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Psychopath

Psychopath

Titel: Psychopath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Ablow
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und geben ihm alles, was er braucht, um uns mit seiner Erfahrung und seinem Wissen zur Hand zu gehen.«
     
    »Ich bin heut Morgen um acht hergekommen«, sagte Anderson. »Da waren schon elf Anrufe auf dem Anrufbeantworter. Alle von Reportern. Also bin ich losgegangen und hab mir die Zeitungen besorgt. Die Washington Post, der Globe und der Herald liegen auf deinem Schreibtisch.«
    Clevenger ging über den Flur in sein eigenes Büro, griff sich das Telefon und wählte Kane Warners Nummer. Er breitete die Zeitungen auf seinem Schreibtisch aus, während er darauf wartete, dass sich jemand meldete.
    »Direktor Warners Büro«, sagte eine Männerstimme.
    »Frank Clevenger hier.«
    »Einen Moment, Doktor.«
    Clevenger blätterte die Zeitungen durch. Der Artikel im Globe war nicht ausführlicher als der in der Times, aber der Herald brachte zwei volle Seiten über den Highwaykiller, einschließlich einer groben Landkarte mit den Fundorten der Leichen und eines drei Spalten breiten Fotos von Clevenger, das bei der Pressekonferenz nach Abschluss des Falls Bishop auf Nantucket aufgenommen worden war.
    »Dr. Clevenger?«, meldete Warner sich endlich.
    Clevenger begann, hinter seinem Schreibtisch auf und ab zu wandern. »Was ziehen Sie hier ab?«
    »Wie bitte?«
    »Ich hatte Ihnen gesagt, dass ich mich noch nicht entschieden hätte, ob ich mitmache.«
    »Sie regen sich wegen der Presseberichte auf?«
    »Wissen Sie was? Lecken Sie mich doch ...« Er machte Anstalten aufzulegen.
    »Moment. Bitte. Ich hab die Story nicht durchsickern lassen.«
    Clevenger sah aus dem Augenwinkel einen Transporter von den New England Cable News vor dem Bürogebäude halten. »Und Sie erwarten, dass ich das ...«
    »Ich habe geantwortet, als die AP angerufen hat. Ein ›Kein Kommentar‹ hätte die Story auch nicht begraben. Aber ich schwöre, ich hab den Stein nicht ins Rollen gebracht. Ich habe jeden gefragt, der gestern mit uns zusammen in dem Konferenzzimmer gesessen hat; sie streiten alle ab, etwas nach außen gegeben zu haben. Ich weiß nicht, wie es passiert ist.«
    »Lassen Sie mich uns beiden viel Zeit und Ärger ersparen«, sagte Clevenger. »Ich arbeite nicht mit an dem Fall.«
    »Ich möchte Sie bitten, etwas länger darüber nachzudenken. Sie ...«
    Ein zweiter Telefonanschluss in Clevengers Büro fing an zu klingeln, dann ein dritter. »Meine Entscheidung lautet ›Nein‹«, erklärte Clevenger. »Kategorisch. Endgültig. Verstanden? Ich werde der Presse erzählen, dass ich aus persönlichen Gründen abgelehnt habe. Sie können ihnen das Gleiche erzählen. Ich hoffe, damit können Sie Ihr Gesicht wahren. Es ist nicht meine Absicht, irgendjemanden bloßzustellen.«
    »Würde ein Gespräch über Ihr Honorar helfen?«, fragte Warner.
    »Haben Sie gehört, was ich gesagt habe?«
    Just als die Telefone aufhörten zu klingeln, fuhr draußen ein zweiter Übertragungswagen vor – diesmal von Channel 7.
    »Ich habe die Genehmigung, auf bis zu fünfhundert pro Stunde zu gehen. Das ist eine hohe Summe für uns.«
    »Hören Sie«, sagte Clevenger, während er zuschaute, wie Satellitenmasten aus den Übertragungswagen ausgefahren wurden. »Zahlen werden nichts an meiner Entscheidung ändern. Es geht nicht ums Geld.« Aus dem Augenwinkel sah er North Anderson in der Tür zu seinem Büro stehen. Er winkte ihn herein.
    »Wie steht’s mit der Zahl vierzehn?«, fragte Warner.
    Anderson setzte sich in den Besuchersessel vor Clevengers Schreibtisch.
    »Vierzehn ...«, sagte Clevenger.
    »Opfer.«
    Clevenger schwieg.
    »Vierzehn Tote, Doktor. Und ich sage Ihnen rundheraus: Wir haben nicht eine einzige Spur. Sie sind für mich nicht nur ein Aushängeschild. Ich brauche Sie.«
    Neunundvierzig Komma neun Prozent von Clevenger wollten ›Ja‹ sagen, wollten ihre Kräfte mit denen des Highwaykillers messen, wollten sich in eine würdige und aufzehrende Mission stürzen, die alle Zweifel über den Wert seiner Existenz zerstreuen würde – ob sein Leben erfüllt war, ob er wirklich gut war, ob er einem Sohn ein Vater sein konnte. Die Möglichkeit einer Romanze mit Whitney McCormick hinzugerechnet, hätte es normalerweise kein Halten mehr für ihn gegeben. »Ich kann nicht. Nicht jetzt«, sagte er. »Das hier ist keine Sache, die man halbherzig angehen kann. In diesen Fall einzusteigen bedeutet, sich mit Haut und Haar darin zu versenken. Es bedeutet, den Fall zu leben und zu atmen, und zwar so lange, wie er andauert. Ich bin nicht in der Lage, das zu

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