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Psychopath

Psychopath

Titel: Psychopath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Ablow
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zurückverfolgen zu den Traumata seines frühen Lebens, aus denen sie geboren worden war. Er wollte ihn dazu bringen, um seine eigene Zerstörung zu trauern, statt sie immer von neuem zu wiederholen.
    Das wäre in der Tat eine Wiederauferstehung, eine Wiedergeburt des gequälten Kindes im Innern des Mörders.
    Jenes Kind hatte ein Gewissen, konnte Schuld empfinden und konnte möglicherweise überredet werden, den Mörder auszuliefern oder dafür zu sorgen, dass er einen Fehler beging.
    Das Kind sehnte sich nach Intimität. Um auch nur die geringste Chance zu haben, die Gewaltakte des Highwaykillers aufzuhalten, würde Clevenger diese Intimität bieten müssen.
    Doch das Kind wurde auch von Angst verzehrt. Wenn Clevenger versuchte, ihm zu früh zu nah zu kommen, würde es davonlaufen.
    Clevenger begann zu tippen:
     
    Ich erkläre mich bereit, auf jeden Ihrer Briefe zu antworten. Ich akzeptiere, dass Sie mir alles sagen werden, was Sie sagen können, ohne Ihre Freiheit aufs Spiel zu setzen. Ich werde Ihnen alles sagen, was ich sagen kann, ohne dadurch die Privatsphäreanderer, einschließlich der meines Sohns, zu verletzen.
    Ich weiß, dass Sie tief im Herzen kein Mörder sind. Ihre Güte wurde wieder und wieder von etwas überwältigt, das Ihnen fremd ist. Einem Parasiten in Ihrem Innern, der einen so unerträglichen Hunger weckt, dass Sie ihn mit dem Leben anderer stillen müssen. Ich werde diesen Parasiten den Highwaykiller nennen. Welchen Namen soll ich dem Rest von Ihnen geben?
    Wie wurden Sie infiziert? Was in Ihrem Leben hat Ihnen den größten Schmerz bereitet? Erinnern Sie sich daran, wann Sie als Kind die größte Angst empfunden haben? Ist Ihnen je klar geworden, warum Sie unter einer »lähmenden Schulphobie« gelitten haben? In welchem Alter war dieser Zustand am schlimmsten? Was passierte zu jenem Zeitpunkt bei Ihnen daheim?
    Wie haben sich Ihre Angstzustände angefühlt – physisch und emotional?
    Wenn Sie sagen, dass Ihre Mutter ohne Fehl und Tadel und Ihr Vater ein Ungeheuer war, wirft das viele unbeantwortete Fragen auf. In welcher Weise genau hat sie ihre Herzensgüte bewiesen, und in welcher Weise genau hat er Sie leiden lassen? Sind sie geschieden? Wenn nicht, was hat sie zusammenbleiben lassen? Leben sie noch?
    Von wem wurden Ihre dreihundert Geliebten angezogen – vom Highwaykiller oder von Ihnen? Wessen Verlangen haben sie gestillt – seines oder Ihres? Ist es ein Verlangen nach emotionaler Vereinigung, sexueller Vereinigung oder beidem?
    In welchem Krieg haben Sie gedient? Wenn in Vietnam, in welchen Provinzen? Haben Sie Gefechtssituationen erlebt?
    Wenn es uns gelingt, den Mörder aus Ihnen auszutreiben, was bleibt dann übrig? Wer sind Sie ohne den Highwaykiller?
    Wann sind Sie sich zum ersten Mal seiner Existenz bewusst geworden?
    Wie fühlen Sie sich, direkt nachdem der Highwaykiller zugeschlagen hat? Wie oft hat er getötet? Führen Sie alle Orte auf, an denen Leichen zu finden sind.
    Sie haben mir eine Reihe von Fragen gestellt. Um auf die erste zu antworten, zählt zu den Verbrechen, die an mir begangen wurden, dass ich von meinem Vater geschlagen und gedemütigt worden bin. Wie Sie selbst habe ich Erfahrung aus erster Hand mit brutalen Männern. Die Antwort auf die zweite Frage nach den Verbrechen, deren ich mich schuldig gemacht habe, lautet, dass ich jahrelang versucht habe, meinen Schmerz mit Alkohol und Drogen zu betäuben.
    Welche Drogen haben Sie benutzt, um den Highwaykiller in Schach zu halten?
    Was machen Sie mit dem Blut, das Sie den Opfern abnehmen?
    Da Sie offensichtlich die Worte großer Männer gelesen haben, schließe ich mit einem Zitat von Thomas Hardy: »Wenn es einen Weg zum Besseren gibt, dann den, einen unerschrockenen Blick auf das Schlimmste zu werfen.«
    Lassen Sie uns in diesem Sinne beginnen, zwei Männer gegen einen Mörder.
    Dr. Frank Clevenger
     
    Als Clevenger an jenem Abend nach Hause kam, saß Billy Bishop am Tisch im Esszimmer. Er trug nur eine Jeans, kein Oberteil, und das »Let it Bleed« der Tätowierung auf seinem durchtrainierten Rücken war unübersehbar, während er sich über den Berg aus Büchern und Dutzenden von fotokopierten Zeitungsartikeln beugte, die er vor sich ausgebreitet hatte. »Was ist denn das alles?«, fragte Clevenger und trat hinter ihn. Dann sank ihm der Mut, als er die Schlagzeilen der Zeitungen überflog, alle über den Highwaykiller. Die Bücher handelten von Serienmördern. Eine düstere Ahnung ergriff ihn.
    Billy warf

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