Psychologische Venentherapie
Menschen fühlen sich wie neugeboren, und sie sind es ja auch, weil nicht nur die kranken Adern, sondern auch der Makel von ihrer Seele genommen wurde.
Die Behandlung von Besenreißern mit Kochsalzlösung
Eine häufige Frage von Menschen, die sich für die psychologische Venentherapie interessieren, lautet: Kann man damit auch Besenreißer behandeln?
Besenreißer nennt man Krampfadern, die ganz klein sind und ganz oberflächlich in der Haut Netze bilden. Manche Frauen haben keine großen Krampfadern, sondern nur Besenreißer. Es handelt sich hier also vor allem um ein kosmetisches Problem. Dieses ist aber sehr vordringlich, denn Besenreißer sieht man auch aus großer Entfernung und manchmal deutlicher als große Krampfadern.
Dagegen muss man also etwas tun. Die Angebote der Phlebologen sind hier spärlich. Entweder Sie lassen sich Polidocanol einspritzen, diesen giftigen Schaumbildner, der oft durch bräunliche Verfärbung der Haut das kosmetische Problem noch erhöht – und leider sehr oft nicht zu einem Verschluss der Besenreißer führt. Oder Sie lassen sich Besenreißer mit Laser wegmachen, eine schmerzliche Prozedur vergleichbar mit dem Vorgang einer Tätowierung. Wenn Sie ausgedehnte Besenreißernetze haben und sich für die Lasermethode entscheiden, müssen Sie schon starke Nerven haben.
Kann in diesem Fall die Einspritzung von Kochsalzlösung durchgeführt werden? In den alten Büchern heißt es, dass man hochprozentiges Kochsalz nur in Krampfadern spritzen darf, die dicker als 2 mm sind. Für diesen Hinweis war damals aber, wie ich vermute, das klägliche Arbeitsmaterial verantwortlich. Wenn Nadeln dicker als 1 mm sind, ist es schwierig, Besenreißer zu behandeln, die selten diese Stärke erreichen.
Ich habe das Spritzen von Besenreißern mit Polidocanol in einem Kurs gelernt. Dabei wurde eine kleine Insulinnadel von 0,3 mm Durchmesser genommen und das möglichst stark aufgeschäumte Mittel am Beginn eines Besenreißerkranzes eingespritzt. Diese Therapie erfordert erhebliches Geschick und ist zeitaufwendig. Sich hier in einem Arbeitsgang eine Stunde über ein Bein zu beugen und insgesamt vielleicht 100 Mal einzustechen ist keine Seltenheit.
Es ergab sich zufällig, dass ich mit Dr. Eichele, den Apotheker, der mich mit seinen Kochsalzzubereitungen versorgt, über das Thema sprach. Dass 27%ige Kochsalzlösung zu gefährlich wäre, meinte auch er.
„ Wie steht es dann mit 10%iger Lösung?“ fragte ich ihn.
„ Könnte funktionieren. Aber es kann sein, dass die Lösung zu schnell verdünnt wird und Sie keine Verschlussraten bekommen. Ich lasse mir da was einfallen und schicke es Ihnen zu.“
Zwei Wochen später bekam ich verschiedene Ampullen 10%iger Kochsalzlösung mit der Post. Einmal an einen Zucker gebunden, um die Fließgeschwindigkeit durch die Ader zu hemmen, dann wieder in Reinform. Ich habe beide Zubereitungen verwendet, und die Ergebnisse waren ziemlich gleich. Weitere Entwicklungen von Dr. Eichele werden übrigens mittlerweile von einzelnen Heilpraktikern ausprobiert. Dazu gehört auch der Schaumbildner Tween 80, eine etwas harmlosere Variante von Polidocanol. Ich kann mir vorstellen, dass sich diese ganz gut für die Behandlung von Besenreißern eignen, doch es scheint mir dabei die Reinheit der Lehre verloren zu gehen. Das Versprechen der Kochsalztherapie ist es ja, einen körpereigenen Stoff anzuwenden, wodurch Allergien oder andere unliebsame Reaktionen von vornherein ausgeschlossen sind. Wenn man dann über einen Umweg einen künstlich erzeugten Schaumbildner verwendet, der ja auch kleine Embolien hervorrufen kann, wird man diesem Anspruch nicht mehr gerecht. Deshalb sagte ich Dr. Eichele auch, dass ich meine Experimente auf die Anwendung von 10%igem Kochsalz beschränken würde.
Ich habe mit normaler 10%iger Kochsalzlösung sehr gute Erfahrungen gemacht. Sie reicht in jedem Fall aus, Besenreißer so stark zu beeinträchtigen, dass sie sich verschließen. Wichtiger aber als diese Reaktion selbst ist die Analyse, mit welcher Ader man es wo zu tun hat, und wie groß die Menge an Kochsalzlösung sein muss, um die gewünschte Wirkung zu erreichen.
Es gibt zwei Arten von Besenreißern. Die erste entsteht durch eine Bindegewebsschwäche. Die Haut ist dünn, fast durchscheinend. Man sieht die größeren Adern blau in der Unterhaut und zusätzlich die feinen Spinnennetze der Besenreißer, die im Grunde genommen nicht viel mehr sind als erweiterte Kapillaren, die
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