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Psalms of Isaak 01. Sündenfall

Psalms of Isaak 01. Sündenfall

Titel: Psalms of Isaak 01. Sündenfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Scholes
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König Rudolfo entsprechen nicht der Wahrheit. Sethbert hat den Orden mit seinem eigenen Schwert gemeuchelt.«
    Petronus hob die Augenbrauen, sagte aber nichts.
    Die Stille wurde unbehaglich, dann sprach Gregoric weiter: »Wir haben den Metallmann gefunden, den Sethbert benutzte. König Rudolfo hat ihn mit Sethberts vormaliger Gefährtin, Jin Li Tam aus dem Haus Li Tam, nach Hause in die Neun Wälder geschickt.«
    Petronus spürte, wie ihn abermals Eis umfing. Er erinnerte sich an den Mechoservitor, den der junge Akolyth ihnen vorgeführt hatte. Sie hatten die Sache also doch weiterverfolgt. Sie hatten sich Diener aus Metall gebaut und die Erforschung des Bannspruchs weiter vorangetrieben.
    Und am Ende hatten sie das Verhängnis über sich gebracht.
    »Ich habe ihnen geraten, dass sie alles verbrennen sollen«, sagte er leise zu sich selbst.
    »Was verbrennen?«, fragte Gregoric.
    Petronus antwortete nicht. Stattdessen wandte er sich dem Lager zu. Der Himmel wurde inzwischen grau, und er konnte die Zelte erkennen, die zwischen den Überbleibseln der Piere und den kläglichen Mauerresten der größten und klügsten Stadt der Benannten Lande aneinandergedrängt standen.
    »Wenn Sethbert einer ganzen Stadt so etwas antun kann, kann ich mir nicht vorstellen, dass er sich lange damit aufhalten würde, sich eines Haufens von Eindringlingen zu entledigen«, sagte Gregoric. »Wir werden über Euch wachen, aber Ihr solltet wissen, dass wir nicht viele sind. König Rudolfo hat die Streunende Armee zurück in den Osten geschickt und ist zum päpstlichen Sommerpalast geritten, um mit Resolut dem Ersten zu verhandeln.«
    Petronus nickte. »Jede Hilfe, die Ihr uns geben könnt, wird uns willkommen sein. Wir haben hier viel Arbeit zu erledigen.« Er schickte sich an, zurück zum Lager zu gehen, als ihm plötzlich bewusst wurde, wie übermüdet er wirklich war – als er spürte, wie ihn die Erschöpfung überkam, an seinen Füßen zerrte und seinen Kopf nach unten zog.
    Gregoric pfiff leise, dann rief er ihm noch etwas zu: »Weshalb tut Ihr das, alter Mann?«
    Petronus hielt inne und wandte sich um. »Wir alle haben Schulden, die wir früher oder später begleichen müssen«, sagte er.
    Er warf noch einen Blick auf den Mond, diese blaugrüne Kugel, die nun nicht mehr als ein Scheibchen über dem Horizont war. Er fragte sich, was die Jüngeren Götter wohl von den Taten ihrer missratenen Söhne halten würden.

Kapitel 13
    Rudolfo
    Die Tore des päpstlichen Sommerpalastes waren geschlossen und schwer bewacht, als Rudolfo und die Karawane sich näherten. Sie hatten den aufgetürmten Stapel aus alten Steingebäuden, der sich an die hohen Gipfel des Drachenrückens drängte, schon von Weitem gesehen, aber es war Mittag geworden, bis sie nahe genug herankamen, um die ernsten Männer in Grau zu erkennen, die am Eingang Stellung bezogen hatten.
    Die übrige Reise war ohne Zwischenfälle verlaufen, und sie hatten unterwegs ein paar weitere umherirrende Androfranziner aufgelesen, die sich dem Befehl des neuen Papstes folgend auf Pilgerreise befanden. Die erste kleine Gruppe war eine Expedition zur Wiederbeschaffung von Dokumenten gewesen, die beim Weitschreiterposten am Rand der Mahlenden Ödlande auf die Graue Garde gewartet hatte, um von ihr nach Windwir eskortiert zu werden. Vom Rand der Karawane aus beobachtete Rudolfo sie. Die Androfranziner sprachen kein Wort und blieben unter sich, zwischen sich eine kleine, verschlossene Kiste. Ihre Talare waren dunkelblau, wodurch sie sich stark von den anderen abhoben.
    Die zweite Gruppe, die ihre Schar vergrößerte, war eine Handvoll Whymerer – unter ihnen ein Arzt und ein Mechaniker -, die eine Wagenladung Bücher zum päpstlichen Sommerpalast brachten.
    Rudolfo schüttelte den Kopf. Der Befehl, alle Androfranziner und den gesamten androfranzinischen Besitz hierherbringen zu lassen, schien ihm eine Fehleinschätzung des neuen Papstes zu sein, auch wenn andere es als vernünftige Strategie ansehen mochten. Und er begriff die Motivation, die dahinterstand. Dem Orden war mit der Verheerung von Windwir ein tödlicher Schlag zugefügt worden, und wenn das Licht erlosch, schien es die richtige Vorgehensweise zu sein, sich mit jedem und allem, was noch übrig war, in der Dunkelheit zu verkriechen.
    Viel besser war es aber, sich zu verstreuen, zu verschwinden, auf den Morgen zu warten, dachte der Zigeunerkönig. Wie es seine Streunende Armee getan hatte.
    Inzwischen waren sie wohl zu Hause angelangt

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