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Psycho Logisch - Nuetzliche Erkenntnisse der Alltagspsychologie

Psycho Logisch - Nuetzliche Erkenntnisse der Alltagspsychologie

Titel: Psycho Logisch - Nuetzliche Erkenntnisse der Alltagspsychologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Kitz Manuel Tusch
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Altern, automatisch gepaart mit Vergessen, ja doch auch seine attraktive Seite …
    Duncker, K. (1945): On problem solving. Psychological Monographs, 58, 1–110
    Hussy, W. (1998): Denken und Problemlösen. Stuttgart: Kohlhammer
    Schneider, W. (2003): Die Enzyklopädie der Faulheit: Ein Anleitungsbuch. Frankfurt/M.: Eichborn

Geld bremst die Welt!

    Tricksen Sie den »Korrumpierungseffekt« aus und schenken Sie sich und anderen das Glück der »intrinsischen Motivation«
    Nehmen wir an, in Ihrem Haus wohnt eine ältere Dame, die nicht mehr gut zu Fuß ist. Ein junger Student aus der Nachbarschaft geht einmal in der Woche für sie einkaufen. Er macht das sichtlich gerne, genießt es, Nachbarschaftshilfe zu leisten und jedes Mal ein paar Worte mit der älteren Dame zu plaudern.
    Nehmen wir an, die ältere Dame ist wohlhabend. Als sie Sie kürzlich im Hausflur treffen, wendet sie sich mit einer Frage an Sie: »Der junge Mann hilft mir so viel und hat doch als Student nicht viel Geld. Soll ich ihm nicht jedes Mal 20 Euro geben? Dann wäre uns doch allen geholfen.«
    Was raten Sie ihr?
    Auf den ersten Blick ist der Fall klar: Da hilft jemand, der Geld brauchen könnte. Und diejenige, der geholfen wird, hat Geld abzugeben. Alle könnten von der Situation profitieren, oder?
    Ganz so einfach ist es aber nicht. Es könnte sein, dass der Student ganz plötzlich die Lust an der Sache verliert, wenn er dafür Geld bekommt – und sich die ältere Dame dann eine andere Einkaufshilfe suchen muss.
    Klingt paradox, ist aber wissenschaftlich bewiesen. Bei dem Studenten könnte der sogenannte »Korrumpierungseffekt« eintreten. Damit beschreiben wir die Beobachtung, dass äußere Anreize eine innere Motivation schwächen oder gar zerstören können.
    Als Motivation bezeichnen wir grundsätzlich den Antrieb, Ziele zu verfolgen und bestimmte Dinge zu tun. Grundsätzlich unterscheiden wir dabei zwischen sogenannter »intrinsischer« und »extrinsischer« Motivation.
    Die intrinsische Motivation kommt aus uns selbst heraus: Wir tun etwas, einfach weil wir es gern tun, es interessant oder sinnvoll finden. Das ist natürlich der Idealzustand, sowohl für uns selbst als auch für andere. Wir gehen dabei ganz in unserem Tun auf – und jeder, der von unserer Tätigkeit profitiert, hat großes Glück, sei es unser Arbeitgeber oder die ältere Dame in dem genannten Beispiel. Die anderen können sicher sein, dass wir alles ganz besonders gut und engagiert erledigen.
    Die extrinsische Motivation hingegen kommt von außen: Wir tun etwas, das wir von uns aus eigentlich nicht tun würden. Wir tun es entweder, um dafür belohnt oder um nicht bestraft zu werden.
    Intrinsische und extrinsische Motivationen können grundsätzlich nebeneinander wirken – jemand kann natürlich und zum Glück auch gern zur Arbeit gehen, obwohl er dafür Geld bekommt. Doch je höher der Anteil der intrinsischen Motivation ist, desto besser fahren alle Beteiligten damit. Und vor allem: desto wahrscheinlicher ist es, dass wir die betreffende Sache auch weiterhin tun, wenn die äußere Belohnung einmal wegfallen sollte.
    Hier kommt nun der Korrumpierungseffekt ins Spiel: Bekommen wir für etwas, das wir bisher freiwillig und gern getan haben, plötzlich eine Belohnung, so bewertet unser Gehirn diese Tätigkeit auf einmal neu. Es sagt sich: »Sooo toll kann ich diese Tätigkeit ja auch wieder nicht finden, wenn ich sie gegen eine Belohnung mache.« Das hat unter anderem mit der kognitiven Dissonanz zu tun, von der schon die Rede war (siehe »Warum wir uns die Welt immer schönreden«).
    Wie kommt es zu diesem Prozess? Kaum sind wir auf der Welt, wird uns eingetrichtert: Belohnungen gibt es für die Dinge, die wir nicht gern tun, die unangenehm sind! Wir dürfen fernsehen, wenn wir unser Zimmer aufgeräumt haben; wir dürfen draußen spielen gehen, wenn wir den seltsam schmeckenden Spinat heruntergewürgt haben; und wenn unsere Hausaufgaben fertig sind, gibt es ein Eis oder ein Stück Schokolade. Das geht so weiter und gipfelt darin, dass viele ihr späteres Gehalt ganz offen als »Schmerzensgeld« oder »Schweigegeld« bezeichnen. Für angenehme Dinge, wie zum Beispiel das Fernsehen selbst oder fürs Computerspielen oder Internetsurfen, wurden wir hingegen nie belohnt. Die Verbindung zwischen »Belohnung« und »unangenehmer Tätigkeit« ist damit fest in unserem Bewusstsein verwurzelt.
    Weil das so ist, »korrumpiert« eine äußere Belohnung unsere eigene Bewertung einer

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