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Psychose: Thriller (German Edition)

Psychose: Thriller (German Edition)

Titel: Psychose: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blake Crouch
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Secret-Service-Ausweis, aber es war nicht seiner.
    Der Ausweis war auf den Namen William V. Evans ausgestellt.
    »Wo ist meiner?«, erkundigte sich Ethan.
    »Tja. Wo. William Evans. Special Agent. Secret Service. Abteilung Boise. Woher wussten Sie doch gleich, dass er es war, der in dem verlassenen Haus lag?«
    »Ich habe es Ihnen doch gesagt. Ich wurde hergeschickt, um ihn und Kate Hewson zu suchen.«
    »Ja, richtig. Ich vergesse das ständig. Ich habe übrigens Ihren Agent Hassler in Seattle angerufen. Er hat nie von Ihnen gehört.«
    Ethan wischte sich noch mehr Blut aus dem Gesicht und beugte sich auf seinem Stuhl vor.
    »Ich weiß nicht, was Sie bezwecken, was für ein Spiel …«
    »Meine Theorie lautet, dass Agent Evans Sie verfolgt und hier in Wayward Pines endlich eingeholt hat. Also haben Sie ihn ermordet und seinen Partner, Agent Stallings, entführt, um mit ihm in Ihrem Wagen zu flüchten. Doch als Sie die Stadt verlassen wollten, hatten Sie Pech und wurden in einen Autounfall verwickelt. Stallings kommt dabei um und Sie erleiden eine schwere Kopfverletzung. Vielleicht lockert sich dabei auch eine Schraubeund als Sie aufwachen, glauben Sie tatsächlich, ein Agent des Secret Service zu sein.«
    »Ich weiß, wer ich bin.«
    »Wirklich? Finden Sie es nicht seltsam, dass Ihr Ausweis nirgendwo zu finden ist?«
    »Weil er absichtlich zurückge…«
    »Genau, wir sind alle in eine riesige Verschwörung verwickelt.« Pope lachte. »Ist Ihnen schon mal in den Sinn gekommen, dass niemand Ethan Burkes Ausweis finden kann, weil er gar nicht existiert? Weil
Sie
nicht existieren?«
    »Sie sind verrückt.«
    »Ich glaube, jetzt projizieren Sie von sich auf andere, Partner. Sie haben Agent Evans ermordet …«
    »Nein.«
    »… Sie kranker, psychopathischer Irrer. Womit haben Sie ihn erschlagen?«
    »So ein Unsinn!«
    »Was ist die Mordwaffe, Ethan?«
    »Verpissen Sie sich!«
    Ethan spürte, wie der Zorn in ihm explodierte. Reine, entflammbare Wut.
    »Wissen Sie«, meinte Pope, »ich bin mir nicht sicher, ob Sie nur ein verdammt guter Lügner sind oder ob Sie Ihr Lügenkonstrukt tatsächlich glauben.«
    Ethan stand auf.
    Er war wacklig auf den Beinen.
    In seiner Magengrube breitete sich Übelkeit aus.
    Blut floss ihm ins Gesicht und tropfte in eine winzige Pfütze auf dem Betonboden.
    »Ich verschwinde«, verkündete Ethan und deutete auf die Tür hinter dem Sheriff. »Machen Sie die Tür auf.«
    Pope bewegte sich nicht. »Setzen Sie sich lieber wieder hin, bevor Sie sich noch richtig wehtun«, meinte er mit der Zuversicht eines Mannes, der schon oft das getan hatte, was er ihm jetzt androhte, und der es nur zu gern wieder tun würde.
    Ethan ging um den Tisch herum und am Sheriff vorbei zur Tür.
    Er zog am Griff.
    Verschlossen.
    »Setzen Sie sich wieder hin. Wir haben noch nicht mal richtig angefangen.«
    »Machen Sie die Tür auf.«
    Pope stand langsam auf, drehte sich um und baute sich vor Ethan auf. Sein Atem roch nach Kaffee. Auf seinem Hemd waren Flecken. Er war zehn Zentimeter größer und bestimmt dreißig Kilo schwerer als Ethan.
    »Glauben Sie, ich könnte Sie nicht zwingen, sich wieder hinzusetzen, Ethan? Dass ich dazu nicht in der Lage wäre?«
    »Das ist eine illegale Inhaftierung.«
    Pope grinste. »Da irren Sie sich. In diesem Raum gibt es keine Gesetze und keine Regierung. Hier gibt es nur Sie und mich. Ich bin die einzige Autorität in Ihrer kleinen Welt, deren Grenze diese Mauern sind. Ich könnte Sie auf der Stelle töten, wenn ich das wollte.«
    Ethan lockerte seine verspannten Schultern und hob beide Hände mit den Handflächen nach oben, weil er hoffte, dass Pope das für ein Zeichen der Unterwerfung und Niederlage halten würde.
    »Okay, Sie haben recht«, meinte er mit eingezogenem Kopf … »Wir sollten weiterreden …«
    … und stieß sich mit den Fußballen ab, als wäre er eine Sprungfeder, um seine Stirn direkt in Popes Nase zu rammen.
    Die Knorpel knackten und das Blut spritzte Ethan in die Haare, als er Pope an seinen breiten Oberschenkeln packte und ihn an den Beinen hochhob, während der Sheriff versuchte, Ethans Hals zwischen seinem Bizeps und dem Unterarm einzuquetschen, aber er kam zu spät.
    Pope verlor den Boden unter den Füßen, der durch das heruntergetropfte Blut noch glitschiger geworden war, und Ethan hievte das beachtliche Gewicht des Mannes in die Luft.
    Er bohrte seine Schulter in den Magen des anderen und rammte ihn auf den Boden.
    Pope stieß die Luft aus und Ethan

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