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Psychologische Homöopathie

Psychologische Homöopathie

Titel: Psychologische Homöopathie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip M. Bailey
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einem Gefühl der Leere, als seien sie in einem Ödland, und von dem Gefühl, ihr Leben werde sich nie zum Besseren ändern (Kent: »zweifelt an der Genesung«, »Gleichgültig, kann sich über nichts freuen«).
    Eine Frau erzählte mir, daß sie in solchen Phasen stundenlang Löcher in die Luft starre, in einer Art Selbstvergessenheit, in der sie wenig fühle und gar nichts denke. Wenn Freunde versuchten, sie aus diesem Zustand herauszuholen, hatte sie das Bedürfnis, sich umzubringen. Dieselbe Frau fürchtete sich davor, ins Bett zu gehen. Sie stand dann nachts stundenlang auf einemFleck und starrte ins Leere, bis sie schließlich auf dem Fußboden einschlief. Ihre Depressionen und ihr seltsames nächtliches Verhalten verschwanden nach einigen Dosen Syphilinum 10M. Statt dessen fühlte sie nun jedoch eine anscheinend unbegründete Wut auf ihren Ehemann. Als Kind war sie von einem aggressiven Vater, der Alkoholiker war, unterdrückt worden, und ich hatte den Eindruck, daß dies die eigentliche Ursache ihrer Depressionen und Ängste war. Insofern war die Verwandlung der Depressionen in Wut ein gesundes Zeichen, auch wenn sie diese Wut nun auf den Ehemann projizierte. Vor der Einnahme von Syphilinum war diese Patientin auf eine ungesunde Weise passiv. Sie schloß sich jedem an, der einen stärkeren Willen hatte als sie selbst, und hatte das Gefühl, es sei eigentlich egal. Nur unter dem Einfluß von Alkohol und lauter Musik war sie in der Lage, ihre unterdrückte Vitalität und auch ihre Wut zu spüren. Nachdem sie das Mittel genommen hatte, gewann sie anscheinend erheblich mehr Kontrolle über ihr Leben und war nicht länger davon abhängig, daß ihr Mann alle Entscheidungen für sie traf.
    Das Gefühl der Leere, über das manche Syphilinum-Menschen berichten, scheint mit ihrer tödlichen Blässe und ihrem oft ausgemergelten Körper übereinzustimmen. Man hat den Eindruck, daß sie nur zaghaft nach dem Leben greifen, und dieser Eindruck wird dadurch verstärkt, daß sie vom Tod so fasziniert sind. Eine Syphilinum-Patientin erzählte mir, sie habe als Kind nicht gewagt, schlafen zu gehen, bevor sie nicht ihr Gesicht im Spiegel gesehen hatte. Es war so, als habe sie Angst gehabt, sie würde im Schlaf einfach aufhören zu existieren, wenn sie sich nicht vorher im Spiegel davon überzeugt hatte, daß es sie gab. Die morbide Todesfaszination der eher klassischen Syphilinum-Persönlichkeit, kombiniert mit dem charakteristischen blassen Teint und den spitzen Zähnen, haben schon zu Vergleichen mit Vampiren und Zombies geführt. Syphilinum-Menschen mögen manchmal so aussehen, als hätten sie schon einen Fuß im Grab, aber zumindest reflektiert der Spiegel noch ihr Bild.
Furcht und mediale Begabung
    Wie Stramonium und Hyoscyamus kommt Syphilinum oft mit übersinnlichen Bewußtseinsinhalten in Berührung, die für die meisten von uns unbewußt bleiben. Bei Stramonium brechen diese unbewußten Kräfte auf dramatische Weise an die Oberfläche und verschwinden dann wieder. Bei Syphilinum ist die Verbindung beständiger und weniger dramatisch. Die Aspektedes Lebens (und besonders des Todes), die die meisten Menschen gerne ins Unterbewußtsein verdrängen, sind bei Syphilinum Bestandteil der Persönlichkeit, und daraus erwächst ein relativ stabiles, aber sehr ungewöhnliches Individuum. Ein Aspekt von Syphilinums Zugang zu Informationen, die normalerweise im Unterbewußtsein angesiedelt sind, ist ihre Tendenz, in vielen Fällen mediale Fähigkeiten zu zeigen. Viele Syphilinums neigen zu übersinnlichen Erfahrungen wie Hellsichtigkeit, außerkörperlichen Erlebnissen und Halluzinationen. Eine Syphilinum-Frau, die ich behandelt habe, konnte nicht Auto fahren, weil sie nach einer Weile immer Halluzinationen bekam, bei denen sie sich einbildete, Menschen am Straßenrand oder sogar auf der Straße zu sehen. Eine andere Frau stellte fest, daß die Straßenlampen immer erloschen, wenn sie daran vorbeiging. Ich begleitete sie eines Abends und bestätigte, daß das tatsächlich passierte. Zu ihrer Freude entdeckte sie schließlich, daß sie die Beleuchtung wieder anstellen konnte, indem sie sich darauf konzentrierte. Das war für sie sehr wichtig, weil sie immer das Gefühl gehabt hatte, sie sei verhext und vom Unglück verfolgt. Als sie feststellte, daß sie die Straßenbeleuchtung sowohl anstellen als auch abschalten konnte, begann sie zu denken, sie habe sowohl konstruktive als auch destruktive Fähigkeiten.
    Mediale und

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