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Psychose: Thriller (German Edition)

Psychose: Thriller (German Edition)

Titel: Psychose: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blake Crouch
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die Gewalt des Wassers.
    In der Mitte reichte es ihm bis zur Brust.
    Die Strömung riss ihn von den Beinen.
    Ethan trieb flussabwärts.
    Um ihn herum war es fast stockdunkel und er hatte keine Ahnung, ob irgendwo Felsen aus dem Fluss ragten, wusste aber, dass er umkommen würde, wenn er auch nur einen davon traf.
    Er kämpfte gegen die Strömung an und schwamm mit aller Kraft.
    Seine Arme pflügten durch das Wasser, doch seine durchtränkten Stiefel waren so schwer, dass er zu keiner effizienten Beinarbeit fähig war.
    Durch ihr Gewicht zogen sie ihn mehr nach unten, als dass sie ihn antrieben.
    Nach einer panischen Minute, als seine Muskeln schon zu verkrampfen drohten, spürte er unter den Sohlen seiner Stiefel auf einmal wieder festen Boden.
    Er stellte sich hin, stemmte sich gegen die Strömung und das Wasser reichte ihm nur noch bis zur Hüfte.
    Zwölf weitere Schritte, dann war es nur noch kniehoch und dann lief er aus dem Fluss und brach am Ufer zusammen.
    Er rollte sich auf die Seite, atemlos, verausgabt, zitternd.
    Starrte auf die andere Flussseite.
    Überall waren neue Lichtpunkte zu sehen.
    Er konnte Menschen rufen hören, und es war durchaus möglich, dass sie seinen Namen riefen, aber aus dieser Entfernungwar es ihm aufgrund des tosenden Wassers nicht möglich, sie zu verstehen.
    Ethan wollte sich bewegen, wusste, dass er es tun musste, aber er konnte sich einfach nicht wieder aufrappeln. Er wollte nur noch eine weitere Minute daliegen und nach Luft schnappen.
    Auf der anderen Seite des Flusses sah er mehr Lichter, als er zählen konnte, und die meisten schienen sich etwa dreißig Meter flussaufwärts zu versammeln, wo er ins Wasser gegangen war, aber mehr und mehr Menschen liefen nach Norden und Süden und die Lichtkegel glitten an vielen Stellen über den Fluss.
    Er kniete sich hin.
    Seine Hände zitterten vor Kälte.
    Er begann zu kriechen und seine Finger gruben sich in den nassen Sand.
    In dieser einen Minute, in der er gelegen hatte, waren seine Gelenke steif geworden.
    Als er den nächsten größeren Felsen erreichte, hielt er sich daran fest und zog sich auf die Beine.
    Wasser quoll ihm aus den Stiefeln.
    Am anderen Flussufer schienen sich einhundert Menschen aufzuhalten und noch immer erschienen sekündlich weitere Lichter. Die meisten Lichtstrahlen reichten nur bis zur Mitte des Flusses, aber einige drangen auch bis auf Ethans Seite vor, und die kompakten Lichtkegel waren aufgrund des Regens noch besser zu erkennen.
    Ethan taumelte vom Wasser weg und wollte etwas mehr Distanz zwischen sich und die Lichter bringen, doch nach drei Metern stand er vor einer glatten Steinmauer.
    Er ging daran entlang, als die Stimmen von mehreren Hundert Menschen plötzlich das Tosen des Wassers übertönten.
    Einige Meter vor ihm fiel Licht auf den Felsen.
    Ethan duckte sich hinter einen Felsbrocken und sah dahinter hervor, als der Lichtstrahl langsam hinter ihm über den Stein wanderte.
    Vom Ufer fiel nun immer mehr Licht in den Fluss. Ethan konnte von der Stelle, an der er hockte, erkennen, dass mehrere Leute bis zu den Knien ins Wasser gewatet waren und nach ihm suchten, aber keiner versuchte, auf die andere Seite zu schwimmen.
    Er wollte schon hinter dem Felsen hervorkommen, als eine Stimme, verstärkt durch ein Megafon, über den Fluss hallte.
    »Ethan, kommen Sie zu uns zurück und alles ist vergessen.«
    Diese tiefe, gutturale Stimme hätte er überall wiedererkannt: Sie gehörte Sheriff Pope und wurde von den Klippen reflektiert, um zwischen den Pinien zu verhallen.
    »Sie wissen nicht, was Sie tun.«
    Eigentlich weiß ich genau, was ich tue.
    Da kein Licht auf die Felsen in seiner unmittelbaren Umgebung fiel, kam Ethan mühsam wieder auf die Beine und taumelte neben der Klippe gen Süden.
    »Wenn Sie zurückkommen, werden wir Ihnen nicht wehtun.«
    Ja, klar. Bin gleich da.
    »Sie haben mein Wort darauf.«
    Ethan hätte jetzt liebend gern ebenfalls ein Megafon gehabt.
    Andere Stimmen riefen seinen Namen über den Fluss.
    »Ethan, bitte!«
    »Sie wissen nicht, was Sie tun!«
    »Kommen Sie zurück!«
    Pope fuhr damit fort, ihm Dinge zuzurufen, aber Ethan rannte durch die Finsternis und den Regen weiter.
    Je weiter er sich von der Menschenmenge entfernte, desto weniger konnte er erkennen.
    Inzwischen humpelte Ethan mit langsamen Schritten vorwärts und er konnte sich nur noch am Gurgeln des Flusses zu seiner Linken orientieren.
    Die Stimmen hinter ihm wurden immer leiser und die Lichtpunkte verblassten.
    Sein

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