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Psalms of Isaak 01. Sündenfall

Psalms of Isaak 01. Sündenfall

Titel: Psalms of Isaak 01. Sündenfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Scholes
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ersten Mal begegnete, stand ich unter Sethberts Baldachin, um seine Wachposten auszuspionieren.« Er hielt inne. Lag das wirklich schon so viele Monate zurück? »Ich hatte der edlen Dame Tam Spähermagifizienten gestohlen und hatte vor, sie zu benutzen, um Sethbert zu töten.«
    Isaaks Augen leuchteten auf. »Ihr wusstet, was er getan hat?«
    Neb nickte. »Das wusste ich. Aber Petronus hat mich gesehen und mich aufgehalten.«
    Isaak dachte darüber nach. »Ihr wart ein Junge, der den Bannspruch überlebt hat. Nun seid Ihr ein Held des Androfranzinerordens. Glaubt Ihr, Eure Zurückhaltung hat zu diesen Dingen geführt?«
    Er lachte leise und legte das Buch ab, das er gerade aus dem Wagen genommen hatte. »Ich kannte keine Zurückhaltung. Petronus hat mich zurückgehalten.«
    Isaak richtete wieder seinen Blick auf ihn. »Aber seid Ihr froh darum?«
    Neb dachte nach. »Ich glaube schon. Ja«, sagte er schließlich.
    Isaak blickte an Neb vorbei und erhob sich. »Edle Dame Tam«, sagte er. »Ein unerwartetes Vergnügen.«
    Neb sah auf und wurde rot. Die edle Dame Tam strahlte immer noch vor Schönheit, obwohl er inzwischen begriffen hatte, dass sie nur halb so hübsch wie Winters war. Trotzdem war sie schön, und als sie ihn anlächelte, spürte er, wie sein Gesicht heiß wurde. »Hallo Isaak«, sagte sie und neigte vor jedem der beiden den Kopf. »Nebios.« Sie lächelte. »Wie läuft die Bestandsaufnahme?«
    Nun erhob sich auch Neb. »Wir haben drei Automaten gefunden. Selbstverständlich nur kleine, aber zwei davon sind noch gut erhalten.«
    »Ich sollte auch den dritten wiederherstellen können«, sagte Isaak. »Es scheint, als wäre lediglich ein Zahnrad durchgedreht.«
    Jin Li Tam blickte in den Wagen und Neb glaubte eine Sekunde lang, Überraschung auf ihrem Gesicht zu erkennen. Er folgte ihrem Blick und sah den goldenen Vogel in seinem goldenen Käfig, seine Flügel hingen gebrochen herab, und sein Hals zuckte. »Woher kam dieser Wagen?«
    Neb starrte ihn an. Etwas an dem goldenen Vogel beschäftigte ihn. Plötzlich roch er den Schwefel und das Ozon von Windwirs Feuersturm und zuckte zusammen.
    Isaak blickte auf die Eintragung. »Der hier ist von den Smaragdküsten gekommen«, sagte er. »Aus einer privaten Sammlung.«
    Neb sah den Vogel tief über den Boden fliegen, sah die goldenen Federn rauchen. Er ist in Windwir gewesen, wurde ihm klar. Neb öffnete den Mund, und ein Strom von unverständlichen Worten brach hervor, Bruchstücke von Bibelstellen, die sich mit Zungenrede vermischten. Er schloss seinen Mund schnell wieder und blickte zu Jin Li Tam.
    Sie starrte ihn an. »Neb?«
    Er wartete, bis die Anspannung aus seiner Kehle gewichen war. Schließlich sprach er. »Ich habe diesen Vogel in Windwir gesehen.«
    Neb beobachtete, wie ihre Augen sich verengten und ihre Kiefermuskeln sich anspannten. »Tatsächlich?«
    Neb nickte. »Ja.«
    Jin nickte ebenfalls, und ihr Blick war plötzlich weit weg. »Ich hoffe, du kannst ihn reparieren«, sagte sie. Dann kehrte ihr Blick in die Gegenwart zurück. »Petronus ruft euch beide zu sich«, sagte sie, und nach einer kurzen Pause: »Bringt ihm diesen Vogel mit. Sagt ihm, dass ich später mit ihm darüber sprechen werde.«
    Neb griff nach seinem Papierstapel. Der Papst wollte offenbar über den Rat diskutieren.
    Der Rat der Bischöfe fand schon in ein paar Wochen statt. Viele der Totengräber, die mit Neb nach Norden gekommen waren, waren damit beauftragt worden, einfache Sitzplätze und das gewaltige Zelt, das die Bischöfe beherbergen sollte, zu errichten. Die letzten Vögel mit den Einladungen sollten morgen losgeschickt werden.
    Neb wollte sich gerade auf den Weg zur Waldresidenz und der Zimmerflucht machen, die man in Amtsräume umgewandelt hatte, da merkte er, wie unhöflich sein Verhalten war, und er wandte sich um, um auf die edle Dame Tam und Isaak zu warten.
    Isaak hielt den Vogelkäfig in den Händen.
    Neb fiel auf, wie Jin Li Tams Blick den Käfig fixierte. Er hatte noch nie einen so überwältigenden Ausdruck von Traurigkeit auf ihrem Gesicht gesehen.
    Petronus
    Petronus’ Amtszimmer schloss sich an das umgewandelte Gästezimmer an, in dem Isaak und Neb arbeiteten. Der Verwalter hatte auf Petronus’ Privatsphäre bestanden und wollte nichts davon hören, dass der Papst seine Wohnräume als Arbeitszimmer nutzte. Stattdessen hatten sie einen kleinen Schreibtisch, einige Bücherregale und drei Stühle in einen großen, begehbaren Schrank geräumt. Der Raum hatte

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