der Reihe – »Sie waren die Freundin der australischen Rocksängerin.«
Die Freundinnen warfen einander besorgte Blicke zu, während Cindy einen Stuhl heranzog und sich ungefragt an ihrem Tisch niederließ.
»Wissen Sie, ich bin selbst Schauspielerin … «
Denise verdrehte die Augen.
» … und ich würde furchtbar gern auch mal bei so einer Sendung mitmachen. Wann startet denn Ihr nächstes Projekt?«
Holly machte wieder den Mund auf, um zu erklären, dass sie keine Schauspielerinnen waren, aber Denise kam ihr zuvor.
»Oh, wir stehen noch in Verhandlungen«, log sie munter.
»Fantastisch!« Cindy klatschte vor Begeisterung in die Hände. »Worum geht es?«
»Im Moment können wir noch keine näheren Auskünfte darüber geben, aber wir müssen zum Dreh auf jeden Fall nach Hollywood.«
Cindy sah aus, als drohe ihr eine Herzattacke. »O mein Gott! Wer ist denn Ihr Agent?«
»Frankie«, mischte sich jetzt auch Sharon ein. »Frankie goes mit uns allen to Hollywood.«
Holly prustete los.
»Achten Sie nicht auf Prinzessin Holly, Cindy, sie ist vor Flugreisen immer so aufgeregt«, winkte Denise ab.
»Kein Wunder!« Cindy warf einen Blick auf Denises Bordkarte, die auf dem Tisch lag, und brach nun endgültig fast zusammen. »Nein, Sie fliegen doch nicht etwa auch nach Lanzarote?!«
Sofort packte Denise die Bordkarte und stopfte sie in ihre Handtasche – als könnte das jetzt noch etwas ändern.
»Da wollen ich und meine Freundinnen auch hin. Die da drüben.« Wieder drehte sie sich zu ihnen um, winkte ihnen zu, und sie winkten zurück. »Wir wohnen in einem Hotel namens Costa Palma Palace. Und Sie?«
Holly schluckte. »Ich erinnere mich gar nicht mehr an den Namen, ihr vielleicht?« Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie Sharon und Denise an.
Auch die beiden schüttelten heftig die Köpfe.
»Na, macht ja nichts«, meinte Cindy und zuckte fröhlich die Achseln. »Bei der Landung sehen wir uns bestimmt. Aber jetzt geh ich mal lieber an Bord, sonst fliegt das Flugzeug noch ohne mich ab!« Inzwischen starrten die Leute von den Nachbartischen unverhohlen zu ihnen herüber, aber Cindy achtete nicht darauf, umarmte die Freundinnen eine nach der anderen und stolzierte dann zu ihrer Gruppe zurück.
»Sieht aus, als müssten wir die Schlagringe doch noch auspacken«, meinte Holly unglücklich.
»Ach was«, munterte Sharon sie auf. »Wir ignorieren sie einfach.«
Sie standen auf und gingen zum Gate hinüber. Beim Einsteigen hechtete
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