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Puna - Toedliche Spurensuche

Puna - Toedliche Spurensuche

Titel: Puna - Toedliche Spurensuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Scholze
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Telefonnummer von Frau von Kreyenkamp recherchieren. Sie holte ihren Laptop aus der Schublade, klappte ihn auf und griff zum Arm der Schreibtischlampe, um die Stromversorgung aus der selbstgebastelten Öse zu lösen. Aber die Öse war leer. Sie hob den Laptop an. Etwas versetzt hinter dem Gerät lag das Kabel. Sie war sich sicher, nach der E-Mail an Jan Kogler alles sorgfältig weggepackt zu haben. Das waren Automatismen. Darüber dachte sie gar nicht mehr bewusst nach. Ihr wurde plötzlich kalt. Sie spürte, wie sich ihre Haare aufrichteten. Das Telefon klingelte. Anja spürte, wie die Adrenalinausschüttung in ihr gestartet wurde. Sie griff zum Telefon. »Sie Mistkerl, Sie finden das wohl komisch ... ?«
    »Frau Koswig ? «, die Stimme von Ferdinand Lochner klang verunsichert. »Frau Koswig, was ist los ?«
    »Entschuldigung, Herr Lochner. Aber jemand war in meiner Wohnung. Jemand war an meinem Laptop. Ich weiß nicht, was noch alles passiert ist...«
    »Frau Koswig. Bleiben sie bitte ganz ruhig. Panik wäre jetzt das schlechteste. Es findet sich bestimmt eine Lösung. Frau Koswig. Ich habe eine Bitte. Sie waren vorhin so schnell aus dem Haus. Sie haben Ihren Armreifen bei uns vergessen. Gleichzeitig hätte ich die Bitte, dass Sie Ihren Laptop mitbringen, damit wir unsere Daten abgleichen können ...«
    »Ich verstehe nicht ...«
    »Frau Koswig, Sie sind aufgeregt. Das kann ich verstehen. Tun Sie es einfach«.

    Die Tür ging auf. Markus Auris kam mit einem Laptop unter dem Arm in den Besprechungsraum. Er setzte sich Anja Koswig gegenüber an den Tisch und stellte den Laptop zwischen sich. »Unsere Vermutung hat sich bestätigt, Frau Koswig. Ihr Notebook ist manipuliert. Gehen Sie davon aus, das alle ihre Tätigkeiten am Rechner überwacht werden sollen .«
    »Verdammter Mist. Auf was habe ich mir da nur eingelassen .«
    »Frau Koswig«, meldete sich Ferdinand Lochner zu Wort, »ich habe Ihnen doch gesagt, dass die Gegenseite nicht mehr von Ihnen lassen wird. Sie sind viel zu interessant für die geworden«.
    »Das hilft mir jetzt sehr viel weiter«.
    »Gehen Sie davon aus, dass nicht nur ihr Rechner betroffen ist. Auch ihre Wohnung wird wohl überwacht werden ...«, sagte Markus.
    »Das ist ja wohl ein schlechter Scherz«.
    »Ich gehe davon aus, dass sich die Informationsquellen verlagert haben. Bislang muss das ’Loch‘ bei uns in der Firma gelegen haben. Es gibt dafür die verschiedensten Hinweise, dass Informationen von unserem Haus nach außen gegeben wurden. Nicht zuletzt eben auch die Zeiten, wann Sie bei uns waren, so dass Ihre Wohnung manipuliert werden konnte. Ich kenne noch nicht die Informationswege, aber ich arbeite daran. Jetzt scheint es so zu sein, dass Sie, sozusagen als Primärquelle, angezapft werden«, erläuterte Markus.
    »Aber dann muss man doch eingreifen ...«, rief Anja.
    »Das ist eine Möglichkeit. Ich könnte Ihnen die Trojaner von Ihrem Rechner beseitigen. Sie können sich jemanden suchen, der zusätzlich Ihre Wohnung unter die Lupe nimmt. Damit wären Sie sicherlich einige Zeit ohne Probleme. Wie lange das anhalten würde, kann ich nicht sagen. Sie würden damit aber nach außen zeigen, dass die Gegenseite enttarnt ist. Und das wäre schon alles. Denn die würden im nächsten Schritt raffinierter vorgehen. Da würden wir wieder bei null anfangen ...«. Markus schob sich mit dem Zeigefinger die Brille auf der Nase zurecht und schaute Anja interessiert an.
    »Was schlagen Sie dann vor ?« , fragte sie.
    »Belassen sie den Status quo. Lassen Sie die Gegenseite im Glauben, dass alles Okay ist .«
    »Wie meinen Sie das ?«
    »Recherchieren Sie weiter mit Ihrem Rechner. Nur eben in eine andere Richtung. Wir würden ihnen einen neuen Laptop zur Verfügung stellen. Kein Internetzugriff mit dem neuen Laptop über Wireless LAN. Mit dem recherchieren sie ordentlich weiter. Aber nicht von zuhause. Zuhause surfen sie mit dem alten Rechner in verschiedene aber falsche Richtungen im Internet weiter. Zuhause spielen Sie von mir aus an Ihrem Rechner. Alles ganz normal - wenigstens scheinbar. Wir versuchen auf diese Weise, die Gegenseite hinzuhalten, zu irritieren und ihnen eine Falle zu stellen ...«, führte Markus aus.
    »Wo bin ich nur reingeraten ...«
    »Frau Koswig, wichtiger ist, wie kommen Sie da wieder heil raus. Ich sehe keinen anderen Weg. Versuchen Sie, so schnell wie möglich das Ziel zu erreichen .« Markus lehnte sich in seinem Stuhl zurück.
    »Sie müssen sich entscheiden, Frau

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