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Psychose: Thriller (German Edition)

Psychose: Thriller (German Edition)

Titel: Psychose: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blake Crouch
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habe keine Ahnung, wer Sie sind. Ich lasse Sie auf keinen Fall in mein Haus.«
    »Sie werden hören wollen, was ich zu sagen habe.«
    »Sagen Sie es mir durch die Tür.«
    »Das kann ich nicht.«
    »Dann kommen Sie morgen früh wieder. Dann werde ich mit Ihnen reden.«
    »Wenn ich gehe, werden Sie mich nie wiedersehen, Mrs. Burke. Und glauben Sie mir, das wäre eine Tragödie für Sie und für Ben. Ich schwöre Ihnen … Ich will Ihnen nicht schaden.«
    »Verschwinden Sie von meinem Grundstück oder ich rufe die Polizei.«
    Der Mann griff in seine Tasche und zog ein Polaroidfoto hervor.
    Als er es vor den Spion hielt, spürte Theresa, wie etwas in ihr zerbrach.
    Es war ein Foto von Ethan, der auf einem stählernen Operationstisch lag, nackt und von klinisch blauem Licht angestrahlt. Seine linke Gesichtshälfte sah eingefallen aus und sie konnte nicht erkennen, ob er am Leben oder tot war. Bevor sie überhaupt wusste, was sie tat, griff ihre Hand nach der Kette und schob den Bolzen zur Seite.
    Als Theresa die Tür öffnete, klappte der Mann gerade seinen Regenschirm zusammen und lehnte ihn an die Wand. Hinter ihm prasselte der Regen zu Boden und das weiße Rauschen einer schlafenden Stadt war zu hören. Ein dunkler Mercedes Sprinter parkte ein Stück weit die Straße hinunter. Den hatte sie hier noch nie gesehen, und sie fragte sich, ob das sein Wagen war.
    »David Pilcher«, stellte sich der Mann vor und reichte ihr die Hand.
    »Was haben Sie ihm angetan?«, fragte Theresa und ignorierte seine Hand. »Ist er tot?«
    »Darf ich reinkommen?«
    Sie machte einen Schritt nach hinten und Pilcher betrat das Haus. Auf seinen schwarzen Budapestern glänzten Regentropfen.
    »Ich kann sie ausziehen«, meinte er und deutete auf seine Schuhe.
    »Das müssen Sie nicht.«
    Sie führte ihn ins Wohnzimmer, wo sie sich einander gegenüber hinsetzten, Theresa auf die Couch und Pilcher auf einen Holzstuhl, der sonst am Esstisch stand.
    »Haben Sie hier heute Abend gefeiert?«, erkundigte er sich.
    »Wir haben das Leben meines Mannes gefeiert.«
    »Klingt nett.«
    Auf einmal überkam sie eine gewaltige Müdigkeit und sie konnte das Licht der Deckenlampe kaum noch ertragen.
    »Warum haben Sie ein Foto meines Mannes, Mr. Pilcher?«
    »Das ist unwichtig.«
    »Für mich nicht.«
    »Was wäre, wenn ich Ihnen sage, dass Ihr Mann noch am Leben ist?«
    Zehn Sekunden lang bekam Theresa keine Luft mehr.
    Da war das Geräusch der Spülmaschine, des Regens, der auf das Dach prasselte, ihres pochenden Herzens und sonst nichts.
    »Wer sind Sie?«, fragte sie.
    »Das ist unwichtig.«
    »Wie soll ich Ihnen dann vertauen …«
    Er hob eine Hand und die Falten um seine Augen wurden intensiver. »Hören Sie mir am besten einfach zu.«
    »Sind Sie von der Regierung?«
    »Nein, aber es ist wirklich unwichtig, wer ich bin. Wichtig ist, was ich Ihnen anzubieten habe.«
    »Ethan ist am Leben?«
    »Ja.«
    Es schnürte ihr die Kehle zu, aber sie riss sich zusammen.
    »Wo ist er?« Sie brachte nur noch ein Flüstern heraus.
    Pilcher schüttelte den Kopf. »Ich könnte hier sitzen und Ihnen alles sagen, aber Sie würden es mir nicht glauben.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Erfahrung.«
    »Sie werden mir nicht sagen, wo mein Mann ist?«
    »Nein, und wenn Sie das noch einmal fragen, stehe ich auf, gehe durch die Tür und Sie werden mich nie wiedersehen, was bedeutet, dass Sie auch Ethan nie wiedersehen werden.«
    »Ist er verletzt?« In ihrem Inneren machten sich alle möglichen Gefühle breit und drohten, sie zu erdrücken.
    »Es geht ihm gut.«
    »Wollen Sie Geld? Ich kann …«
    »Ethan muss nicht freigekauft werden. Das hier hat nichts mit Geld zu tun, Theresa.« Pilcher rutschte nach vorn, sodass er jetzt nur noch auf der Stuhlkante saß, und starrte sie mit seinen durchdringenden schwarzen Augen an, deren Intensität seine große Intelligenz anzudeuten schien. »Ich mache Ihnen und Ihrem Sohn ein einmaliges Angebot.«
    Er griff in die Innentasche seines Mantels und holte vorsichtig zwei eineinhalb Zentimeter hohe Glasphiolen heraus, die er auf den Wohnzimmertisch stellte. Sie waren mit winzigen Korken verschlossen.
    »Was ist das?«, wollte Theresa wissen.
    »Eine Wiedervereinigung.«
    »Eine Wiedervereinigung?«
    »Mit Ihrem Mann.«
    »Das ist ein Witz …«
    »Nein, ist es nicht.«
    »Wer sind Sie?«
    »Mein Name ist alles, was ich Ihnen verraten kann.«
    »Nur dass er mir gar nichts sagt. Und was genau erwarten Sie von mir? Dass ich das trinke und

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