Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Psychopath

Psychopath

Titel: Psychopath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Ablow
Vom Netzwerk:
ich hab ...« Sie wurde rot.
    »Du hast was?«
    »Deine Hand gehalten.«
    Jonah stockte schier der Atem. Er konnte Naomis Hand in der seinen fühlen. »Und?«
    »Und dann ...« Sie begann zu kichern.
    »Dann ...«
    Sie versuchte, ihr Lachen zu unterdrücken. »Ich hab dich von mir weggestoßen, und du bist in den See gefallen und ertrunken.« Sie zuckte mit den Achseln. »Ich schätze, du hast nicht schwimmen können. Tut mir Leid.«
    »Und dann bist du aufgewacht?«, fragte Jonah.
    »Mh-hm.«
    »Dir war sehr kalt.«
    »Ich hab gefroren«, bestätigte sie.
    »Und du hattest Schwierigkeiten, Luft zu bekommen.«
    »Ich konnte kaum atmen.« Sie sah Jonah durchdringend an. »He, woher kennst du den Rest meines Traums?«
    Jonah wusste, dass Naomi in ihrem Traum ihre eigenen Ängste auf ihn projizierte. Ihre wirkliche Sorge war, dass er sie wegstoßen würde – dass er sie ganz nah an ihre innersten Gefühle heranlocken und sie dann in den Abgrund schubsen und ihrem Schicksal überlassen würde. Und tief in ihrem Herzen befürchtete Naomi, es würde sie umbringen, wenn Jonah das täte. Sie wäre außerstande, sich nach einem weiteren Verrat über Wasser zu halten. Deshalb war beim Aufwachen sie es, die das Gefühl hatte zu ertrinken. »Ich weiß eine Menge über Träume«, sagte Jonah. Er machte eine Pause. »Willst du das Wichtigste über deinen wissen?«
    »Ja. Was?«
    Er zwinkerte ihr zu. »Ich werd deine Hand ganz fest halten, wenn wir je an einem See spazieren gehen.«
    Sie verdrehte die Augen. »Ich würd dich nie in echt hineinstoßen«, versicherte sie.
    »Ich würde dich auch nie hineinstoßen«, versprach er. »Darauf kannst du dich verlassen.«
    »Okay«, sagte sie.
    »Ich seh dich also nachher?«, fragte er.
     
    »See you later, alligator.«
    »In a while, crocodile.«
     
     

8
     
    Clevenger kam kurz nach neun zur Arbeit, hängte seine Jacke in den Garderobenschrank im Flur und steckte seinen Kopf in North Andersons Büro. »Wie läuft’s?«
    »Richie Egbert braucht umgehend diesen Bericht«, sagte Anderson, ohne ihn eines Blickes zu würdigen. »Wie sich herausgestellt hat, haben einige der Zeugen, die gegen Sonny Raveno aussagen sollen, ernstliche Glaubwürdigkeitsprobleme.« Er fing an zu tippen. »Egbert nimmt sie morgen ins Kreuzverhör.«
    »Ich schätze, das ist eine gute Nachricht.«
    »Für Sonny«, sagte Anderson. Das Telefon klingelte, doch er tippte weiter.
    »Soll ich rangehen?«, fragte Clevenger.
    »Es klingelt schon den ganzen Morgen.« Anderson nahm einen Stapel rosa Memozettel von seinem Schreibtisch, drehte sich schwungvoll mit seinem Schreibtischsessel herum und hielt sie Clevenger hin. »Ich muss diesen Bericht fertig kriegen.«
    Clevenger nahm die Zettel und blätterte sie kurz durch. Eine Bitte um Rückruf bei Cary Shuman vom Boston Globe. Ein Anruf von Tom Farmer vom Herald. Dann drei Anrufe von Josh Resnek vom Chelsea Independent. »Was zum Teufel ist los?«
    Anderson griff nach einer Zeitung auf seinem Schreibtisch. »Die New York Times von heute«, sagte er und reichte sie Clevenger.Clevenger überflog die Schlagzeilen. »Kriege ich hier irgendwas nicht mit?«
    »Nicht beleidigt sein. Du bist unterhalb der Falzung.«
    Clevenger drehte die Zeitung um. Sein Blick blieb an der Schlagzeile in der unteren rechten Ecke der Titelseite hängen: H IGHWAYKILLER – FBI SUCHT H ILFE BEI UNABHÄNGIGEM FORENSISCHEM E XPERTEN . »Diese dreckigen ... Ich hatte beschlossen, den Fall nicht zu übernehmen.«
    »Du hast rundheraus abgelehnt?«, fragte Anderson.
    »Ich hab gesagt, ich bräuchte Zeit, mir die Sache zu überlegen. Ich habe mich gestern Abend entschieden.«
    »Ich schätze, das FBI hat seine eigenen Wünsche und Ziele. Während du über deine sinniert hast, haben sie ihre über die Nachrichtenagenturen hinausposaunt.«
    Clevenger spürte, wie sein Blutdruck stieg, während er die ersten zwei Absätze las:
     
    A SSOCIATED P RESS
    Das Federal Bureau of Investigation hat sich unter dem wachsenden Druck, die als Highwaymorde bekannten Verbrechen aufzuklären, die Hilfe von Dr. Frank Clevenger gesichert, einem in Boston ansässigen forensischen Psychiater, der vor zwei Jahren durch die Aufklärung des Mordes an Brooke Bishop, der Tochter von Milliardär Darwin Bishop, bekannt wurde.
    »Das FBI wird nichts unversucht lassen«, versprach Kane Warner, der Direktor der Abteilung für Verhaltensforschung der Bundesbehörde. »Wir haben uns an einen der klügsten Köpfe seines Metiers gewandt

Weitere Kostenlose Bücher