Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Puna - Toedliche Spurensuche

Puna - Toedliche Spurensuche

Titel: Puna - Toedliche Spurensuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Scholze
Vom Netzwerk:
das Gefühl, dass Sie nur Spielchen mit mir getrieben haben. Aber jetzt ist eine Grenze erreicht .«
    »Frau Koswig, setzen Sie sich doch bitte. Sie haben das Gefühl, das ich ein Spielchen mit Ihnen getrieben habe. Das tut mir leid. Bitte setzen Sie sich doch. Bitte. Können wir darüber in Ruhe reden ?«
    »Ich verlange, dass Sie mir endlich die Wahrheit sagen, ansonsten steige ich aus dem Auftrag aus ... Und verschonen Sie mich mit ihrem Psychoscheiß !« Anja begann, ihren Armreifen zu drehen.
    »Frau Koswig, Sie sind verärgert. Sie haben das Gefühl, dass ich Spielchen mit ihnen getrieben habe. Sie haben das Gefühl, dass ich Ihnen gegenüber nicht ehrlich gewesen bin. Sie haben das Gefühl, dass ich Sie irgendwo hineingeritten habe«
    » ...»
    »Sie haben recht . Wenigstens zum Teil. Aber glauben Sie mir, ich habe das alles nicht gewollt .« .
    Ferdiand Lochner schwieg einen Augenblick und betrachtete Anja.
    »Wir müssen unbedingt die rechtmäßigen Erben für Ludwig Staller finden. Er hat vor Jahren Dokumente in unserer Firma entwendet, die heute sehr wichtig werden können. Wir sind auf der Suche nach den Erben gewesen, um die Sache schnell und ohne Aufhebens bereinigen zu können. Leider hat sich alles anders entwickelt .«
    Anja drehte weiter an ihrem Armreifen. »Was meinen Sie mit ‚ohne Aufhebens‘ ?«
    »Wir hätten sie ihnen abgekauft. Niemand hätte etwas davon mitbekommen. Leider hat aber die Konkurrenz Informationen zugespielt bekommen. Als ich Sie engagierte, ahnte ich nicht, welche Konsequenzen es für Sie haben könnte«.
    »Und worum geht es bei den Dokumenten ?«
    Ferdinand Lochner stand auf. »Entschuldigen Sie mich bitte«, sagte er und ging kurz in das Vorzimmer. Er kam mit einem Ordner zurück, legte ihn auf den Tisch und setzte sich wieder.
    »Frau Koswig, ich muss etwas ausholen ... Sagt Ihnen der Begriff hämorrhagisches Fieber etwas ?«
    »Sie meinen Ebola-Virus ?«
    »Zum Beispiel, ja. Hämorrhagisches Fieber gibt es bei verschiedenen Erkrankungen. Nur eine davon ist Ebola. Es ist gekennzeichnet durch hohes Fieber und Blutungen: innere Blutungen, Blutungen ins Gewebe, Blut in Stuhl und Urin. Dementsprechend ist mit Schock, Kreislaufzusammenbrüchen und Lähmungserscheinungen zu rechnen. Soviel zu den allgemeinen Symptomen.
    Wir forschen hier an einer bestimmten Form, die durch sogenannte Filoviridae verursacht wird: an Dengue-Fieber. Vielleicht haben Sie davon schon einmal gehört ?«
    »Ich habe vor Jahren in einem Buch über Tropenmedizin darüber gelesen, als ich mich für eine Reise nach Afrika vorbereitete. Viel stand da nicht drin«.
    »Vergessen Sie das einfach. Ja? Die Weltgesundheitsorganisation hat 2009 Dengue zu den sich am schnellsten ausbreitenden, von Moskitos übertragenen Krankheiten eingestuft. Die Zahl der Erkrankungen hat sich in den letzten 50 Jahren verdreißigfacht. Alleine daran sehen Sie schon, dass Dengue zu einem wichtigen Thema geworden ist. Schauen Sie doch einmal hier ...« Lochner blätterte in dem Ordner und zeigte eine Reihe von Zeitungs- beziehungsweise Zeitschriftenartikeln. »Selbst die hiesige Presse berichtet mittlerweile zu Dengue-Fieber. Hier, sehen Sie die Überschrift? »Dengue-Fieber wütet auf Madeira«. Gar nicht so weit weg - oder«.
    »Herr Lochner, das mag ja alles sein. Aber ich verstehe nicht, was das mit meinem Auftrag zu tun hat .«
    »Haben Sie noch etwas Geduld. Ich komme noch dazu. Aber Sie sollen das Gesamtproblem verstehen.
    Also: Dengue trägt auch den Namen ‚Knochenbrecher-Fieber‘ .«
    Anja Koswig wurde weiß im Gesicht. Bilder von Ariana auf der Trage wurden wieder lebendig. Bilder der Alpträume der vergangenen Nacht.
    Ferdinand Lochner bemerkte die Reaktion: »Entschuldigen Sie, Frau Koswig. Das war unbedacht. Ich habe nicht an Ihre Freundin gedacht. Aber: Wenn Sie diese Bezeichnung hören, muss ich Ihnen dann noch etwas zu den Schmerzen erzählen, die die das Fieber verursacht? Übertragen wird die Krankheit von weiblichen Stechmücken der asiatischen Tigermücke oder der Gelbfiebermücke. Zwei bis sieben Tage nach dem Stich von einer infizierten Mücke treten dann die Symptome auf. Grippeähnlich. Manchmal auch mit Malaria verwechselt. Hohes Fieber, Schmerzen. Hautausschlag. Danach bessern sich die Symptome und treten wenig später erneut auf. Es sind solche Schmerzen, dass man Patienten Morphine gibt, weil die normalen Schmerzmittel nicht mehr wirken. Das ist das klassische Dengue-Fieber.
    Es gibt aber auch das

Weitere Kostenlose Bücher