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Psychose: Thriller (German Edition)

Psychose: Thriller (German Edition)

Titel: Psychose: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blake Crouch
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erraten.«
    »Waffen?«
    »Leider konnte ich keine in die Finger bekommen.«
    Ethan zog einige Dinge heraus: ein langärmliges schwarzes T-Shirt, eine schwarze Jeans, schwarze Schuhe, zwei Dutzend Wasserflaschen …«
    »Schalten Sie das Licht aus!«, fuhr ihn Beverly an.
    Ethan schaltete die Taschenlampe aus.
    »Sie müssen sofort gehen«, meinte sie dann. »Sie kommen.«
    »Ich muss mich erst noch anziehen und …«
    »Sie sind schon auf dem Friedhof. Ich kann ihre Taschenlampen sehen.«
    Ethan ließ alles auf dem Boden liegen und ging zur Eisentür. Draußen in der Dunkelheit waren zwischen den Grabsteinen vier Lichtpunkte zu erkennen.
    Sie schienen nur etwa dreißig Meter weit weg zu sein, auch wenn man die Entfernung bei diesem Wetter schlecht einschätzen konnte.
    Die Telefone klingelten nicht mehr.
    »Sie müssen zum Fluss am südwestlichen Stadtrand«, flüsterte Beverly Ethan ins Ohr. »Diesen Weg wollten Bill und ich auch nehmen. Das ist die einzige Richtung, die wir noch nicht genau erkundet haben. Bill ist ein Stück weit gegangen und meinte, dass es vielversprechend aussehen würde.«
    »Wo treffen wir uns?«
    »Gehen Sie einfach zum Fluss und weiter stromaufwärts. Ich werde Sie schon finden.«
    Beverly zog sich die Kapuze ihres Ponchos über den Kopf, verließ das Mausoleum und lief in die Nacht hinaus. Ethan hörte, wie sich ihre Schritte entfernten, die er in dem strömenden Regen bald nicht mehr hören konnte.
    Er stand auf der Schwelle und sah zwischen den näherkommenden Lichtern und der dunklen Gruft hin und her, während er überlegte, ob er zwei Minuten Zeit hatte, um sich anzuziehen und ein paar Vorräte einzustecken, oder ob er einfach loslaufen sollte.
    Die Lichter kamen immer näher. Alle vier schienen sich auf das Mausoleum zuzubewegen und inzwischen konnte er auch Stimmen hören.
    Entscheide dich, verdammt noch mal.
    Er vergeudete kostbare Sekunden.
    Wenn sie dich erreichen, während du noch in der Gruft bist, bist du tot. Da gibt es keinen Fluchtweg und sie könnten schneller hier sein, als du brauchst, um dich anzuziehen.
    Er lief los.
    Mit nichts als seinem Krankenhaushemd am Leib, ohne Schuhe, sodass seine nackten Füße schmatzende Geräusche im Gras und den Schlammlöchern machten.
    Der Regen prasselte auf ihn herab.
    Er hatte Schmerzen.
    Und Schüttelfrost.
    Seine linke Achillessehne schien bei jeder Anspannung reißen zu wollen.
    Er blendete all das aus, die Angst, die Qualen, die Kälte, und rannte zwischen den Pinien und den Grabsteinen hindurch.
    Die vier Lichtpunkte hinter ihm schienen seine Flucht nicht bemerkt zu haben, da sie sich noch immer auf dem Weg zum Mausoleum befanden.
    In der völligen Finsternis drohte er die Orientierung zu verlieren. Er hatte keine Ahnung, ob er in Richtung Norden oderSüden lief, aber er rannte weiter, bis er vor einer Steinmauer stand, der altersschwachen Grenze des Friedhofs.
    Er kletterte hinauf, saß rittlings darauf und gönnte sich eine kurze Pause, um Luft zu holen und zurückzublicken.
    Noch mehr Lichter.
    Wenigstens ein halbes Dutzend mehr als am Anfang, und jede Sekunde tauchten weitere dahinter auf. Eine mächtige Armee aus Glühwürmchen, die aus dem Dunkeln kam und sich so stark wackelnd auf ihn zubewegte, dass er befürchtete, die Menschen, die sie in den Händen hielten, liefen ebenfalls.
    Ethan ließ den Mikrochip auf der Mauer liegen.
    Dann schwang er die Beine auf die andere Seite und sprang auf den Boden, wo ihn der Schmerz in seiner linken Achillessehne zusammenzucken ließ. Doch er ignorierte ihn und rannte auf eine gemähte Wiese hinaus.
    Auf der anderen Seite konnte er einen Spielplatz erkennen, während der Regen durch den Lichtkegel einer Straßenlaterne fiel.
    Weiter hinten zwischen einigen dunklen Pinien sah er noch mehr Taschenlampen und hörte weitere Stimmen.
    Auf dem Friedhof ertönte ein Schrei, und obwohl er nicht wusste, ob er damit gemeint war, wurde er schneller.
    Als er sich der Schaukel und der Rutsche näherte, wurde ihm bewusst, wo er sich befand, und das Blubbern des fließenden Wassers, das er trotz des Regens und seines pochenden Herzens hören konnte, bestätigte es.
    Auch wenn er es im Dunkeln nicht sehen konnte, wusste er, dass zu seiner Linken das grasbewachsene Flussufer lag, an dem er vor fünf Tagen zum ersten Mal in Wayward Pines aufgewacht war.
    Und der Fluss.
    Er wäre beinahe darauf zugelaufen, aber dann sah er auf einmal ein Licht an der Stelle, an der sich seiner Meinung nach das

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