Pubertaet fuer Anfaenger
BEZIEHUNG
Die meisten Mädchen haben eine beste Freundin, mit der sie Probleme, Sorgen, Geheimnisse und Alltagsdinge besprechen. Diese Freundin wird nun sehr wichtig. Mädchen sind in dieser Phase extrem aufeinander bezogen und reagieren wie eifersüchtige Liebhaber. Was früher mit den Eltern besprochen wurde, wird nun untereinander diskutiert. Von der besten Freundin werden Vertrauen, Exklusivität, absolute Loyalität und Unterstützung erwartet. Durch diese Freundschaften lernen Teenager Vertrauen, soziale Kompetenz, Empathie, und sie entwickeln eigene Meinungen. Sie erfahren aber auch Enttäuschungen und Verrat, was fast schlimmer ist, als von einem Jungen verlassen zu werden.
Kritik zurückhaltend äußern
Gelegentlich befürchten Eltern, dass eine Mädchenfreundschaft ihrer Tochter nicht gut tut, weil sie eigene Bedürfnisse, Identität und Interessen zurückstellt und die Freundin unkritisch anhimmelt. Fragen Sie sich besonders als Mutter, wie es in Ihrer Jugend war: Wie haben Sie reagiert, wenn Ihre Eltern die beste Freundin kritisierten oder gar versuchten, sie Ihnen auszureden? Halten Sie sich mit Kommentaren und Bewertungen zurück. Signalisieren Sie jedoch die Bereitschaft für Gespräche. Kümmern Sie sich um die Interessen und Probleme Ihres Teenagers und lassen Sie den Gesprächsfaden nicht abreißen. Bei emotionalen Katastrophen wie Streit mit der Freundin oder dem Zerbrechen der Freundschaft bieten Sie gemeinsames Shoppen oder einen Friseurbesuch an, aber seien Sie vor allem eine geduldige Zuhörerin. Sollte die Freundin wirklich eine Gefahr für Ihre Tochter darstellen, etwa durch Drogenkonsum oder Kriminalität, sprechen Sie über Ihre Befürchtungen und schildern Sie Ihre Gefühle in Form von Ich-Botschaften, ohne die Freundin zu bewerten: »Ich bin der Ansicht …«, »Auf mich wirkt sie …«, »Ich finde …«
»BOAH EY, DAS GEHT JA VOLL AB HIER«: PARTYS
Ein rauschendes Fest gehört zu den schönsten Dingen im Leben und bleibt lange in Erinnerung. Man soll die Feste feiern, wie sie fallen: Geburtstag, Karneval, Sommerfest, Weihnachten, Ostern, Silvester, den Geburtstag des Goldhamsters ...
Um Feiern einen angemessenen Rahmen zu verleihen, möchten wir Ihnen und Ihrem Sprössling Anregungen geben: Tipps für die Organisation, Vorbereitung und den Ablauf, von der äußeren Gestaltung bis hin zu kulinarischen Empfehlungen.
Für Teenager ist es kein Problem, immer wieder einen Anlass zum Feiern zu finden, obwohl es Geburtstag, Weihnachten und Karneval nur einmal im Jahr gibt. Denn mit dem Eintritt ins 13. Lebensjahr ist auch wöchentlich ein besonderer Anlass ins Leben der Pubertisten getreten: das Wochenende. Wochenende und Party sind für Jugendliche dasselbe.
Partys finden zu Hause oder bei dem Ihnen bereits bekannten Freund namens »Kennst-du-nicht«, im Stadtteil »Irgendwo«, in der Straße »Weiß-ich-nicht«, und zwar von »später« bis »irgendwann« statt. Auf die Frage »Wann kommst du nach Hause?« bekommen Sie dann Antworten wie: »Wenn die Tür aufgeht.«
Wie Sie als Eltern eine solche Situation geschickt zu Ihrer Zufriedenheit auflösen können, zeigt beispielhaft der folgende Dialog zwischen Mutter und Sohn.
»You gotta fight for your right to party!«
Beastie Boys | Hip-Hop-Band aus New York, gegr. 1979
»Ich geh dann mal«
Der sechzehnjährige Sohn ist ausgehfertig gestylt und auf dem Sprung nach draußen. Er verhält sich besonders leise, um die Mutter nicht beim Lesen ihrer Frauenzeitschrift zu stören.
Sohn (beiläufig und mit der Türklinke in der Hand) : »Tschüs, ich geh dann mal.«
Mutter: »Wie, jetzt schon?«
Sohn: »Jaha. Tschüs.«
Mutter: »Bei wem findet denn nun die Party statt?«
Sohn: »Habe ich vorhin schon gesagt: Kennst du nicht.«
Mutter: »Wer kommt denn noch?«
Sohn: »Kennst du alle nicht.«
Mutter: »Und wo genau findet die Party statt?«
Sohn: »Weiß ich nicht!«
Mutter: »Wie, ›Weiß ich nicht‹? Und wie kommst du dann bitte dort hin?«
Die Mutter spürt, wie sich langsam eine gewaltige Welle von Ärger in ihr aufbaut.
Sohn: »Ich fahre mit Niklas.«
Mutter: »Aha. Und was ist das für eine Party?«
Sie denkt: »Langsam reicht es mir.«
Sohn: »Da feiert einer Geburtstag.«
Er denkt: »Langsam reicht es mir.«
Mutter: »Und wie erreiche ich dich, wenn was ist?«
Sohn: »Wenn was ist, dann ruf Oma an.«
Der Sohn versucht stets die Anerkennung der Mutter zu gewinnen, hier mithilfe seines humoristischen
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