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Psalms of Isaak 01. Sündenfall

Psalms of Isaak 01. Sündenfall

Titel: Psalms of Isaak 01. Sündenfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Scholes
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Überbleibseln von Mechoservitoren, die in den Ruinen aus den Ältesten Tagen gefunden worden waren – zerstörten Artefakten aus dem Zeitalter der Jüngeren Götter.«
    Jin kaute ihren Reis, ehe sie etwas sagte. »Wann bist du gebaut worden?«
    Er zögerte, und Jin fiel dieses Zögern auf. Er ist es nicht gewohnt, über sich selbst zu sprechen.
    Aber dann fuhr er fort. »Meine Gedächtnisregister sind seit meiner ersten Bewusstwerdung mindestens zweimal ausgetauscht worden. Von diesen Zeiten habe ich keinerlei Aufzeichnungen. Meine erste Erinnerung ist die an Bruder Charles, wie er mich fragt, ob ich wach sei und das Vierzehnte Gebot des Franzinischen Akkords rezitieren könne.« Er hielt inne, und sie beobachtete, wie seine Augen abwechselnd hell und dunkel wurden, während in seinem Kopf die Zahnräder surrten. »Mein letztes Erwachen liegt zweiundzwanzig Jahre, drei Monate, vier Wochen, sechs Stunden und einunddreißig Minuten zurück. Ich bin nicht sicher, wann ich erbaut wurde, obwohl ich annehme, dass diese Information irgendwo in mir eingeprägt wurde. Bruder Charles nahm sein Handwerk äußerst genau.«
    Sie musterte ihn. Die Blasebälge in seiner Brust blähten sich und fielen zusammen, damit diese seltsame Art von Feuer, die in ihm brannte, heiß genug blieb, um Wasser zum Kochen zu bringen und ihm so Bewegungen zu ermöglichen, und um die Luftzirkulation in ihm aufrechtzuerhalten, die seine Stimme antrieb. Seine Augen waren irgendwelche Edelsteine – von gedämpftem Gelb, das in verschiedenen Helligkeitsstufen glühte. Sein Mund war vielmehr eine Klappe, die sich öffnete und schloss – vermutlich eher, um ihm einen menschlichen Anschein zu verleihen, als zu irgendeinem anderen Zweck. Ein Wunder der Alten Welt, wiedererweckt, indem man altes Wissen sorgfältig an heutige Möglichkeiten anpasste.
    »Er hat sein Handwerk in der Tat sehr genau genommen«, sagte sie.
    Isaak blickte sie an und seine Augen wurden dunkler. »Er war … mein Vater.«
    Die Blasebälge fingen an, immer schneller und heftiger zu pumpen. Wasser trat um seine Augen herum aus – ein weiteres Merkmal, das ihm Menschlichkeit verlieh: eine Maschine, die weinen konnte. Ein hohes Quietschen drang aus seinem Mund hervor.
    Sie stellte ihre Schale ab und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Unter dem rauen Talar aus Wolle war sie hart. »Ich weiß nicht, was ich sagen soll, Isaak«, gab sie zu.
    Letztendlich sagte sie nichts und saß nur bei ihm, während er weinte.
    Neb
    Neb blickte von der Schubkarre auf und sah die Reiter aus dem Süden kommen, ein große Gruppe. Er fing an, die Pferde zu zählen, gab es aber auf – es waren zu viele.
    Er ließ die Ladung Knochen fallen, wandte sich um und rannte los, um Petronus zu holen, dabei schrie er, so laut es seine Stimmbänder vermochten. Der Alte blickte am anderen Ende des verkohlten Ackers auf, aber er war zu weit entfernt, als dass Neb seinen Gesichtsausdruck hätte erkennen können. Andere, die in der Nähe arbeiteten, ließen ihre Arbeit ruhen, bis Petronus ihnen winkte und zurief, dass sie sich wieder ihren Aufgaben widmen sollten.
    Neb rannte, so schnell er konnte, aber die Reiter überholten ihn trotzdem, und er kämpfte sich weiter durch den Sturm aus Asche, den sie aufwirbelten. Als er sich wieder legte, sah Neb, dass sie Petronus umzingelt hatten und ein riesiger Mann auf einem gewaltigen Hengst – Sethbert, wie er feststellte – sich hinabbeugte, um mit dem Alten zu sprechen.
    Neb kam näher, blieb aber etwas abseits stehen und lauschte.
    »Ich habe gedacht«, sagte Sethbert, »du wärst in Kendrick.«
    Petronus verbeugte sich. »Dorthin bin ich gegangen, edler Herr. Dann kam ich hierher.«zu
    Sethbert schnaubte. »Das sehe ich. Und was genau treibst du hier?«
    Neb beobachtete, wie die Reiterei um Sethbert die Gruppe inspizierte und rasch die Köpfe zählte. Eine Windböe, die niemand spüren konnte, hob Asche vom Boden hoch, und er hörte ein verhaltenes Pfeifen. »Wir sind da«, sagte eine Stimme im leisen Flüsterton. Neb nickte, und seine Eingeweide verwandelten sich in Wasser.
    »Wir begraben unsere Toten«, sagte Petronus.
    »Sicher seid ihr euch bewusst«, sagte Sethbert, »dass die Exerzitien der Heiligkeit ausgerufen worden sind?«zu
    Petronus nickte. »Wir haben sorgfältig darauf geachtet, die Stadt selbst nicht zu betreten. Wir hatten vor zu warten, bis wir Eure Erlaubnis hätten, die Exerzitien für humanitäre Zwecke außer Kraft zu setzen. Soweit ich weiß, gibt

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