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Psychose: Thriller (German Edition)

Psychose: Thriller (German Edition)

Titel: Psychose: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blake Crouch
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überquerte die Straße und betrat die Gasse.
    Er schaltete seine Taschenlampe ein und richtete sie auf Ethan.
    »Wer ist da?«
    Ethan konnte seinen eigenen Atem in der kalten Luft sehen.
    »Ich bin’s«, erwiderte Ethan und ging auf den anderen zu. »Hast du ihn gesehen?«
    »Wer sind Sie?«
    Das Licht fiel noch immer auf Ethans Gesicht und er hoffte, der Mann würde sein Lächeln sehen und begreifen, dass der Wahnsinn direkt auf ihn zukam.
    Die Augen des Mannes wurden groß, als Ethan so dicht herankam, dass er die Verletzungen, das Blut und sein zerstörtes Gesicht erkennen konnte, aber seine Reaktion – die Axt zum Schwung auszuholen – kam eine halbe Sekunde zu spät.
    Ethan hielt die Machete in einer Hand und schlug parallel zum Boden zu, und das mit so großer Kraft, dass er dem anderen den Bauch aufschlitzte.
    Die Knie des Mannes gaben nach, er fiel zu Boden und Ethan machte ihm mit drei verheerenden Schlägen den Garaus.
    Dann rannte er und das Adrenalin schoss durch seine Adern, als hätte er gerade eine Dosis Speed genommen.
    Ethan verließ die Gasse und überquerte die Seventh Street.
    Auf der rechten Seite: ein halbes Dutzend Lichtkegel etwa zwei Blocks entfernt, die sich in Richtung Stadtmitte bewegten.
    Auf der linken Seite: fünfzig oder noch mehr Menschen, die aus der Main Street um die Ecke bogen und ihre Taschenlampen einschalteten, als sie die dunkle Seitenstraße betraten.
    Ethan wurde schneller und raste in die nächste Gasse, wo er vor sich kein Licht erkennen konnte, doch trotz seines Keuchens hörte er die schnellen Schritte mehrerer Personen hinter sich.
    Er warf einen Blick nach hinten – eine Mauer aus Licht donnerte die Gasse entlang.
    Leute schrien.
    Vor ihm kam die Eighth Street schnell näher.
    Er musste eine Kursänderung in Betracht ziehen und dachte bereits über seine Möglichkeiten nach, doch er konnte sich erst entscheiden, wenn er wusste, was vor ihm lag.
    Ethan rannte auf die Eighth Street.
    Links: niemand.
    Rechts: ein einziges Licht zwei Blocks entfernt.
    Er lief nach rechts und preschte im Sturmlauf über die Straße.
    Er sprang über die Bordsteinkante und landete auf dem Bürgersteig, wo er beinahe über einen Betonvorsprung gestolpert wäre, doch irgendwie gelang es ihm, auf den Beinen zu bleiben.
    Zwanzig Meter weiter befand sich der nächste Block westlich der Main Street, und er sah sich zwei Sekunden, bevor er um die Ecke bog, um, als gerade die ersten Lichter aus der Gasse drangen.
    Mit etwas Glück hatten sie ihn nicht gesehen.
    Er rannte um die Ecke.
    Endlich Dunkelheit.
    Er blieb auf dem Gehweg und rannte so schnell er konnte im pechschwarzen Schatten der Pinien weiter.
    Die nächste Straße war ebenfalls leer und ein rascher Blick über seine Schulter bestätigte ihm, dass er nur eine HandvollVerfolger hinter sich hatte, die bestimmt zwanzig Sekunden zurücklagen.
    Ethan lief noch einen Block nach Westen und drehte dann nach Süden ab.
    Die Straße endete.
    Er hatte den Stadtrand erreicht.
    Er blieb in der Straßenmitte stehen, beugte sich vor, stützte die Hände auf die Knie und rang nach Luft.
    Jetzt kamen Menschen hinter ihm und von Westen aus näher.
    Er überlegte, zwei Blocks bergauf zurück in Richtung Main Street zu laufen, entschied sich jedoch dagegen.
    Lauf weiter. Du verspielst deinen Vorsprung.
    Direkt voraus stand ein einsames viktorianisches Haus am Waldrand.
    Ja.
    Seine Beine brannten, als er weiterrannte, die Straße überquerte und am Haus entlanghastete.
    Als er noch drei Schritte von den Pinien entfernt war, rief eine Kinderstimme: »Er läuft in den Wald!«
    Ethan sah sich um.
    Zwanzig oder dreißig Personen kamen um die Ecke des Hauses, hielten Taschenlampen in den Händen und rannten auf ihn zu, und einen kurzen Moment wunderte sich Ethan, warum ihre Proportionen so seltsam aussahen.
    Ihre Beine waren zu kurz, ihre Köpfe zu groß und sie hielten die Taschenlampen viel zu dicht am Boden.
    Kinder.
    Das liegt daran, dass das alles Kinder sind.
    Er rannte zwischen den Bäumen hindurch und saugte die vom bittersüßen Pinienduft durchtränkte Luft in sich auf.
    In der Stadt hatte er schon wenig gesehen, aber hier konnte er gar nichts mehr erkennen.
    Er musste die Taschenlampe einschalten, deren wackelnder Strahl ihn zwischen Bäumen hindurch, über verrottende Baumstämmeund an Schösslingen vorbeileitete, während er tief hängenden Ästen auswich.
    Die Kinder folgten ihm in den Wald und er hörte ihre Schritte auf dem feuchten

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