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Psalms of Isaak 01. Sündenfall

Psalms of Isaak 01. Sündenfall

Titel: Psalms of Isaak 01. Sündenfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Scholes
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Eurem Papst Resolut dem Ersten verhandeln, dem Vertriebenen König von Windwir und Heiligen Stuhl des Androfranzinerordens.«
    Als sie Ketten für seine Hände und Füße herbeitrugen, lächelte Rudolfo und fügte sich bereitwillig.
    Sethbert
    Aufseher Sethbert von den Entrolusischen Stadtstaaten nahm in der späten Morgensonne sein Frühstück ein. Er spießte den eingelegten Spargel mit einer kleinen, goldenen Gabel auf und hob ihn an den Mund.
    General Lysias stand vor ihm, und Sethbert legte Wert darauf, ihn nicht darum zu bitten, Platz zu nehmen. »Nun, Lysias«, sagte er mit vollem Mund. »Was gibt es heute?«
    Sethbert schluckte den Spargel und spülte ihn mit gekühltem Kaffee hinunter, der im Fluss drei Meilen westlich kalt gestellt und ihm bei Bedarf von einem Läufer gebracht wurde.
    Endlich wirkte der alte General gut ausgeruht. Aber in letzter Zeit hatte der alte Mistkerl auch nicht viel zu tun gehabt. Vor vier Tagen war die Streunende Armee verschwunden. Ihre Zelte hatten sie im Dunkeln abgebrochen, und bei Sonnenaufgang war das Feld, das sie für sich beansprucht hatten, leer gewesen. Natürlich hatte Lysias Späher hingeschickt, aber keiner war zurückgekehrt. Sie hatten ihre Leichen am nächsten Morgen im Wald versteckt gefunden.
    »Eine Patrouille ist gestern Abend auf einige Anzeichen für Späheraktivitäten gestoßen«, sagte Lysias. »Sie sind gut, aber nicht so gut, als dass sie ihre Spuren ganz verwischt hätten. Allerdings sind es nicht viele.«
    Sethbert lächelte und wählte eine etwas größere Gabel, um damit eine riesige Scheibe Rindfleisch aufzuspießen und sie an den Mund zu heben. Er riss ein Stück mit den Zähnen heraus und zerkaute es zu Fleischbrei, ehe er sprach. »Rudolfo ist ein schlauer Fuchs«, sagte er. »Er will mich im Auge behalten.«
    »Das nehme ich an, obwohl sie in der Nähe der Stadt bleiben. Was mich zu einer anderen Angelegenheit bringt.«
    Sethbert spürte, wie sich seine Augenbrauen hoben. »Ja?«
    »Wir müssen uns noch um die Sache mit den Eindringlingen kümmern.«
    Sethbert lachte und Fleischklumpen regneten auf den Tisch. »Heben sie noch immer ihre Gräber aus?«
    Lysias nickte. »Sie haben nicht gegen die Exerzitien der Heiligkeit verstoßen – noch nicht.«
    Sethbert nickte. »Noch ein schlauer Fuchs. Was wisst Ihr über diesen Petros?«
    Lysias zuckte die Achseln. »Nicht viel. Nachdem er uns mit dem Jungen verlassen hatte, ist er nach Kendrick gegangen und hat irgendeinen Rat mit den Leuten der Stadt abgehalten. Die meisten, die mit ihm hierherkamen, waren Flüchtlinge und Händler, die außer Windwir kein rechtes Ziel hatten.«
    Sethbert schüttelte den Kopf. »Und er will sie alle begraben?«
    »Alle, die er begraben kann, mein Herr«, sagte Lysias. »Späher im Westen und Süden berichten, dass die Nachricht sich ausbreitet und noch mehr auf dem Weg hierher sind.«
    Die Sonne war inzwischen weitergewandert, so dass das Gesicht des Generals im Schatten lag, aber einen Augenblick lang glaubte Sethbert, Bewunderung darauf zu erkennen. »Ich sollte mit ihm sprechen«, sagte Sethbert.
    »Ich bin nicht sicher, ob das klug wäre, mein Herr.«
    »Klug vielleicht nicht«, sagte Sethbert, »aber zumindest angemessen. Im Augenblick habe ich die Schirmherrschaft über Windwir.« Ihm gefiel die Ironie in diesen Worten. Er fragte sich, was wohl sein Vetter Oriv davon halten würde, wenn ihm die ganze Wahrheit bekannt wäre. Oder wenn er das verworrene Marionettenspiel durchschaute, das diesen neuen Papst vor dem Schicksal Windwirs verschont hatte. Sethbert hatte ein kleines Vermögen ausgegeben, um zu gewährleisten, dass der Erstgeborene der Schwester seiner Mutter sich weit entfernt und in Sicherheit befinden würde, wenn er am Käfig des Himmels rüttelte und den Zorn der Götter herausforderte.
    »Wenn mein Herr es wünscht«, sagte Lysias, »können wir heute Nachmittag dorthin reiten.«
    Sethbert nickte. »Das wäre wunderbar, General.« Er schlürfte gekühlten Kaffee. »Noch etwas?«
    Lysias wirkte, als fühle er sich unwohl. »Neuigkeiten über Eure« – er mühte sich um das richtige Wort – »Beteiligung am Fall von Windwir verbreiten sich im Lager.« Er hielt inne. »Im Augenblick ist es nichts als ein Gerücht. Fetzen, die man bei Gesprächen unter Offizieren aufschnappt. Ihr wart mit Euren Prahlereien nicht vorsichtig genug.«
    Sethbert lachte. »Weshalb sollte ich? Ruft das Lager zusammen, und ich werde ihnen gerne alles offenlegen. Ihr seid

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